Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1701 - Die Ayindi

Titel: 1701 - Die Ayindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
verzichten", meinte der Freund.
    „Hast du eine bessere Idee?" Manuel verneinte.
    Vedat packte vorsichtig und schnell zugleich den Hyperdim-Resonator aus und schaltete ihn ein.
    „Ich nehme zunächst ganz geringe Energien", kündigte er an und richtete die Abstrahlöffnung so aus, daß sie auf den Boden der metallartigen Fläche wies.
    Als er das Gerät aktivierte, nahm Manuel seine Hand. In der anderen hielt Vedat den Tragegriff des Resonators. Noch einmal wollten sie den Kontakt zueinander nicht verlieren.
    Schlagartig kehrte Dunkelheit ein. Der Boden verschwand unter ihren Füßen. Sie trieben schwerelos durch ein unwirkliches Nichts.
    „Hörst du mich?" fragte Manuel. „Klar und deutlich, großer Meister", antwortete der Assistent leicht ironisch. „Wo sind wir? Ist das eine Raumzeitfalte? Oder nur ein Loch in der Wirklichkeit?"
    Sie prallten auf festem Boden auf, aber diesmal wesentlich sanfter. Der Hyperdim-Resonator war noch vollkommen heil.
    Helligkeit glomm auf, ohne daß die Quelle der Energie erkennbar wurde. Es war ein sanftes und gleichmäßiges Licht, das keine Schatten warf.
    „So hat Perry doch das Innere von Moiras STYX geschildert", überlegte Manuel halblaut. „Ein sanftes Licht ohne Schatten."
    „Still!" zischte Vedat und deutete nach vorn.
    Allmählich schälten sich dort Konturen heraus.
    In diesem Raum schien sich alles ganz langsam zu bewegen. Die Schächte und Löcher verschoben sich. Es entstand der Eindruck, als ob die Materie nach einer endgültigen Form suchte.
    Vedat teilte seinem Chef diesen gewonnenen Eindruck mit.
    „Form?" sagte der Hyperphysiker. „Das ist es, mein Freund. Was sich dort bewegt, ist wahrscheinlich Formenergie, die in einer Veränderung begriffen ist."
    „Du meinst, die Riesenspindel besteht nur aus Formenergie?"
    „Nicht nur. Ich fange erst an, erste Zusammenhänge zu erkennen."
    „Was hatte die Strahlung zu bedeuten", bohrte Vedat weiter, „die unsere SERUNS verwirrte und die scheinbar alle Materie auflöste?"
    „Ähnliche Streustrahlungen treten auf", entgegnete der Hyperphysiker seinem Assistenten, „wenn formenergetische Materie abgebaut wird. Die Terraner haben schon vor langer Zeit von den Laren gelernt, wie man diese schädliche Streustrahlung unterdrücken kann. Hier legt man darauf wohl keinen Wert. Aus welchen Gründen auch immer."
    „Und das blaue Licht zwischen den seltsamen Strukturen aus Formenergie ist kein Licht. Es ist ebenfalls Materie, aber extrem dünne.
    Sie ist wie Klebstoff, der die einzelnen Teile der Formmaterie zusammenhalten soll. Aber das ganze Gebilde ist instabil."
    „Ich meine eher", entgegnete der Jüngere, „daß es sich um eine Art Gas handelt. Um eine Atmosphäre oder etwas Ähnliches."
    Manuel deutete auf die Anzeigen seines Multi-Armband-Detektors. „Keine Atmosphäre", versicherte er entschieden. „Wir leben von den Vorräten unserer SERUNS. Um uns herum befinden sich nur die Formmaterie und die ..."
    Er suchte nach einem passenden Begriff für das, was er im Anflug der ersten Erkenntnis „Klebstoff" genannt hatte.
    „Kittmasse", half ihm der Jüngere aus.
    „Ja, so könnte man das bezeichnen, was auf uns wie blaues Licht wirkt", bestätigte der Wissenschaftler. „Wir müssen uns vor stärkeren Feldern des scheinbaren Lichts hüten. Denk an die teilweise Auflösung unserer Körper. Im Wiederholungsfall könnte der Prozeß irreversibel sein.
    Aber das alles erklärt noch lange nicht, was mit uns geschehen ist. Und warum es geschehen ist. Und wo wir uns eigentlich befinden."
    „Im Innern der Riesenspindel", erinnerte ihn Vedat.
    „Sicher. Wir nehmen nur einen ganz geringen Teil der Umgebung wahr.
    Unsere Sicht beträgt nicht einmal zwanzig Meter. Wir müssen die Umgebung erkunden. Vielleicht klärt sich dann alles auf."
    Sie probierten zunächst die Funktionen ihrer SERUNS aus. In der Tat war es wieder möglich, sich mit den darin enthaltenen Gravo-Paks zu bewegen. Auch die anderen Funktionen arbeiteten weitgehend zufriedenstellend.
    Vedat packte den Hyperdim-Resonator in den Tragebehälter.
    „Wir werden ihn bestimmt noch brauchen", meinte er, „denn ohne den Resonator werden wir diese Existenzebene garantiert nie verlassen können."
    „Vielleicht hast du recht", räumte Manuel ein. „Ich habe meine Messungen beendet und einiges festgestellt. Wir befinden uns nicht auf einer anderen Existenzebene. Es ist die energetische Kittmasse, die verhindert, daß wir über Funk Kontakt aufnehmen können. Sie

Weitere Kostenlose Bücher