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17 - Das Konzil der Verdammten

17 - Das Konzil der Verdammten

Titel: 17 - Das Konzil der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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angemessen und wohlüberlegt vorzugehen.«
»So habe ich unsere Übereinkunft durchaus verstanden«, entgegnete Fidelma würdevoll. »Ich war mir sicher, dass Bruder Chilperic lediglich übereifrig war.«
Bischof Leodegar schien verlegen. »Ja, dem war wohl so. Doch muss ich bekennen, ich verstehe nicht, warum es dir notwendig erscheint, Äbtissin Audofleda zu konsultieren.«
»Bei der Untersuchung eines Verbrechens ist es schwierig vorherzusagen, wohin die Wege einen führen«, erwiderte Fidelma aalglatt. »Vielleicht in eine Sackgasse, vielleicht in eine Nebenstraße, vielleicht auch nirgendwohin. Oft muss man seinen Eingebungen folgen.«
»Nun gut, ich werde Äbtissin Audofleda eine Nachricht senden und sie auffordern, dich zu empfangen. Vielleicht morgen früh?« Man merkte seiner Stimme an, dass ihm das Ganze wenig behagte und er gern mehr gewusst hätte.
Mit einer Verbeugung bezeugte Fidelma ihr Einverständnis.
Der Bischof wartete noch einen Augenblick, nickte ihnen kurz zu, drehte sich um und verließ sie.
    In der Nacht weckte Fidelma ihren Mann. Der blinzelte ins Kerzenlicht und brummelte: »Ist doch noch alles dunkel!« »Und deshalb genau richtig, um eine Sache nachzuprüfen … Du weißt schon, worum’s geht.«
    Eadulf stöhnte. »Soll ich wirklich den Geistern nachspüren, die Bruder Gillucáns Einbildung entsprungen sind?«
»Hast du selbst vorgeschlagen. Such das necessarium und sieh zu, was man dort feststellen kann. Ich glaube zwar nicht, dass du etwas findest, aber man darf nichts unversucht lassen.« Unwillig stieg er aus dem Bett und zog sich die Kutte über. »Aurora Musis amica« , spöttelte sie und sah ihm zu.
»Morgenstunde hat Gold im Munde«, sagt man wohl auch, erwiderte Eadulf unfroh.
»Wo du langgehen musst, weißt du?«, fragte sie, während er die Kerze nahm und zur Tür schritt.
Er drehte sich um und schalt sie, nun schon wieder besserer Laune. »So unbedarft bin ich gar nicht. Dir ist vielleicht aufgefallen, dass ich nach der Abendmahlzeit einigen Brüdern gefolgt bin, die fast im Geschwindschritt den Gang hinuntereilten. Die haben mir den Weg gewiesen.«
»Wie konntest du wissen, wohin die wollten?«, wunderte sich Fidelma.
»Wenn du Männer siehst, die derart laufen, nachdem sie einiges getrunken haben, erklärt sich das von selbst.« Und grinsend rief er ihr zu: »Bin bald wieder da.«
Zum necessarium für die Klosterbrüder führte ein Gang an einer Abteimauer entlang, die zugleich die Stadtmauer im Süden bildete, wie es Eadulf vorkam. Er eilte durch die Korridore und hielt achtsam die Talgkerze vor sich. In diesem abgelegenen Bereich war die Beleuchtung spärlich, anders als in den Gastquartieren.
Ihn schauderte, während er die enge Wendeltreppe zum Untergeschoss hinunterschlich. Unten blieb er stehen und lauschte, bevor er den düsteren Gang betrat, an dem der Gemeinschaftsabort lag. Er ging hinein, schloss die Tür hinter sich, hielt die Kerze hoch und schaute sich um. Er befand sich in einem großen, fast quadratischen Raum, mit einem langen Steintrog in der Mitte. Das Wasser darin funkelte und kräuselte sich im Kerzenlicht. Das war die Waschgelegenheit. Der Fußboden war gefliest, und an den Wänden sah er Reihen von Marmorsitzen; Trennwände dazwischen gab es nicht. Jeder Sitz hatte ein Loch, das ins Dunkel gähnte. Von unten hörte Eadulf das Rieseln und Plätschern eines Wasserlaufs. Offensichtlich floss dort ein Bach. Ein jeder konnte sich auf einem der Sitze niederlassen, seine Notdurft verrichten und sich dann zum Waschbecken in der Mitte begeben. Wer hierher kam, um seine täglichen Waschungen vorzunehmen, war nie allein. Eadulf musste an die öffentlichen necessaria denken, die er in Rom erlebt hatte.
Garstiger Geruch drang aus den offenen Sitzgelegenheiten. Er schnüffelte, unangenehm berührt, und versetzte sich in die Lage des bedauernswerten Bruders, der dort hinuntermusste, um den Ablauf freizumachen, falls er einmal von den Exkrementen seiner Mitbrüder verstopft sein sollte. Angewidert verzog Eadulf das Gesicht und bemühte sich, diesen Gedanken zu verdrängen.
Er stellte sich neben die Waschrinne in der Mitte des Raums und lauschte, doch abgesehen vom Rieseln des Wassers unter den Sitzen vernahm er nichts. Einen Moment wartete er, ging dann langsam an den Sitzreihen an der Mauer entlang und blieb immer wieder stehen. Plötzlich hörte er einen dumpfen Schrei, er fuhr zusammen, das Herz schlug ihm bis zum Hals, doch dann begriff er, es war der klagende Ruf

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