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1699 - Nachricht von Taurec

Titel: 1699 - Nachricht von Taurec Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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können wir nicht entkommen." Am letzten Wort hätte er sich fast verschluckt. Sie sahen sich an. Rhodan, Atlan, Mike, Bully, Gucky und Philip, der inzwischen bei ihnen stand. Der Ennox war bleich wie eine Mumie und zitterte am ganzen Leib. Wahrscheinlich hatte er jetzt Panik davor, hier in der Großen Leere zu stranden, ohne Raumschiff und ohne Chance, jemals wieder aus ihr herauszukommen.
    Sie dachten, von Philip vielleicht abgesehen, alle dasselbe: Was bedeutete diese neue Waffe der Gish-Vatachh für das Trägerschiff und alle anderen galaktischen Einheiten am Rand der Großen Leere? „Ich dachte vor allem daran, wie die Gish-Vatachh so schnell hiersein konnten - früher als wir."
    Rhodan lenkte rasch von den Gedanken ab, die ohnehin nichts brachten, und behielt gleichzeitig die Annäherung und Manöver der Quappenschiffe im Auge. Die Schutzschirme um die ODIN herum standen. In der Feuerleitzentrale wartete der Blue Fylill Duuel darauf, die erwartete erste Angriffswelle zurückzuschlagen. „Entweder sie haben uns bisher unbekannte Spezialschiffe mit entsprechend schnellen Überlichtantrieben, oder die Theans rechneten mit unserer Ankunft und dem Versuch, nach Charon vorzustoßen, und postierten ihre dreihundert Schiffe deshalb schon vorsorglich hier."
    „Die zweite Möglichkeit", meinte Mike, „ist die wahrscheinlichere. Auch auf die Gefahr hin, daß die Theans die ganze Zeit unserer >Verhandlungen< über die wirklichen Pokerspieler waren - ich mag mir nicht vorstellen, daß sie außer dieser neuen Waffe auch noch sonstige Technologien gegen uns auffahren, die sie bisher brav in der Hinterhand gehalten haben."
    „Pokerspieler oder nicht", sagte Bully. „Sie haben also nicht geblufft, als sie davon sprachen, noch einiges aus der Zeit der Tanxtuunra in petto zu haben."
    „Sieht nicht so aus, Dicker", seufzte Gucky. „Ich hätte gute Lust, in eines der Quappenschiffe zu teleportieren und mich dort..." Er verstummte, noch bevor Rhodan verneinend den Kopf schütteln konnte. „Was hast du?" fragte Bully. „Angst vor der eigenen Courage?"
    „Ich habe nur zufällig dorthin gesehen, wo das Voltago-Denkmal stand", erwiderte der Mausbiber. „Äußerst selten, daß er mal weggeht - aber wo ist er denn jetzt?
    Sieht ihn einer von euch hier irgendwo ...?"
    „Wenn ihr euch endlich ausgequatscht habt", rief Samna Pilkok, „dann richtet euch auf einen heißen Tanz ein, und zwar geht er jetzt los!" Die ersten hundert Quappenschiffe waren auf Feuernähe heran und hüllten die ODIN in ihre Salven. Gleich der erste Angriff ließ keinen Zweifel daran, daß die Gish-Vatachh zwar ihre bekannten Waffen verwendeten, aber nicht daran interessiert waren, die ODIN aus dieser Falle entkommen zu lassen. „Kein Anruf, keine Aufforderung zum Stoppen oder zur Umkehr", sagte Samna Pilkok. „Alles wie gewohnt. Und sie werden sich diesmal nicht auf Verhandlungen einlassen." Perry Rhodan war das klar. Er hatte inzwischen den Befehl gegeben, auf sein Signal alle Beiboote auszuschleusen, sogar den kleinsten Erkunder. Sie sollten sich in alle Richtungen explosionsartig zerstreuen, sobald die Lage es zuließ. Sollte das Mutterschiff zerstört werden, so bestand wenigstens die Möglichkeit, daß sich Teile der Besatzung per Transmitter in die größeren Einheiten retten konnten - und andere Überlebende nach Abzug der Gish-Vatachh hoffentlich von den kleineren Jägern aus dem Weltall geborgen werden konnten. An Moira, die Spindelwesen und alles andere, was ihn seit vielen Tagen beschäftigte, dachte Perry Rhodan in diesem Moment nicht.
    Es ging um das nackte Überleben, alles andere war für den Moment vergessen. Mit einer Ausnahme. Wie in einer filmischen Überblendung glaubte er immer wieder, die schwarze Rittergestalt ohne Gesicht plötzlich irgendwo in der Zentrale stehen zu sehen - hinter Kontrolltischen, vor Bildschirmen, zwischen anderen, realen Personen. Er konnte die Augenlider zusammenpressen, bis es schmerzte. Er konnte versuchen, seinen Geist zu zwingen, den Spuk zu verscheuchen oder wenigstens zu ignorieren. Es war alles vergeblich. Rhodan merkte, daß er schwitzte. Der Tagtraum ließ sich nicht abstellen. Rhodans Herz schlug schneller als normal. Er kam sich vor wie einer, der mit Rauschmitteln experimentiert hatte und nun die Geister, die er einmal gerufen hatte, nicht mehr los wurde. Nur war Perry Rhodan niemals der Versuchung erlegen, seinen Geist mit solchen künstlichen Hilfen zu „erweitern". Was er hier nun erlebte,

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