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1701 - Die Ayindi

Titel: 1701 - Die Ayindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zustandsformen", antwortete Paunaro.
    „Schwer zu übersetzen. Eure Sprache hat Probleme damit. Eine ist Nichts, die andere ist Fest, die dritte ist Kitt."
    „Was will er damit sagen?" überlegte Myles Kantor.
    „Er will ausdrücken", vermutete Icho Tolot, der aufgrund seiner vielen gemeinsamen Erlebnisse mit Paunaro diesen am ehesten verstand, „daß ein Teil des Inneren der Spindel aus Hohlräumen besteht. Das hatte die Hamiller-Tube auch schon vermutet. Ein zweiter Teil besteht aus fester Materie. Und dann muß da etwas sein, das alles zusammenhält."
    „So ist es", bestätigte der Nakk. „Noch genauer: Die Kittmasse besteht aus künstlicher Materie."
    „Er spricht von Formenergie", verdeutlichte der Haluter.
    „Sie hält die verschiedenen Teile der wirklichen Materie zusammen", fuhr Paunaro, unbeeindruckt von der Zwischenbemerkung, fort. „Sie gibt dem Objekt auch sein äußeres Bild, seine Form, sein Aussehen. Die Kittmasse ist fast undurchdringlich für technische Geräte. Im Innern der Spindel existieren mehrere Schichten."
    „Was hast du über die Objekte herausgefunden", drängte Myles Kantor, „die die Kittmasse zusammenhält?"
    „Negativ", entgegnete der Nakk. „Die Materie in der Randzone der Spindel ist in undurchdringliche Felder gehüllt. Die weiter im Inneren befindlichen sind daher gar nicht wahrzunehmen. Deshalb nur Vermutungen."
    „Viel ist das nicht", meinte die Hamiller-Tube. „Aber wir sind Ihnen dennoch zu Dank verpflichtet. Können Sie uns sonst noch eine Erkenntnis vermitteln?"
    Paunaro ließ mit einer Antwort auf sich warten. Seine Ärmchen huschten aber über eine Schalttafel. Er schien etwas zu suchen.
    „Ein Phänomen", verkündete er dann. „Die Kittmasse ist nicht stabil.
    Sie ist auch nicht mehr homogen. Es hat den Anschein, daß sie begonnen hat, sich zu verändern." Für Paunaros Verhältnisse war das kompliziert ausgedrückt.
    „Was soll das bedeuten?" Myles Kantor war die Aufregung anzusehen.
    „Wartet!" forderte der Nakk nur. Wieder huschten seine Ärmchen über die Schalttafel.
    „Das ist es", erklärte er dann. Plötzlich konnte er ziemlich normal und für die Galaktiker verständlich formulieren. „Die formenergetische Kittmasse beginnt sich von innen nach außen aufzulösen. Der Prozeß schreitet schnell voran. Er wird in wenigen Minuten beendet sein. Dann zerfällt die Riesenspindel in die Teile der wirklichen Materie."
    Myles Kantor schaltete am schnellsten.
    „Alarmstart!" rief er. „Wir müssen sofort von der Oberfläche der Spindel verschwinden!"
    „Ja", meinte auch Paunaro. „Zieht euch sofort zurück. Paunaro setzt sich auch zur BASIS ab."
    Bei den zwei Space-Jets brach die große Hektik aus. Keine zwei Minuten später waren alle Mannschaftsmitglieder an Bord. Die Roboter schafften die technischen Geräte an Bord. Einige weniger wichtige Geräte wurden zurückgelassen.
    Die beiden Space-Jets jagten los. Es war noch nicht zu spät.
    Gebannt starrten die Frauen und Männer zurück auf die Riesenspindel.
    Das Objekt zerfiel wie ein Butterkeks, der in siedendheißen Tee geworfen worden war. Aus den Fragmenten schälten sich dunkelviolette bis schwarze Körper heraus - eine Vielzahl von ihnen.
    Die Beobachter auf der BASIS und den beiden Space-Jets hielten den Atem an, als sie erkannten, was dort erschien.
    Rochenschiffe vom Typ der STYX! In allen denkbaren Größen.
    „Es sind genau einhundert Raumschiffe", teilte die Hamiller-Tube nüchtern mit.
     
    4.
     
    Als sich die Hand von Vedat Osman über die Tastatur seines Hyperdim-Resonators bewegte, glaubte der Terraner winzige, hellblaue Flammen zu sehen, die aus seinen Fingerspitzen sprühten. Sicher handelte es sich nur um eine optische Täuschung. Er stutzte nur einen Sekundenbruchteil und tippte die Angaben für den Testlauf weiter ein.
    Die Anzeigen des Hyperdim-Resonators blinkten auf. Die Zeichen entsprachen keiner bekannten Form. Irgend etwas stimmte nicht. Aber es war zu spät, um den begonnenen Test noch abzubrechen.
    Um Vedat herum wurde es plötzlich stockdunkel. Auch das Gerät war nicht mehr zu sehen. Da war überhaupt nichts mehr. Er rief nach Manuel, seinem Chef, aber die Worte wurden von einer unsichtbaren Wand verschluckt.
    Vedat trat mit einem Fuß in Richtung der Außenhülle der Riesenspindel, aber er fand keinen Widerstand.
    Ein Schwindelgefühl griff nach ihm. Er glaubte rasend schnell zu rotieren und gleichzeitig in einen bodenlosen Abgrund zu stürzen. Sein SERUN reagierte

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