17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch)
er.
Amelia sah wieder auf, einen fragenden Ausdruck in den Augen. Sie sah meinem Schwiegervater eindringlich in die grauen Augen und nickte dann.
» Jane Willis«, sagte sie. » Frühlingskrokusse im Schnee.«
» Ja«, sagte er sanft. » Danke.«
Die Stille, die folgte, hatte mehr Schichten als eine Hochzeitstorte. Ich saß stocksteif da und tat, als wäre ich unsichtbar, aber das war gar nicht nötig. Amelia und Willis senior waren in ihrer eigenen Welt gefangen. Für sie war ich unsichtbar.
Der magische Moment endete abrupt, als eine mächtige Faust gegen die Haustür krachte.
» Ich gehe nachsehen«, sagte ich und sprang auf. » Wenn es Daffodil ist, mache ich sie einen Kopf kürzer.«
Die mächtige Faust gehörte jedoch nicht Ms Deeproots, sondern Peggy Taxman, die, die Hände in die Hüften gestemmt, an der Spitze einer kleinen, aber entschlossen wirkenden Delegation stand, der außer ihr Sally Pyne, Henry Cook, Dick Peacock, George Wetherhead, Mr Barlow und Buster angehörten.
Während ich mir im Geiste noch eine passende Begrüßung zurechtzulegen versuchte, hielt jedes Delegationsmitglied– mit Ausnahme von Buster– ein gelbes Faltblatt für mich sichtbar in die Höhe, um es gleichzeitig aufzuschlagen und jeweils ein Schwarzweißfoto zu offenbaren, das identisch war mit dem in den Ausstellungsbroschüren von Mae Bowen.
» Jemand ist uns eine Erklärung schuldig«, sagte Peggy mit donnernder Stimme.
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»Wir möchten gern mit der Hausherrin sprechen«, fuhr Peggy im gleichen Ton fort. » Und zwar auf der Stelle.«
Peggy Taxman einen Kopf kürzer machen zu wollen war ein vergebliches Unterfangen. Herrin der Post, Geschäftsinhaberin und Vorsitzende aller wichtigen Veranstaltungskomitees im Dorf, regierte Peggy Finch mit eiserner Hand, Stentorstimme und imposanter Statur. Obwohl sie gern blumige Kleider und eine strassbesetzte Brille trug, gebärdete sie sich wie ein menschlicher Bulldozer, der jeden plattmachte, der sich ihr in den Weg stellte.
Da ich gern erleben wollte, wie meine Söhne zu Männern heranwuchsen, trat ich zur Seite.
Die Delegation rauschte an mir vorbei ins Wohnzimmer, wo sich die Mitglieder hinter dem Zweiersofa aufstellten und grimmig zwischen den Fotos in ihren Händen und Amelia hin- und herblickten, als wollten sie ihrer Anschuldigung Nachdruck verleihen. Ich huschte hinter ihnen herein und stellte mich in die Nähe des Kamins, während die furchtlose Anführerin der Delegation sich vor das Sofa platzierte, die fleischigen Arme vor der Brust verschränkte und die Hausherrin von Kopf bis Fuß musterte. Peggy war stolz darauf, in Sachen Klatsch und Tratsch fast immer auf dem allerneuesten Stand zu sein. Sie ärgerte sich grün und blau, wenn sie feststellen musste, dass ihr ein besonders schmackhaftes Informationshäppchen entgangen war.
» Entweder haben Sie eine eineiige Zwillingsschwester«, verkündete sie, » oder Sie haben uns hinters Licht geführt, Mrs Wer-immer-Sie-auch-sind. Was trifft zu?« Sie fuchtelte anklagend mit dem Zeigefinger vor Amelias Gesicht. » Die Wahrheit bitte, und zwar fix. Ich weiß ja nicht, wie man es dort hält, wo Sie herkommen, aber wir hier sind ehrliche, gesetzestreue Leute und mögen es gar nicht, wenn man uns anlügt.«
Willis senior sprang wie aus dem Sessel katapultiert auf und stellte sich schützend zwischen Peggy und Amelia. Obwohl Peggy ihn von ihrer physischen Statur her überragte, ließ sein feuriger Blick sie einen Schritt zurückweichen.
» Sprechen Sie gefälligst in höflichem Ton mit Mrs Thistle oder Sie verlassen ihr Haus«, sagte er ruhig.
» Wenn sie unerwünschte Gestalten anzieht, die unseren Dorffrieden stören«, verkündete Peggy, » ist es unser gutes Recht, ihr ein paar Fragen zu stellen.«
» Sie stellen ihr keine Fragen, sondern belästigen sie. Ich werde nicht zulassen…«
» Danke, Mr Willis«, sagte Amelia. » Ich würde gern selbst für mich sprechen.«
» Wie Sie wollen«, sagte Willis senior und kehrte, nicht ohne Peggy einen weiteren grimmigen Blick zuzuwerfen, zu seinem Sessel zurück.
» Ich will gar nicht erst versuchen, Mrs Taxmans Beschuldigungen zu widerlegen«, sagte Amelia, indem sie die Anwesenden der Reihe nach ansah. » Weil es stimmt: Ich war nicht ganz offen zu Ihnen. Ich kann mich nur ganz aufrichtig bei Ihnen entschuldigen und hoffe, dass der Grund für mein Verhalten Ihnen allen einleuchten wird, sobald ich es Ihnen erklärt habe.«
Im Folgenden stellte Amelia auf verblüffende
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