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1702 - Rückkehr der Verdammten

1702 - Rückkehr der Verdammten

Titel: 1702 - Rückkehr der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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greifen.«
    »Wie tief?«
    »Über zweihundert Jahre.«
    »Oh.« Der Pfarrer, der Simon Blackford hieß, strich über sein graues Haar und danach über die breite Stirn. »Ich weiß nicht, ob Sie bei mir an der richtigen Stelle sind und …«
    »Pardon, Sir. Wir gingen davon aus, dass sich alte Kirchenbücher in Ihrem Besitz befinden.«
    Simon Blackford konnte plötzlich lächeln. »Sie kennen sich aus, nicht wahr?«
    »Das hoffen wir.«
    Er nickte über den schmalen Tisch hinweg, der zwischen uns stand. »Ja, Sie haben Glück. Ich verwahre tatsächlich noch alte Kirchenbücher. Allerdings ist mir Ihre Zeitangabe zu vage. Geht es nicht genauer und können Sie mir exakt sagen, was Sie hergeführt hat?«
    Suko sagte: »Es geht um die Zeit, als hier für einen kurzen Ablauf die Pest herrschte.«
    Der Pfarrer, der ansonsten recht redselig war, presste die Lippen zusammen und verstummte. Das Thema schien ihm nicht zu gefallen. Wir ließen ihn auch für eine Weile in Ruhe, bis ich sagte: »Es ist sehr wichtig für uns. Und nicht nur das, sondern auch für andere Menschen, die in Gefahr geraten könnten.«
    Blackford sprach wieder. »Das denke ich mir. Sonst wären Sie ja nicht hier.«
    »Genau.«
    Er seufzte auf. »Dann wird es wohl um die beiden Gestalten gehen, die sehr fremd wirkten und die hier in der Nähe gesehen wurden, aber schnell wieder verschwanden.«
    »Das ist möglich. Aber zunächst, Mr Blackford, was wissen Sie über diese Zeit, als hier plötzlich die Pest auftrat?«
    Der Pfarrer seufzte wieder. Dabei knetete er seine Wangen. Wir ließen ihm Zeit. Erst als er nickte, übernahm er wieder das Wort. »Sie haben Glück, meine Herren, denn ich habe mich hobbymäßig mit dieser Zeit beschäftigt. Die Leute hier wissen das nicht, ich will es auch weiterhin für mich behalten, aber jetzt sind Sie gekommen, und das möglicherweise zur rechten Zeit.«
    Ich stellte ihm eine Frage. »Sagen Ihnen die Namen Marquis de Canero und Sir Edward Turner etwas?«
    In seinen Augen blitzte es. »Sie sind gut informiert.«
    »Das müssen wir auch.«
    »Dann ist Ihnen vielleicht bekannt, dass diese beiden Männer damals die Pest mit hierher gebracht haben. Sie kamen von einer ihrer Reisen. Beide lebten hier in der Nähe. Nicht auf einem Schloss, sondern in einem fast normalen Haus, denn sie haben sich von ihren Familien losgesagt und sind ihre eigenen Wege gegangen.«
    »Und sie wurden hier getötet«, sagte Suko.
    »Da wissen Sie also auch?«
    »Sicher. Man hat sie erschlagen und verscharrt.«
    »Ja, ja«, murmelte der Pfarrer, »das haben die Menschen getan. Es gab jemanden, der sie dazu angestiftet hat.«
    »Wer war es?«, wollte ich wissen, weil ich das Gefühl hatte, dass wir uns dem Kern näherten.
    »Ein Fremder. Aber einer, der sie verfolgt haben musste, der ihnen praktisch auf der Spur war. Der sich durch nichts und niemanden aufhalten ließ und hier das Kommando übernahm. Ich muss im Nachhinein sagen, dass er richtig gehandelt hat.«
    »Kennen Sie den Namen noch?«
    »Ja, Mr Sinclair. Dieser Mann hieß Hector de Valois!«
    Ich saß auf der Bank, als hätte man mich dort festgenagelt. Und diese Steifheit fiel auf.
    »Ist Ihnen nicht gut, Mr Sinclair?«
    Ich stieß die Luft aus. »Doch, doch. Ich habe nur an etwas gedacht. Und Sie haben sich nicht getäuscht, was den Namen angeht?«
    »Nein, der Fremde hieß Hector de Valois. Er hat den Menschen hier gesagt, was sie tun sollten, und die haben sich nach seinen Anordnungen gerichtet.«
    Suko fragte leise nach. »Siehst du jetzt klarer, John?«
    »Ein wenig.« Ich wollte mehr darüber wissen und fragte: »Was können Sie uns über diesen Hector de Valois sagen?«
    »Nicht viel, ich bin ja nicht dabei gewesen, aber ich weiß aus den alten Aufzeichnungen, dass man ihm sehr dankbar gewesen ist. Er hat es auch geschafft und ihnen die Angst genommen. Ich habe nachlesen können und weiß, dass die beiden Abenteurer immer wieder von dem Teufel und der Hölle gesprochen haben. Selbst dann noch, als man dabei war, sie zu erschlagen. Und in den Aufzeichnungen wird auch erwähnt, dass dieser Hector de Valois ein frommer Mensch gewesen sein muss.«
    »Warum?«
    Der Geistliche beugte sich leicht über den Tisch und flüsterte: »Die Leute haben davon gesprochen, dass er einen besonderen Gegenstand bei sich trug. Es war ein Kreuz. Es muss so außergewöhnlich gewesen sein, dass seine Beschreibung selbst in den Kirchenannalen erwähnt wurde. Ein Kreuz in dessen Balken Buchstaben

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