1702 - Rückkehr der Verdammten
völlig okay war.
Lange Strecken wollte er damit nicht fahren.
Es gab diesen Sinclair. Er arbeitete tatsächlich bei Scotland Yard, wo Burke schon mehrere Male angerufen hatte. An diesem Abend war es ihm sogar gelungen, ihn persönlich zu sprechen.
Dann hatte er gewartet. Burke wusste auch, wie Sinclair aussah. Diese Information hatte er in einem Internet-Café gegoogelt. Es war zwar kein besonders scharfes Bild gewesen, hatte aber ausgereicht, um den Mann zu identifizieren, als er Scotland Yard verließ und Amos Burke in der Nähe des Eingangs gelauert hatte.
Das Taxi war ihm aufgefallen, und er war so schnell wie möglich zu seinem Toyota gelaufen, für den er tatsächlich noch einen Parkplatz in der unmittelbaren Nähe gefunden hatte.
Danach war es zu einer Verfolgungsfahrt gekommen, die sich als nicht einfach herausstellte. Manchmal hatte er das Taxi aus den Augen verloren, es aber immer wieder gefunden, und es war ihm möglich gewesen, es bis zu seinem Ziel zu verfolgen.
Die Rücklichter waren aufgeglüht. Sinclair hatte den Wagen verlassen, und auch Burke hatte das Licht der Scheinwerfer gelöscht, was Sinclair hoffentlich nicht aufgefallen war.
Amos Burke wartete ab, bis er Sinclair nicht mehr sah, weil er das Haus betreten hatte. Dann erst stieg er aus.
Nicht nur er löste sich aus dem Wagen, auch ein gewisser Leichengeruch verließ das Innere. Burke merkte nichts davon, denn ihm war der Gestank mittlerweile vertraut geworden.
In dieser Nacht würde er Sinclair endlich stellen, das stand für ihn fest.
Auch wenn er warten musste, bis sich eine Gelegenheit bot, das machte ihm nichts aus. Er war dick genug gekleidet, da konnte ihm die Kälte nicht viel anhaben.
Er ging über den Gehsteig auf das Haus zu. Wer hier sein Haus gebaut hatte, der gehörte nicht zu den ärmsten Menschen. Zudem passte die Gegend perfekt. Es gab nur wenig Autoverkehr, und die Leute, die hier wohnten, zeigten sich um diese Zeit nicht. Die waren allesamt in ihren Häusern abgetaucht.
Zudem spendeten nur wenige Straßenlaternen ihr spärliches Licht. Hier würde ihm so schnell kein Mensch begegnen.
Als er den Rand des Grundstücks erreicht hatte, hielt er an und sah am Zaun entlang, wusste auch, wo sich der Zugang befand – und entdeckte die beiden Kameras, die mit ihren künstlichen Augen die Umgebung des Eingangs beobachteten.
Seine Lippen verzogen sich. Es gefiel ihm nicht, unter Kontrolle zu stehen. So war es ihm kaum möglich, das Gelände ungesehen zu betreten. Da musste er sich schon etwas einfallen lassen.
Er hatte zudem festgestellt, dass die andere Straßenseite nicht unter Kontrolle stand. Dort konnte er sich ebenfalls aufhalten und das Grundstück beobachten, was nicht mal eine schlechte Position war, denn so sah er sogar das etwas erhöht stehende Haus.
Besser wäre es natürlich gewesen, das Grundstück von einer anderen Stelle aus zu betreten, und der Gedanke wollte ihn einfach nicht loslassen. Er wurde immer stärker, bis sich Amos Burke nicht mehr dagegen wehren konnte und damit begann, seinen Plan in die Tat umzusetzen …
***
Es war wie immer klasse gewesen. Sheila Conolly hatte nicht nur großartig gekocht. Sie wusste genau, was ich gern aß. So hatte sie sich auf köstliche Kleinigkeiten beschränkt.
Dazu gehörten Lachshäppchen, winzige Frikadellen, heiße Bratwurststücke mit einer köstlichen Currysoße, Scheiben von dünnem Kalbfleisch und sogar winzige Frühlingsrollen mit einer scharfen Soße.
Ich hatte wirklich Hunger gehabt, und vor allen Dingen hatte es mir die Currywurst angetan, die ich aus Deutschland kannte und so gern aß.
Natürlich gab es auch etwas zu trinken. Ein leckeres Bier hatte Bill immer im Keller. Ich hätte auch einen roten, weißen oder einen Roséwein trinken können.
Das tat ich später, als ich den Nachtisch auch noch gegessen hatte. In Rum eingelegte Pflaumen mit einem leichten Zimtgeschmack veredelt.
Schon während des Desserts erzählte ich von meinem letzten Fall. Beide Conollys hörten angespannt zu. Bill hatte dabei nur mal kurz am Rande mitgewirkt und er als auch seine Frau bekamen große Augen, als sie hörten, dass es Menschen gab, die das ewige Leben wollten und dabei auf den Saft eines Felsenbirnbaums gesetzt hatte, aus dem das Kreuz hergestellt worden war, an dem der Erlöser gestorben war.
Ich wurde immer wieder nach Einzelheiten gefragt und verschwieg nichts, was beide Conollys staunen ließ, obwohl sie selbst schon so viel erlebt hatten.
»Und in
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