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17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch)

17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch)

Titel: 17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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lag er bereits in unserem Schlafzimmer und schlief. Reumütig machte ich mich ebenfalls bettfertig, dann entfernte ich Stanley von meinem Kissen, kroch unter die Bettdecke und gelobte, kein Wort mehr über die geheimen Aufzeichnungen zu verlieren, bis Billausdrücklich einen Zwischenbericht von mir wünschte.
    » Ich habe nicht mich selbst mit Mutmaßungen erschöpft, Dimity«, murmelte ich, bevor ich einschlummerte, » sondern Bill!«
    Irgendwann am Mittwochmorgen musste die Sonne aufgegangen sein, auch wenn nichts davon zu sehen war. Obwohl es nicht richtig regnete, war der Himmel von einer massiven Wand grimmiger, grauer Wolken verhangen. Sogar das bunte Herbstlaub schien den Kopf hängen zu lassen, und das Wasser des Little Deeping, das sich an heiteren Tagen funkelnd kräuselte, wirkte stumpf und niedergeschlagen.
    Im Gegensatz dazu funkelte Pussywillows wie eine frisch geprägte Münze. Als ich durch die Haustür und ins Wohnzimmer trat, war auch nicht mehr ein Schnipsel Verpackungsmaterial zu sehen, und Amelia wirkte wie aus dem Ei gepellt. Ihre Wangen waren rosa, ihre Augen glänzten, ihr Haar war zu einem mehr oder weniger ordentlichen Knoten aufgesteckt, und ihre Umzugsmontur hatte sie gegen eine blassblaue Bluse vertauscht, die weich über eine schwarze Hose mit weiten Beinen fiel. Ich trug passend zu diesem tristen Tag ein braunes Sweatshirt und eine ausgeblichene Jeans. Amelia hingegen verblies das trübselige Einerlei durch einen zitronengelben Schal, den sie um den Hals drapiert hatte, und eine voluminöse Reisetasche aus Teppichstoff, die sie sich über die Schulter schlang.
    » Sie sehen großartig aus«, sagte ich, während wir dasCottage verließen und in Richtung Pfarrhaus schritten.
    » Jedenfalls fühle ich mich großartig«, sagte sie überschwänglich. » Mein neues Heim ist in schönster Ordnung, was will ich mehr? Alle sind so hilfsbereit, Lori. Henry hat Kisten und Kartons geschleppt wie ein Hafenarbeiter, Sally hat Lebensmittel eingekauft, als wäre sie meine persönliche Assistentin, und Mrs Binney, Miss Buxton, Mrs Taylor und Miss Scroggins haben sich anheischig gemacht, alles andere zu erledigen. Es haben zwar noch mehr Dorfbewohner vorbeigeschaut und ihre Hilfe angeboten, aber die Damen wollten nichts davon hören.«
    Sie warf einen Blick über den Dorfanger hinweg zum Kaufladen, wo Millicent und Selena in der Tür standen, und winkte ihnen lächelnd zu. Die beiden lächelten, nickten und winkten ebenfalls, dann steckten sie die Köpfe wieder zusammen und verschwanden tuschelnd im Laden.
    » Ich habe zu lange im Belagerungszustand gelebt«, fuhr Amelia fort. » Daher habe ich ganz vergessen, wie es ist, mit netten Menschen zu kommunizieren. Es war wunderbar, Lori. Die vier Damen waren an jedem noch so kleinen Detail interessiert.«
    Mir lag auf der Zunge zu sagen: » Das glaub ich gern!«, verkniff mir die lieblose Bemerkung jedoch. Wenn man ihre weniger edlen Motive mal beiseiteließ, musste man anerkennen, dass die emsigen Mägde einen Tag lang wertvolle Arbeit geleistet hatten. Sogar ich musste zugeben, dass sie Amelias Applaus verdient hatten.
    Während wir die Straße entlanggingen, zeigte ich Amelia das Crabtree und das Briar Cottage und machte sie auf die Anschlagtafel vor dem ehemaligen Schulhaus aufmerksam. Ich erzählte ihr von den verschiedenen Aktivitäten, die übers Jahr dort stattfanden. Gerade als ich Amelia vorsichtig davor warnen wollte, sich für das Krippenspiel einspannen zu lassen– der Wettbewerb um die jeweiligen Rollen konnte bisweilen rabiate Züge annehmen–, hielt sie inne und betrachtete aufmerksam die drei Cottages, die auf der anderen Straßenseite gegenüber von St. George’s standen.
    » Das erste Cottage in der Reihe dort drüben ist Plover Cottage«, bemerkte sie. » Alfie hat sich alte Karten besorgt, um dessen Standort zu markieren. Ich wünschte, er hätte es in natura sehen können! Ich kann mir vorstellen, dass es sich seit den Zeiten des Schusters nicht sonderlich verändert hat.«
    » Ich denke, es sieht ziemlich ähnlich aus wie zu Gamaliels Zeit«, erwiderte ich und fügte, eingedenk Tante Dimitys Informationen, hinzu: » Architektonisch hat sich Finch seit dem siebzehnten Jahrhundert kaum verändert.«
    » Gott sei Dank. Unsere Chancen, den Rest des Manuskripts zu finden, gingen gegen null, wenn wir es mit Gebäuden zu tun hätten, die von Grund auf verändert oder gar abgerissen worden wären.«
    » Ein Hoch auf die stabile Bauweise

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