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17 - Das Konzil der Verdammten

17 - Das Konzil der Verdammten

Titel: 17 - Das Konzil der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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Reisewegs liegt da, wo der Trupp die Stadt verlässt, um zum Liger zu gelangen.«
»Der Fluss, der an der Stadtmauer entlangströmt, trifft weiter stromaufwärts bei Nebirnum auf den Liger. Ich kann mir vorstellen, dass Verbas Nebirnum meidet, weil Bischof Arigius seit langem den Sklavenhandel auf dem Fluss bekämpft. Natürlich kann Verbas uns auf Planwagen verladen und uns so zum Liger schaffen.«
»Dann muss uns die Flucht gelingen, noch ehe wir aus der Stadt heraus sind«, entschied Fidelma. »Am besten, wir ruhen jetzt eine Weile und sparen uns unsere Kraft für später.«
    Verärgert blickte Bischof Leodegar von Bruder Eadulf zu Abt Ségdae. Es hatte ihm wenig gefallen, dass Ségdae und Eadulf ihn mit der Nachricht aufgestört hatten, Fidelma werde vermisst. Und dass der Abt Eadulfs Forderung unterstützte, der Bischof müsse keine geringere Person als Gräfin Beretrude zur Rede stellen, passte ihm nun schon gar nicht.
    »Du solltest deine Worte sorgfältig abwägen, Bruder Eadulf, bevor du den Ruf einer adligen Dame verunglimpfst. Und du, Abt Ségdae von Imleach, solltest dir wohl überlegen, inwieweit du den Unterstellungen und Forderungen dieses Angelsachsen beipflichtest.«
    Abt Ségdae packte Eadulf am Arm und hielt ihn zurück, als der impulsiv einen Schritt auf den Bischof zumachte. Auch Bruder Chilperic, der Verwalter, blieb wachsam, um Eadulf notfalls abzufangen, sollte der den Bischof angreifen.
    »Bischof Leodegar!« Abt Ségdaes scharfe Stimme durchschnitt den Raum. »Es ist doch wohl offensichtlich, worum Eadulf von Seaxmund’s Ham dich bittet. Ich sehe keinerlei Notwendigkeit, den Beistand, den ich ihm gebe, zu überdenken. Fidelma, die Schwester von König Colgú, dem Beherrscher meines Landes, ist mit der erklärten Absicht von hier aufgebrochen, Gräfin Beretrude aufzusuchen, weil sie sie im Verdacht hat, in irgendeiner Weise an den Vorgängen beteiligt zu sein, die sie in deinem Auftrage untersucht. Jetzt ist bereits Mitternacht vorüber, ohne dass sie zurückgekehrt ist. Versteh mich recht, Bischof Leodegar, Fidelma ist nicht nur ihrem Ehemann Eadulf lieb und teuer, sondern auch ihren Freunden und ihrem Bruder, dem König. Es könnte als unfreundlicher Akt ganz Hibernia gegenüber ausgelegt werden, solltest du dich dieser Sache nicht annehmen.«
    Der Bischof war sprachlos. Er war es nicht gewohnt, dass man ihm derart begegnete und seine Autorität anfocht.
»Das klingt wie eine Drohung, Ségdae von Imleach«, brachte er mit mühsam beherrschter Stimme hervor.
»Das war nicht meine Absicht. Ich wollte es nur als Warnung verstanden wissen, welche Gefühle sich regen könnten, wenn die Angelegenheit beiseitegeschoben wird. Worum wir bitten, ist lediglich, dass wir sogleich zur Villa von Gräfin Beretrude aufbrechen und herausfinden, was Fidelma zugestoßen ist.«
Herausfordernd schob der Bischof das Kinn vor. »Bist du dir bewusst, wer Gräfin Beretrude ist? Sie entstammt der burgundischen Linie Gundahars. Es ist allerdings wahr, dass ihr nichtsnutziger Sohn Guntram seine Zeit mit Gelagen, Jagden und Frauen verbringt, deshalb ist Beretrude die eigentliche Herrscherin des Landes.« Bischof Leodegar zischte ärgerlich. »Ihr erwartet, dass ich zu ihrer Villa marschiere und sie bezichtige … Ja wessen eigentlich? Ich wäre ja töricht, mir eine solche Persönlichkeit zum Feind zu machen!«
Eadulf biss sich auf die Lippen. »Du würdest also lieber als Feigling dastehen, denn als Kämpfer für Wahrheit und Gerechtigkeit?«
Fast wäre Bischof Leodegars Oberkämmerer Eadulf an die Kehle gesprungen. »Bruder Chilperic!« Mit einer Handbewegung winkte ihn der Bischof zurück an seine Seite. »Wir sollten von gegenseitigen Drohungen ablassen. Wir sind zu alt dafür und vernünftig genug, Missverständnisse zu vermeiden. Ihr müsst doch aber einsehen, was ihr verlangt, beleidigt die Würde der Herrscherin unseres Landes.«
»Du wirst also nichts unternehmen? Soll ich tatsächlich dem König von Cashel berichten, du hättest nichts getan, um seine Schwester zu beschützen?«, empörte sich der Abt. Bischof Leodegar gab sich geduldig und seufzte. »Ich werde meinen Verwalter zu Gräfin Beretrudes Villa schicken und fragen lassen, ob Schwester Fidelma dort ist oder dort vorgesprochen hat. Mehr kann ich nicht tun.«
Abt Ségdae schaute Eadulf an, doch der gab sich geschlagen. »Und falls er, wie ich vermute, eine abschlägige Antwort erhält?«
Der Bischof zuckte die Achseln. »Autun ist eine große Stadt.

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