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17 - Das Konzil der Verdammten

17 - Das Konzil der Verdammten

Titel: 17 - Das Konzil der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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Abtei, dass Valretrade deine Schwester ist?« Fidelma machte sich Sorgen, Beretrude könnte sie im Haus der Schwester aufspüren.
»Es ist lange her, dass ich meine kleine Schwester das letzte Mal gesehen habe, und so gab es auch keinen Grund, mit jemandem über sie zu reden.«
Wieder musste Valretrade gähnen, sie war zum Umfallen müde. Beide Frauen schliefen fest, kaum dass der Schmied sich auf den Weg zur Abtei gemacht hatte.
    Lange konnte Fidelma nicht geschlafen haben, als sie jemand grob an der Schulter rüttelte. Erschreckt fuhr sie hoch, das Herz schlug ihr sofort bis zum Hals. Valretrade kletterte schon aus dem Bett, während Magnatrude sich noch um Fidelma mühte.
    »Gräfin Beretrudes Krieger kommen die Gasse herunter«, zischelte sie. »Wir haben keine Zeit zu verlieren. Rasch, folgt mir.«
    Sie ging voran und führte sie in ein Gelass neben der Werkstatt. In einer Ecke bückte sie sich und zog eine Falltür auf. Schön hörten sie das Getrampel der Krieger draußen vor dem Tor.
    »Schnell runter da«, flüsterte Magnatrude, »ins Kellerloch. Ein besseres Versteck habe ich nicht.«
Von draußen schrie eine grobe Stimme und verlangte Einlass.
Fidelma rutschte ins Dunkel der Vorratskammer und kroch zur Seite, um Valretrade Platz zu machen. Über ihnen wurde die Falltür zugeklappt, und um sie herum war es stockfinster. Außerdem war es kalt. Schwarz und kalt. Fidelma fröstelte nach dem raschen Wechsel vom warmen Bett in die eisige Finsternis.
Über der Falltür rumorte es; es klang, als würde Magnatrude schwere Gegenstände hin und her rücken, um den Zugang zu verdecken.
Nach wenigen Augenblicken schon hörten sie wieder die grobe Stimme und Magnatrudes Antworten.
»Meine Schwester? Die habe ich mindestens ein Jahr nicht mehr gesehen. Die ist doch Nonne oben in der Abtei. Warum sucht ihr sie nicht da?«
Die grobe Stimme erwiderte etwas.
Fidelma konnte dem Gespräch schwer folgen, obwohl es in Latein geführt wurde. Alles klang dumpf in ihrem Versteck.
Von oben hörten sie Schritte, offensichtlich durchsuchten die Krieger Haus und Hof. Dann kamen die Stimmen ganz nahe und waren deutlich zu verstehen. Fidelma biss die Zähne zusammen und war darauf gefasst, dass die Falltür entdeckt wurde. Plötzlich erkannte sie die Stimme eines der Sprecher und zuckte zusammen. Es war Verbas von Peqini. Sie war froh, dass er sich mit Beretrudes Leuten in Latein verständigte, so konnte sie verstehen, was er sagte. Verbas war höchst unzufrieden.
»Das bedeutet, es gibt noch mehr Verzögerung«, beklagte er sich. »Hätte mir Gräfin Beretrude doch nur gesagt, dass eine der Gefangenen diese Fidelma von Cashel ist! Ich kenne die verschlagene Füchsin. Die hätte ich mir ganz besonders vorgenommen.«
Jemand hüstelte verlegen und sagte mit heiserer Stimme: »Woher sollte die Gräfin wissen, dass ihr die Fremdländische kennt, Herr?«
»Wie dem auch sei. Es geht nicht anders, ich muss abreisen. Soll Beretrude zusehen, dass diese Unruhestifterin umgebracht oder wieder gefasst wird. Ich hätte das lieber selber gemacht, aber mein Schiff liegt auf dem Fluss vor Anker und wartet darauf abzulegen. Bis hinunter zum Südmeer zu segeln, dauert viele Tage. Ich kann hier nicht ewig warten.«
»Eine Ladung Sklaven bringt doch schönes Geld, Herr, da lohnt es sich schon zu warten, bis diese Weiber wieder gefasst sind.«
»Deine Herrin kann sich nicht beschweren, die hat ein gutes Geschäft gemacht«, brummelte Verbas von Peqini. »Nein, einen längeren Aufschub kann ich mir nicht leisten.«
Seine Stimme verhallte, und man konnte vermuten, dass sich die Krieger auf den Ausgang zubewegten. Den Eingeschlossenen kam es wie eine Ewigkeit vor, bis sie Magnatrudes Ruf vernahmen. »Die sind alle weg. Ist alles in Ordnung mit euch?«
»Uns ist kalt, und stockfinster ist es hier auch«, rief Valretrade zurück.
»Tut mir leid, aber eine Weile müsst ihr noch ausharren, man kann nie wissen, ob die noch einmal auftauchen. Ich lasse euch hochkommen, sobald ich es für sicher halte.«
Eine solche Vorsichtsmaßnahme konnte Fidelma nur gutheißen.
»Lass uns raus, sobald es geht«, rief Valretrade. Sie fror erbärmlich und konnte dem Versteck nichts Trostreiches abgewinnen.
Es verging noch eine gute Stunde, dann kam Magnatrude wieder, es rumpelte und polterte über ihnen. Sie räumte fort, was fortzuräumen war, zog die Klappe auf und half den beiden aus dem engen Gelass heraus.
»Das war Rettung in der Not«, lobte Fidelma sie dankbar und reckte und

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