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1701 - Die Ayindi

Titel: 1701 - Die Ayindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf keine Befehle. Die Lähmung in seinem Kopf wurde immer stärker und schmerzhafter.
    Er hörte eine fremde Stimme, die nach ihm rief. Die Worte waren kaum zu verstehen, denn sie klangen verzerrt und wie aus weiter Ferne. Sie besaßen eine gewisse Ähnlichkeit mit Manuels Stimme. Aber der Chef war nicht zu sehen, obwohl er doch ganz in seiner Nähe sein mußte.
    Mit einem Befehl an den Pikosyn schaltete Vedat den Helmscheinwerfer ein. Es blieb aber alles dunkel. Nichts Gewohntes funktionierte mehr.
    Um sich selbst in die Realität zu rufen, griff er mit der rechten Hand an seinen Oberschenkel. Die Finger glitten ins Leere. Sein Körper war verschwunden. Er hatte aufgehört zu existieren.
    Nur sein Bewußtsein war wach. Es verriet ihm, daß es das nicht geben konnte, was er erlebte.
    Er suchte nach anderen Stellen seines Körpers und führte schließlich die beiden Hände ineinander. Die Griffe gingen ins Leere.
    Die letzte Hoffnung schwand dahin. Er ergab sich in sein Schicksal.
    Scheinbar bewegte er sich weiter. Er fiel in ein bodenloses Dunkel. Über die Außensensoren seines SERUNS drangen nun aber wirre Geräusche an seine Ohren. Oder entstanden die verzerrten Stimmen direkt in seinem Kopf?
    Was war geschehen?
    Er hatte doch nur den Hyperdim-Resonator zu einem Testlauf gestartet.
    Die dabei abgestrahlten Energien waren lächerlich gering. Sie konnten unter normalen Umständen nichts bewirken.
    Unter normalen Umständen ... Vielleicht war auf der Außenhülle der Riesenspindel schon nichts mehr normal gewesen? Vielleicht hatten sie das geheimnisvolle Objekt falsch eingeschätzt? Vielleicht war er schon tot? Nein. Er dachte ja noch.
    Aber sein Körper war nicht mehr da! Vedat griff sich an den Kopf. Er spürte weder die Hülle des SERUNS noch einen Teil seines Körpers. Da war nur Leere, mehr nicht.
    Wie konnte es sein, daß sein Bewußtsein noch arbeitete? Er wußte es nicht.
    Wieder hörte er eine Stimme. Diesmal klang sie etwas deutlicher. „Vedat! Vedat!"
    Kein Zweifel. Jemand rief nach ihm. Er war nicht in der Lage zu erkennen, wie die Stimme in sein Bewußtsein drang. Kam sie über den Funkempfänger seines SERUNS? Von dort in die Ohren? Und über diesen Weg in sein Gehirn?
    Oder erklang sie akustisch vor den Ohren? Und gelangte von dort in sein Bewußtsein?
    Oder war es so, daß der Rufer seine Gehirnzellen direkt ansprach?
    Der Rufer? Wer rief? War es am Ende er selbst?
    Ein hellblaues Licht zuckte vor ihm auf. Endlich war da etwas, auf das seine Sinne ansprachen. Er vergaß die Stimme für einen Moment und versuchte sich zu orientieren.
    Der Terraner fiel. In einen endlosen Schacht, dessen Wände matt leuchteten. Der Schacht war sehr schmal. Vielleicht zwei Meter breit in einer Richtung. Aber endlos in der Senkrechten dazu.
    In der Richtung, in die er fiel, wurde er immer breiter. Aber wenn sein Körper ein Stück des endlosen Weges zurückgelegt hatte, dann war der Schacht wieder enger geworden.
    Alles war unwirklich - wie in einem bösen Traum.
    Er drehte den Kopf und blickte zurück. Hinter ihm schloß sich der Schacht zu einem schmalen, aber endlos breiten Spalt.
    Die Verwirrung war groß, aber Vedat erkannte, daß seine Sinne getäuscht wurden. Die Bilder, die sein Bewußtsein erreichten, konnten keine Realität sein. So etwas gab es nicht.
    Er blickte an seinem Körper hinab. Langsam kehrte die Normalität zurück. Da waren sein Bauch, seine Beine. Er sah auch seine Hand. Sie bewegte sich. Er streckte einen Finger aus und stieß damit gegen den Brustkorb, genauer: den SERUN.
    Kein Widerstand!
    Der Finger drang in die Brust. Ein Trugbild?
    Das mattblaue Licht wurde etwas heller. Vedat erkannte mehrere Gegenstände, die unweit voraus ebenfalls durch den Schacht taumelten. Die Bilder waren verzerrt.. Sie schwankten und zitterten. Er hatte große Mühe zu erkennen, um was es sich handelte. Es waren bekannte Bilder, aber sein Verstand weigerte sich, sie zu identifizieren.
    Eine Gestalt, ein Körper. Manuel!
    Ein quaderförmiger Behälter. Er war geschlossen. Ein zweiter Behälter - geöffnet, leer. Darin hatte sich der Hyperdim-Resonator befunden, der sich in den blauen Flammen aufgelöst hatte.
    Woher wußte er das? Er hatte keine Flammen gesehen.
    Oder doch?
    In dem geschlossenen Behälter mußte sich der zweite Hyperdim-Resonator befinden. Und die vielen kleinen Trümmer, die umherschwirrten, waren ...
    Das Schwindelgefühl ergriff ihn erneut. Es verhinderte jeden logischen Gedanken. Er nahm kaum

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