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17 - Das Konzil der Verdammten

17 - Das Konzil der Verdammten

Titel: 17 - Das Konzil der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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Pferd?«, wandte sich Fidelma an den Schmied. »Oder weißt du, wo sich eins auftreiben lässt?«
»Mein Bruder ist auch Hufschmied, und er hat Pferde. Seine Schmiede liegt vor der Stadt an der Straße zu Guntrams Festung.«
»Wie weit ist es bis dahin?«
»Nur geradeaus nach Südwesten, da wo der Wald beginnt. Gut zu erreichen, ein kurzer Fußmarsch nur. Clodomar heißt mein Bruder.«
Zufrieden sah Fidelma zu Eadulf. »Da hätten wir schon ein Quäntchen Glück. An Clodomars Schmiede sind wir vorbeigekommen. Du erinnerst dich, wo das war?«
Er nickte, und sie redete weiter mit Ageric, der sie erwartungsvoll anschaute. »Deinem Bruder kann man doch ein Geheimnis anvertrauen, oder?«
»Ist schließlich mein Bruder«, erwiderte Ageric. »Aber ich werde deinen Freund begleiten und dafür sorgen, dass alles glattgeht.«
»Es ist ganz entscheidend, dass du mit Chlothar noch vor der Morgendämmerung an der Tür in der Stadtmauer bist«, schärfte sie Eadulf ein. »Sobald ihr in dem Gang seid, wird euch Sigeric durch die Nekropolis zur Kapelle geleiten. Das muss genau zu dem Zeitpunkt geschehen, wenn sich alle zur Morgenandacht versammelt haben. Die Krieger sind darauf einzuschwören, sich notfalls auch mit Gewalt zu behaupten.«
»So ganz durchschaue ich dein Vorhaben nicht,« gestand Eadulf, »aber ich werde Chlothar alles übermitteln, darauf kannst du dich verlassen.«
Fidelma machte eine um Verständnis bittende Geste. »Was ich plane, ist Folgendes: Die Morgenandacht wird sowohl von den Mönchen als auch von den Nonnen der Abtei besucht. Bei dieser Gelegenheit gedenke ich, das Geheimnis zu lüften, das alle umfängt. Ich werde die Kapelle als Gerichtssaal nutzen und dort sprechen, so wie ich es zu Hause vor den Brehons mache. Zuvor werde ich Valretrade bitten, mir den Ort zu zeigen, an dem sie überwältigt und entführt wurde. Denn in dem Sarkophag hoffe ich noch ein Beweisstück zu finden. Kannst du mir soweit folgen?«
»Was aber, wenn Bischof Leodegar dir nicht erlaubt, in der Kapelle zu reden?«
»Er wird nicht umhinkönnen, denn ich werde Nuntius Peregrinus in meine Überlegungen einweihen. Leodegar kann mir nicht vor allen verbieten, meine Darlegungen vorzutragen, denn er selbst hat mir den Auftrag erteilt, in dieser Sache zu ermitteln. Der König wird anwesend sein, und auch er wird hören wollen, was meine Nachforschungen ergeben haben. Noch wichtiger aber ist, dass seine Krieger einschreiten, falls jemand mein Vorhaben vereiteln will.«
»Dennoch, es kann auch schiefgehen«, meinte Eadulf skeptisch.
»Nicht, wenn jeder den ihm zugedachten Part gut spielt.« Zuversichtlich schaute sie in die Runde.
»Machen wir uns also an die Arbeit«, ermunterte sie die Anwesenden. » Audentes fortuna iuvat. Das Glück ist den Wagemutigen hold, und wir müssen es wagen. Morgen früh, wenn alles gutgeht, können wir den Vorgängen ein Ende bereiten, die diese Stadt und die Abtei in Angst und Schrecken versetzt haben.«

K APITEL 22
    Der Morgen dämmerte, als Fidelma und Valretrade in Begleitung von Abt Ségdae und den anderen Gesandten aus Hibernia die Kapelle betraten. Erstaunte und auch erzürnte Blicke der Mönche folgten ihnen auf ihrem Weg nach vorn, wo sie Platz nahmen. Empörtes Raunen machte sich breit. Ähnlich lautstarkes Missfallen wurde auch hinter der Trennwand geäußert, wo Audofleda mit ihren Nonnen saß. Einen kurzen Moment fragte sich Fidelma, was wohl in den Köpfen der Äbtissin und Schwester Radegunds vorgegangen sein mochte, als sie Fidelma und Valretrade erblickten. Sie würde es bald wissen.
    Jetzt kamen Bischof Leodegar und Bruder Chilperic; sie würden die Morgenandacht abhalten. Der Bischof wandte sich zum Altar und war im Begriff, die Andacht zu eröffnen. Er schien die Unruhe um sich herum nicht wahrzunehmen, stutzte dann aber doch und drehte sich verärgert zur Gemeinde um. Im gleichen Augenblick erschallte eine schrille Frauenstimme: »Das ist verboten!«
    Äbtissin Audofleda war aufgestanden, so dass sie jedermann hinter der Trennwand sehen konnte. Mit ausgestrecktem Arm zeigte sie auf Fidelma und Valretrade.
    Bischof Leodegars Blick ging in die Richtung, in die sie wies. Der Kiefer klappte ihm herunter, als er Fidelma und Valretrade erkannte.
    »Wie soll ich das verstehen? Du hier, Fidelma von Cashel?
    Man hat mir gesagt, du wärest verschwunden, Bruder Eadulf und Abt Ségdae wollten mich sogar auf die Suche nach dir schicken. Und was hat die andere Frau da unter den Brüdern zu suchen, wo

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