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1702 - Rückkehr der Verdammten

1702 - Rückkehr der Verdammten

Titel: 1702 - Rückkehr der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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eingraviert waren. Einmalig.«
    »Und was hat dieser de Valois noch alles getan?«, wollte ich wissen.
    »Er hat die beiden Männer verflucht. Ja, das hat er getan. Er hat einen Fluch über sie gesprochen. Er wollte, dass ihre Seelen zum Teufel fuhren.«
    Ich nickte. Auf das Kreuz ging ich nicht weiter ein. Ich wollte es dem Mann auch nicht zeigen.
    »Das war damals«, sagte ich. »Was ist heute in diesem Ort oder in dieser Gegend geschehen?«
    Simon Blackford hob die Schultern. »Ich kann es nicht beurteilen, wirklich nicht. Ich habe nur gehört, dass hier zwei Männer gesehen wurden, die nicht in diese Zeit passen. Sie schienen der Vergangenheit entstiegen zu sein. Aber die Zeugen sprachen von einem widerlichen Gestank, der die beiden Männer wie eine Wolke umgeben hat. Ob es stimmt, kann ich Ihnen nicht sagen.«
    »Waren die beiden Männer auch hier im Ort?«, fragte Suko.
    »Nein, das nicht. Zumindest weiß ich nichts davon.«
    »Wo wurden sie denn gesehen?«
    Der Pfarrer drehte seinen Kopf und schaute gegen eines der vier kleinen Fenster. »Draußen.«
    »Können Sie da genauer werden?«
    »Ja. Sie fielen dort auf, wo sich der kleine Pestfriedhof befindet. Da sind damals alle begraben worden.«
    »Den gibt es also noch?«
    »In der Senke.«
    »Weit von hier?«
    Der Pfarrer hob die Schultern. »Wie man’s nimmt. Wenn Sie mit dem Auto fahren, sind Sie in einigen Minuten dort.«
    »Gibt es einen Weg?«
    »Ja, Inspektor, den gibt es. Er ist allerdings nicht gepflastert. Man kann ihn als einen Pfad bezeichnen. Sie werden aber durchkommen. Nur wenn es zu stark regnet, versinkt man dort im Matsch.«
    »Haben die beiden Gestalten denn versucht, mit den Zeugen Kontakt aufzunehmen?«
    Der Geistliche lachte. »Kann sein, dass sie es vorhatten, aber die beiden Männer aus dem Ort sind gerannt, als sie diese Pestilenz gerochen haben.«
    Das konnten wir uns gut vorstellen. Und es war gut, dass sie das Weite gesucht hatten. So war ihnen eine Begegnung, wie Amos Burke sie erlebt hatte, erspart geblieben.
    »Dann möchten wir Sie nur bitten, uns den Weg zu diesem Pestfriedhof zu erklären«, sagte ich.
    Der Pfarrer zuckte zusammen. »Wollen Sie wirklich dort hin?«
    »Deshalb sind wir hier.«
    »Und was wollen Sie da?«
    Die ganze Wahrheit wollte ich ihm nicht sagen. »Es geht uns um die beiden Männer. Sie werden schon seit einiger Zeit gesucht. Auch wenn sie so ungewöhnlich gekleidet sind und vielleicht lustig aussehen, sie sind trotzdem gefährlich und gehören hinter Gitter.«
    Simon Blackfords Augen weiteten sich. »Ah, so ist das. Jeder hier weiß, dass es in der Nähe ein Gefängnis gibt. Kann man die beiden als Ausbrecher ansehen?«
    »Nicht ganz, aber so ähnlich.«
    Über diese Antwort konnte er nachdenken. Wir waren froh, dass er uns geholfen hatte, bedankten uns auch bei ihm und verließen das Haus. Es war ihm anzusehen gewesen, dass er noch Fragen hatte, doch darauf waren wir nicht eingegangen.
    Vor dem Haus blieben wir stehen und schauten zum Himmel. Es hatte sich nichts verändert. Es roch zwar nach Regen, aber es fielen keine Tropfen. Nur über dem kleinen Teich lag eine dünne Schicht aus grauem Dunst.
    Nebeneinander gingen wir den Weg zurück zu unserem Rover. Suko fiel schon auf, dass ich in Gedanken versunken war. Nach einigen Sekunden sprach er mich darauf an.
    »Was ist los, John? Kommst du nicht über Hector de Valois’ Erscheinen hinweg?«
    »Genau das ist es. Ich weiß jetzt, wie die Verbindung zu meinem Namen zustande gekommen ist.«
    »Ist das wirklich so einfach?«
    Ich trat einen Stein weg. »Es sieht so aus. Aber Hector war hier, er hat ja vor mir das Kreuz besessen und er ist praktisch in mir wiedergeboren worden, wenn du so willst. Er hat gegen die Pestbringer gekämpft, sie vernichtet oder hat geglaubt, sie vernichtet zu haben, und jetzt ist alles anders gekommen. Warum?«
    »Das werden wir herausfinden.«
    Die beiden Arbeiter waren noch immer damit beschäftigt, die Bäume zu beschneiden. Da sie uns kannten, schauten sie kaum hin, als wir die letzten Schritte zum Rover gingen.
    Und doch stiegen wir nicht ein, denn uns fiel eine Frau auf, die vom Ort her auf uns zulief. Sie trug eine Winterjacke und eine Wollmütze auf dem Kopf. Ihr Keuchen erreichte uns sehr schnell. Es war ein Zeichen, dass sie unter großem Stress litt. Ihr Gesicht war zudem gerötet.
    Als sie uns sah, blieb sie stehen, schwankte, keuchte weiter, und wir waren schnell bei ihr, um sie zu stützen.
    »Danke«, flüsterte sie,

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