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17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch)

17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch)

Titel: 17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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gebe ich Ihnen recht, aber bis ihre Stunde geschlagen hat, werden sie wie Familienmitglieder behandelt, und wenn es so weit ist, bereitet man ihnen ein rasches Ende, sodass sie es kaum merken, etwas, was den wenigsten Menschen zuteilwird. Ich kenne meine Lieferanten, Fräuleinchen, und weiß, dass sie die Tiere, die sie in ihrer Obhut haben, gut behandeln, also erzählen Sie mir nicht, ich würde mich an der systematischen Zerstörung unseres Planeten beteiligen. Ich werde Ihnen zeigen…«
    Während ich langsam am Schulhaus vorbeifuhr, hörte ich, wie Henry Cook eine rothaarige Frau in einem bauschigen Daunenanorak informierte, dass es verboten sei, einen Aushang an der Anschlagtafel zu machen, ohne zuvor die schriftliche Genehmigung durch den Pfarrgemeinderat eingeholt zu haben, und dass jede Zuwiderhandlung Strafverfolgung und ein gesalzenes Bußgeld nach sich zog. Da ich selbst schon unzählige Aushänge an die Wand geheftet hatte, ohne irgendjemanden um Erlaubnis zu fragen, überraschten mich Henrys Worte ziemlich, aber ich dachte nicht daran, aus dem Wagen zu steigen und ihn eines Besseren zu belehren.
    Begierig, noch mehr zu hören, umrundete ich das nördliche Ende des Dorfangers und fuhr auf der anderen Seite zurück, um vor Peacock’s Pub anzuhalten und fasziniert zuzuschauen, wie Dick Peacock mithilfe seiner bedrohlichen Körperfülle einem jungen Paar in identischen Schlagjeans und Jeansjacken beim Verlassen seines Lokals Beine machte.
    » Kräutertee, ja?«, sagte er. » Glaubt ihr, ich bin von gestern? Wenn ihr Kräutertee getrunken habt, bin ich Balletttänzer. Ich weiß nicht, was ihr intus habt, aber ich bezweifle, dass es etwas Legales ist, euren geweiteten Pupillen nach zu urteilen, und dem Blödsinn, den ihr von euch gebt.« Er breitete die Arme aus, wie um seinen beträchtlichen Leibesumfang noch zu betonen. » Seh ich vielleicht wie ein Gänseblümchen aus? Pah!« Er wedelte abfällig mit der Hand in ihre Richtung. » Mein Freund, Constable Huntzicker, wird euch was über euren Kräutertee erzählen, wenn er aus Upper Deeping hier eintrifft, was jede Minute sein kann, weil ich ihn gerade angerufen habe.«
    Während das junge Paar eilig den Rückzug in Richtung Wohnmobil antrat, um sich mit der Rothaarigen, der Blondine und dem dickbäuchigen Fahrer zu beraten, stürzte Peggy Taxman aus ihrem Laden und zerrte einen dürren, grauhaarigen Mann hinter sich her.
    » Wenn Sie noch einmal meine Knospen erwähnen, werde ich Sie wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses anzeigen«, donnerte sie. » Ein Mann in Ihrem Alter sollte eigentlich wissen, dass man solche Dinge gegenüber einer Dame nicht in den Mund nimmt. Meine Knospen gehen nur meinen Mann etwas an, und jetzt sehen Sie zu, dass Sie mit Ihren anzüglichen Prospekten verschwinden, bevor mein Mann herauskommt und Ihnen eine blutige Nase verpasst.«
    Hätte der Grauhaarige Peggys Mann gekannt, hätte er gewiss durchschaut, wie fadenscheinig ihre Drohung war. Jasper Taxman würde ebenso wenig jemandem die Nase blutig schlagen, wie er es wagte, seiner respekteinflößenden Frau zu widersprechen. Doch der Fremde nahm Peggys Drohung für bare Münze und flüchtete zu dem Wohnmobil hinüber.
    Einen Moment kicherte ich amüsiert vor mich hin, doch als ich bemerkte, dass sich nur sechs Bowenisten um den Camper versammelt hatten, verging mir das Lachen. Ich reckte den Hals, um nach dem fehlenden Jünger Ausschau zu halten, und sog erschrocken die Luft ein, als ich sah, wie eine blassgesichtige Brünette in einem Zigeunerrock und einem ausgeleierten Pullover die Hand hob, um an Amelias Tür zu klopfen.
    Ich stellte den Motor ab, sprang aus dem Wagen und rannte über den Dorfanger, aber ich war noch zehn Meter von Pussywillows entfernt, als die Tür aufging und mein Schwiegervater auf die Schwelle trat. Verblüfft bremste ich mitten im Lauf und kam schlitternd auf dem nassen Laub zum Stehen, um mit angehaltenem Atem zu verfolgen, wie Willis senior mit dem Frontalangriff auf Amelias sicheren Hafen fertig würde.
    » Kann ich Ihnen helfen?«, fragte er freundlich.
    » Das hoffe ich«, sagte die Brünette. » Meine Freundin und ich suchen eine Frau, die kürzlich in Ihr Dorf gezogen ist. Ihr Name ist Mae Bowen, aber sie nennt sich auch Amelia Thistle.«
    » Und Ihr Name ist…?«, frage Willis senior.
    » Daffodil Deeproots«, erwiderte die Brünette mit einem leisen Lächeln auf den Lippen.
    » Was für ein überaus blumiger Name«, bemerkte Willis senior.

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