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170 - Hüte den Speer - Magiure, Margo

170 - Hüte den Speer - Magiure, Margo

Titel: 170 - Hüte den Speer - Magiure, Margo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margo Maguire
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Keelin sich plötzlich von ihm frei. Sie schüttelte verwirrt den Kopf. „Nein, Marcus“, flüsterte sie atemlos und versuchte, ihre Fassung wiederzuerlangen. „Was ich empfinde …“ Sie hielt inne und setzte erneut an. „Wonach wir uns vielleicht sehnen, darf uns nicht in Versuchung …“ Sie rang nach Worten und versuchte, sich nicht von ihren Gefühlen verleiten zu lassen. Schimmernde Tränen benetzten ihre Wangen. „Bitte versteht doch!“, rief sie und eilte dann in ihre Kammer.
    Marcus stand allein vor Adams Tür und sah ihr benommen hinterher. Es war nicht seine Absicht gewesen, sie derart aufzuwühlen. Er wollte ihr lediglich zeigen, was er tief in seinem Herzen für sie empfand. Wenn es eine Frau gab, die für ihn bestimmt war, so hieß sie Keelin O’Shea.
    Versonnen strich er sich durchs Haar. Es wurde ihm deutlich, dass der Zeitpunkt schlecht gewählt war – er durfte so kurz nach der Beerdigung seines Vaters nicht an Liebe und Vermählung denken. Und doch wusste er, dass Eldred ihm sein Verhalten nicht übel genommen hätte. Sein Vater wäre in den letzten Jahren ja beinahe daran verzweifelt, dass sein Sohn keine geeignete Frau fand, eine Gemahlin, die er lieben konnte, wie er selbst seine Rhianwen geliebt hatte.
    Jetzt, da er die richtige Frau gefunden hatte, wollte er alles daransetzen, sie zu halten. Er würde um sie kämpfen.
 

  15. KAPITEL
     
    Keelin trocknete ihre Tränen und blickte an sich hinab. Sie trug dasselbe schlichte braune Gewand, mit dem sie auch zur Jagd gegangen war, und sie konnte nicht verstehen, was es daran auszusetzen gab. Der Stoff war gut verarbeitet und sauber.
    Gewiss, der Schnitt entsprach nicht dem Stil der edlen Damen, doch es wäre ihr auch nie in den Sinn gekommen, das Kleid an der Tafel des Grafen zu tragen. Sie hatte es am Morgen angezogen, da sie sich während der Jagd in diesem Kleid frei bewegen konnte. Es wäre doch geradezu töricht gewesen, in einem aufwendigeren Gewand mit Falken und Jagdhunden durch das Unterholz zu stapfen.
    Erneut kämpfte sie gegen die Tränen an. Das hässliche Kleid war ohnehin nur ihre geringste Sorge.
    Sie hegte immer tiefere Gefühle für den jungen Grafen, aber sie erkannte, dass eine Liebe unmöglich war und beiden nur Kummer bereiten würde. Auch Marcus wusste, dass sie keine andere Wahl hatte, als nach Kerry zurückzukehren. Der Clan brauchte sie, dringender denn je, weil Cormac den Tod gefunden hatte.
    Und da gab es einen Mann in Irland, dem sie versprochen war. Ihr Vater hatte gewiss dafür gesorgt, dass sie die Braut eines edlen und mächtigen Anführers wurde, und es war ihre Pflicht, diesen Mann so bald wie möglich zu heiraten. Die O’Sheas benötigten jeden Verbündeten, um Ruairc Mageean zu trotzen und das Vorhaben des Schurken zu vereiteln, den Clan der Ui Sheaghda zu unterjochen.
    Es durfte keine Rolle spielen, dass Keelins Herz bereits so sehr an Wrexton Castle hing. In den kommenden Tagen würde sie unter allen Umständen versuchen, Marcus aus dem Weg zu gehen. Auch wenn es ihr schwerfiel, aber sie musste sich überwinden und ihm vorspielen, dass sie nichts für ihn empfand, weder bei seinen Küssen noch bei seinen Berührungen. Es musste ihr gelingen, seinem Werben zu widerstehen, damit er allmählich den Mut verlöre.
    Das Feuer war beinahe ganz erloschen, und daher legte Keelin etwas Torf nach. Sie war der festen Überzeugung, dass Isolda den Bediensteten verboten hatte, ihre Kammer zu betreten, denn der kleine Raum wies keine der Annehmlichkeiten auf, an die sie sich in Wrexton Castle bereits gewöhnt hatte.
    Nach all den Versuchen von Lady Coule, sie in Verruf zu bringen – und die Edelfrau hatte sich wahrhaftig alle Mühe gegeben –, verstand Keelin endlich, wie bedrohlich ihre Gegenwart für Isolda sein musste. Diese Frau genoss eine unangefochtene Stellung in Wrexton, solange der Graf nicht verheiratet war. Inzwischen war ihr vermutlich aufgegangen, dass Marcus in absehbarer Zeit seinem Alleinsein ein Ende bereiten würde.
    Keelin wischte die Tränen fort und hoffte, dass Isolda sie in Ruhe ließe, wenn ihr bewusst würde, dass ihr niemand die Stellung streitig machte.
    „Ist das wirklich wahr, mein Junge?“, erwiderte Tiarnan, als Marcus ihm von Keelins Heldentaten bei der Jagd erzählte. Er sprach mit gedämpfter Stimme, da Adam noch schlief, aber er konnte seine Freude darüber nicht zurückhalten, dass seine Nichte einen so schönen Tag verlebt hatte. „Sie hat gelernt, mit einem Langbogen

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