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1702 - Rückkehr der Verdammten

1702 - Rückkehr der Verdammten

Titel: 1702 - Rückkehr der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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werden.
    »Es wird nicht einfach werden«, sagte unser Chef. »Sollten Sie Hilfe brauchen, lassen Sie es mich wissen. Zur Not stellen wir ein ganzes Gebiet unter Quarantäne.«
    »Wir können nur hoffen, dass es nicht so weit kommt, Sir«, sagte ich und ging zurück in unser Büro.
    Suko kam mir nach. »Und? Was sagst du dazu?«
    Ich stützte meine Hände auf die Schreibtischplatte und schüttelte den Kopf. »Ich habe mit diesen beiden Verdammten meine Probleme und auch damit, dass der Name Sinclair so im Vordergrund steht.«
    »Kann ich nachvollziehen, John. Ich glaube allerdings, dass wir an Ort und Stelle mehr herausfinden werden.«
    »Hoffentlich.«
    Es war ein Fall, der bei mir für ein gewisses Magendrücken sorgte. Sich mit der Pest und deren Folgen anzulegen war nicht eben das Gelbe vom Ei. Und das Mittelalter war vorbei. Eigentlich dürfte die Seuche keine Chance mehr haben, aber es hatte sich bereits ein Mensch damit angesteckt, und es war nur zu hoffen, dass er der Einzige blieb …
    ***
    Das Wetter meinte es gut mit uns. Zwar schien keine Sonne, aber es regnete auch nicht. So blieben nur die grauen Wolken tief am Himmel hängen wie alte Wäschestücke, die sich auf einer Leine verteilten.
    Wie immer hatte Suko das Lenkrad übernommen. Als sich mein Handy meldete, wusste ich sofort, dass es nur Bill Conolly sein konnte.
    »Du rufst spät an«, sagte ich.
    »Weiß ich. Habt ihr etwas herausgefunden?«
    »Ja.« Er bekam einen Bericht, und ich hörte ihn zwischendurch leise fluchen. Dass wir unterwegs waren, damit war er sehr einverstanden, aber auch er hatte keine Idee, wie der Name Sinclair ins Spiel kam.
    Ich blieb weiterhin optimistisch und erklärte ihm, dass wir die Lösung vielleicht an Ort und Stelle fanden.
    »Gut, John, aber kannst du dir vorstellen, dass de Canero und Turner überlebt haben?«
    »Nein, normal nicht.«
    »Dann hat eine andere Macht ihre Hand mit im Spiel, stelle ich mir vor.«
    »Das kann sein.«
    »Und wo wollt ihr jetzt genau hin?«
    »Wir suchen diesen Pestfriedhof und auch die Hütte, von der uns Amos Burke berichtet hat.«
    »Viel Glück.«
    »Danke, wir melden uns.«
    Wir mussten weder die eine noch die andere Stadt anfahren. Unser Ziel lag zwischen den beiden Orten in einer ländlich geprägten Umgebung.
    Die Straße, über die der Transporter mit dem Gefangenen gefahren war, hatten wir schnell erreicht und fuhren in Richtung Osten. Es war eine Nebenstrecke zur A2, und der Ort, der dem Ausbruch am nächsten lag, hieß Cray.
    Den steuerten wir an. In dieser Nähe lag auch der Pestfriedhof und die Hütte war auch nicht weit entfernt. Wir wollten uns erst erkundigen, was die Menschen hier noch von der Vergangenheit wussten.
    Als wir in Cray einrollten, umgab uns ein gepflegtes Dorf, bei dessen Anblick man an alles dachte, nur nicht an die Pest.
    Wir waren trotzdem auf der Hut und lenkten den Rover auf die Kirche zu, deren Turm sich stolz in die Höhe reckte. Um die Kirche herum war der Boden mit Kopfsteinpflaster bedeckt. Dazwischen gab es Inseln aus Erde. Dort konnten die Bäume wachsen, die von zwei Männern beschnitten wurden. In der Nähe stand der Pfarrer und schaute zu, ob sie auch alles richtig machten.
    Wir hofften, dass es hier in Cray ein Kirchenarchiv gab, und setzten auf die Auskünfte des Pfarrers.
    Er hatte unseren Wagen bereits gesehen und schaute uns nun entgegen, als wir auf ihn zugingen. Großartig Verstecken spielten wir nicht. So stellten wir uns vor und sahen schon, dass er ziemlich überrascht aus der Wäsche schaute.
    »Scotland Yard will zu mir?«, fragte er erstaunt.
    Ich nickte lächelnd.
    »Was habe ich denn angestellt?« Er breitete die Arme aus. »Alles was recht ist, ich bin mir keiner Schuld bewusst.«
    »Es geht auch nur um eine Auskunft«, beruhigte Suko ihn.
    »Dann bitte, meine Herren, ich höre.«
    »Können wir nicht in Ihr Haus gehen?«
    »Klar, Mr Sinclair.«
    Ich wollte keine Zeugen haben, denn die beiden Baumbeschneider hatten schon große Ohren bekommen.
    Das Pfarrhaus lag hinter der Kirche. Es war nicht besonders groß und stand nahe an einem Teich, neben dessen rechter Seite eine Trauerweide wuchs, die zu dieser trüben Stimmung passte.
    Im Haus war es recht dunkel. Durch die schmalen Fenster fiel nur wenig Licht. Wir konnten uns auf eine Bank setzen und sahen dem Pfarrer zu, der sich einen Stuhl holte.
    »So, um was geht es denn?«
    »Es ist nicht einfach«, sagte ich. »Wir müssen da schon tief in die Vergangenheit

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