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17 - Das Konzil der Verdammten

17 - Das Konzil der Verdammten

Titel: 17 - Das Konzil der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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Handgelenken, dem Schnitt des Rocks angeglichen. Darüber trug sie ein enges, ärmelloses Oberteil, das in Taillenhöhe abschloss. Um die Schultern hatte sie einen kurzen Umhang geworfen, der als Kontrast zu dem blauen Kleid aus rotem Satin und mit Dachsfell abgesetzt war. Der Umhang wurde an der linken Schulter von einer Brosche aus Silber und Halbedelsteinen zusammengehalten. Ihre Sandalen waren mit bunten Glasperlen verziert.
    Passend zu den Sandalen tauchten die gleichen Schmuckelemente wieder an den Armbändern auf, während ihren Hals ein einfacher Goldreif zierte, der nicht nur ihre Zugehörigkeit zum Königshaus verriet, sondern sie auch als Mitglied der Leibgarde Nasc Niadh von Muman auswies. Auf dem fuchsroten Haar saß ein Silberkranz, in den über der Stirn drei Halbedelsteine eingelegt waren, zwei Smaragde aus dem Land der Corco Duibhne und ein feuerroter Stein. Es waren die gleichen Steine wie auf der Brosche an ihrem Umhang. Der Kopfschmuck diente dazu, ein seidenes Tuch festzuhalten, das das Haar bedeckte, das Gesicht aber frei ließ. Eine solche Kopfbedeckung nannte man conniul , und sie gab Auskunft über den Familienstand. Es war Vorschrift, dass Frauen, die verheiratet waren, auch Nonnen, eine Kopfbedeckung trugen.
    Eadulf hatte eine wollene, handgewebte Robe angelegt, dazu – gewissermaßen als Zugeständnis an Fidelma – den goldenen Halsreifen der Nasc Niadh, den König Colgú, der Bruder Fidelmas, ihm als Anerkennung für das Dingfestmachen der Mörder des Hochkönigs im Winter zuvor feierlich überreicht hatte.
    Selbst Abt Ségdae hatte ihnen wohlgefällig zugelächelt, als er und die anderen Gesandten aus Hibernia sie im anticum der Abtei begrüßten. Sie waren gemeinsam zum Platz des heiligen Benignus gegangen, wohin ihnen ein Mitglied der Bruderschaft den Weg wies. Am Tor des Hauses hatten Krieger sie sorgfältig gemustert. Fidelma fiel auf, dass sie in der Art der römischen Legionäre aus alten Zeiten gekleidet und auch mit ebensolchen Rüstungen und Waffen ausgestattet waren. Sie waren eindeutig Berufssöldner und gehörten zu Gräfin Beretrudes Schutzgarde.
    Im Garten hatten sich verschiedene Gruppen gebildet. Auch Vertreter anderer Länder, die weder Fidelma noch Eadulf einordnen konnten, waren anwesend. Hier und da erkannte man sich, und Höflichkeiten wurden ausgetauscht. Nuntius Peregrinus, der päpstliche Gesandte, kam sofort auf sie zu, begrüßte sie und bemerkte Fidelmas forschenden Blick in die Runde.
    »Sie sind nicht hier. Deinem Vorschlag folgend, habe ich Ordgar und Cadfan bedeutet, dass es nicht angebracht wäre, sich hier sehen zu lassen, solange eure Untersuchungen nicht abgeschlossen sind. Ich habe ihnen auch unterbreitet, dass man sie unter gewissen Einschränkungen freilassen könnte; darauf sind sie zähneknirschend eingegangen, wobei es ihnen am wenigsten passt, dass sie sich außerhalb ihrer Zimmer nur in Begleitung ihrer Kammerherrn bewegen dürfen. Folglich sind ihre Bediensteten ebenfalls in der Abtei geblieben.«
    Fidelma nickte, war aber mit den Gedanken woanders. »Ich vermisse Äbtissin Audofleda, auch sonst scheint niemand aus der Schwesternschaft anwesend zu sein.«
    »Äbtissin Audofleda ist nicht geladen; und es ist niemand aus ihrer Gemeinschaft hier. Von der Abtei sind nur der Bischof und ein oder zwei Mönche gekommen. Der Empfang gilt den Gesandten zum Konzil und denen, die in ihrer Begleitung sind.«
    »Das heißt ihren Frauen, Ratgebern und Ratgeberinnen.«
    Sehr erbaut war der Nuntius ob der Bemerkung nicht, nickte aber. Dann wandte er sich anderen Gästen zu.
Inzwischen gingen einfach gekleidete Männer und Frauen mit Tabletts umher, auf denen Becher mit Wein und Schalen mit Brot und Oliven standen. Erst als Fidelma sich von dem Dargereichten bediente, sah sie, dass die Frau, die das Tablett hielt, einen Halskragen aus Eisen trug. Auch alle anderen Bediensteten trugen so ein Halseisen. Sie zog Eadulf zur Seite.
»Die Ärmsten, sie sind Sklaven.«
Eadulf sah es weniger tragisch. »Denk mal dran, was Bruder Budnouen zitiert hat. ›Was hast du in der Wüste erwartet … einen Mann in feinen Kleidern?‹«
»Ein Zitat, das immer wieder strapaziert wird, um Dinge, die man in anderen Ländern schrecklich findet, zu entschuldigen. Mit Lehrstücken aus der Heiligen Schrift brauchst du mir nicht zu kommen«, erwiderte sie verärgert. »Du kennst meine Ansichten. Diese armen Menschen, Männer wie Frauen, mit eisernem Halskragen herumlaufen zu lassen,

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