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17 - Das Konzil der Verdammten

17 - Das Konzil der Verdammten

Titel: 17 - Das Konzil der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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streckte ihre steif gewordenen Glieder.
»Zum Glück hat dieses Haus ein Obergeschoss, und von dort sah ich schon von weitem, wie die Kerle in unsere Gasse einbogen«, erzählte ihnen Magnatrude und griente schadenfroh.
Valretrade zitterte immer noch, mehr wegen der feuchten Kälte in dem Vorratskeller als aus Angst, die ihr in den Knochen steckte.
»Sind sie wirklich weg?«, flüsterte sie.
»Natürlich. Aber erst haben sie hier alles auf den Kopf gestellt.« Magnatrude wurde blass.
»Was ist mit dir?«, fragte Fidelma besorgt.
»Die Handschellen!« Mit vor Schreck geweiteten Augen blickte sie sich in der Werkstatt um. »Was, wenn …? Argeric hat die hier irgendwo gelassen.«
Fidelma wies mit dem Finger auf eine Stelle an der Wand und lachte. »Wie heißt es doch so schön? Das beste Versteck ist, wenn man etwas offen liegen lässt.«
In eine Wand seiner Werkstatt hatte der Schmied Nägel und Haken eingeschlagen, an denen Ketten und allerlei Werkzeuge hingen. Dort hatte Ageric auch die Schellen und die Kette hingehängt, von denen er Fidelma und Valretrade befreit hatte. Das Zeug baumelte da für jedermann sichtbar, so dass es den Männern des Suchtrupps nicht sonderlich aufgefallen war, weil sie es für Zubehör der Schmiede hielten.
»Sorge dich nicht, Magnatrude. Lass erst mal Eadulf hier sein, dann fallen wir euch nicht länger zur Last und ihr müsst nicht mehr vor Beretrude auf der Hut sein.«
Magnatrude schüttelte den Kopf. »Nicht vor Beretrude habe ich Angst. Um Valretrade fürchte ich. Sie ist die Einzige aus meiner Familie, die mir geblieben ist. Ich würde alles tun, um sie zu beschützen.«
»Es heißt, Beretrude hätte das zweite Gesicht«, warf Valretrade immer noch verängstigt ein. »Wie wäre sie sonst darauf
gekommen, ihre Krieger gerade hierher zu schicken?« »Das zweite Gesicht?«, fragte Fidelma tadelnd. »Du solltest
dich schämen, als Glaubensschwester solchem Gerede anzuhängen. Beretrude hat gewusst oder man hat es ihr hinterbracht, dass Magnatrude deine leibliche Schwester ist. Das bedarf wirklich keiner übersinnlichen Kräfte. Wahr ist allerdings,
dass sie über alles hinreichend Bescheid weiß.«
»Ich habe nur mit meinen engsten Freunden, mit Sigeric
und Inginde, darüber geredet.«
»Mit Schwester Radegund nicht?«
»Radegund ist die Oberkämmerin, und der habe ich es gesagt«, gestand die junge Nonne kleinlaut. »Sie ist Beretrudes
Nichte. Hätte ich mir ja denken können.«
Magnatrude führte sie zurück in den Wohnraum und gab
jeder eine Schale heißer Brühe.
»Gräfin Beretrude soll überall ihre Späher und Zuträger haben. Sie verfügt über große Macht. Ist mächtiger als ihre Söhne.«
»Ihre Söhne? Ach, du schließt auch den jüngeren Sohn mit
ein, den sie schon im Kindesalter weggegeben hat. Guntram
hat mir davon erzählt«, sagte Fidelma.
»Guntram ist der älteste Sohn und eigentlich der oberste
Herr der Provinz. In Wirklichkeit ist es aber Beretrude, die im
Lande herrscht«, erläuterte Magnatrude.
»Und was ist aus dem anderen Sohn geworden?« »Was aus ihm geworden ist, weiß niemand so recht. Er
wurde in ein Kloster gesteckt, als er noch ein Kind war.« »Kannst du mehr darüber berichten, wie das damals war?«,
drängte Fidelma.
»Gundobad hieß er, glaube ich. Die Leute sagen, er war sieben Jahre alt, als man ihn in ein Kloster abschob. Seine Mutter wollte ihn los sein. Ihre ganze Zuneigung soll nur Guntram gegolten haben, denn er war der Erbe der Grafschaft Burgund. Am Ende hat sie ihn so verwöhnt, dass er faul und träge wurde.«
Magnatrude hätte ihnen gern noch mehr von der Fleischsuppe aufgedrängt, doch das Schlafbedürfnis der beiden Frauen war übermächtig.
»Hoffentlich kommen Ageric und Eadulf bald«, klagte Fidelma und beneidete Valretrade, die wieder eingeschlafen war. Sie selbst konnte trotz ihrer Müdigkeit kein Auge zutun. Ständig kreisten ihre Gedanken um Eadulf. Irgendwann musste auch sie eingeschlummert sein, denn Eadulfs Stimme, der besorgt nach ihr fragte, riss sie hoch.
»Euch ist wirklich niemand von der Abtei gefolgt?«, erkundigte sie sich nach der ersten überschwänglichen Begrüßung.
»Wir haben Vorsicht walten lassen. Niemand hat gesehen, dass ich mit Ageric gesprochen habe, außer Abt Ségdae, den ich ins Vertrauen zog. Zudem hatten wir Glück. Wir wollten gerade aufbrechen, um nach dir zu suchen, da kam Ageric und fragte nach Bruder Eadulf.«
»Ségdae weiß also, wo wir sind?«
»Als du gestern bei Einbruch der Nacht nicht

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