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1703 - Todesbezirk der Abruse

Titel: 1703 - Todesbezirk der Abruse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wird."
    Auf Reginald Bulls Gesicht breitete sich ein Anflug von Anerkennung aus. „Sie werden sehr lange und gründlich suchen müssen", fuhr Shufman fort. „Und sie werden dazu selbst ganz nahe an die Sonne heranmüssen."
    Auch Michael Rhodan hatte inzwischen begriffen, was Boro Shufman sich ausgedacht hatte.
    „Kannst du sie trotzdem orten?" Boro Shufman grinste breit und selbstgefällig.
    „Klar, kein Problem", versicherte er. „Jedenfalls so lange, wie sie sich außerhalb der Sonnenatmosphäre bewegen. Dann müssen wir sehr leise und vorsichtig sein und versuchen, die Sonne zwischen uns und die Rochenschiffe zu bringen. Irgendwann werden sie selbst ganz nahe an die Sonne heranmüssen - und dann, wuuuschhh, sind wir weg. Wißt ihr, mit so einer dicken, fetten, hyperstrahlenden Sonne direkt vor der Nase kann selbst ich nichts mehr erkennen, und die können es bestimmt auch nicht."
    Mertus Wenig nickte anerkennend. „Aber sobald sie auftauchen, haben sie uns im Nu wieder angepeilt", gab er zu bedenken.
    Boro Shufman wischte sich mit dem Ärmel den Schweiß von der Stirn. „Nicht, wenn wir diesen Dreh ein paarmal hintereinander praktizieren.
    Wenn wir uns auf diese Weise, wenigstens für eine bestimmte Zeit, praktisch von einer passenden Sonne zur nächsten hangeln."
    „Die Idee ist nicht mal schlecht", murmelte Reginald Bull. „Ich brauche eine Verbindung zu den Astronomen, Syntron."
    Einen Augenblick später war die Astronomische Abteilung der ODIN zugeschaltet.
    „Ihr habt mitgehört, was Shufman vorschlägt?"
    „Die Idee von Shufman ist machbar", antwortete Magira Vee sofort.
    „Ich lasse die Daten auf euren Schirm liefern. Was ihr seht, ist eine Auswahl der hyperaktivsten Sonnen auf unserem Kurs nach Thyssan. Es sind genug passende Sterne vorhanden, um Shufmans Plan zu folgen. Ich möchte allerdings anregen, einen Umweg zu machen."
    „Wie groß ist der Umweg?"
    „Nicht sehr lang", antwortete Magira Vee. Hinter ihr, von ihrem Körper halb verdeckt, war Louis Densson zu erkennen. „Auf der Darstellung könnt ihr einen kleinen Sternhaufen sehen, die Vee-Ballung."
    Michael Rhodan konnte sehen, wie Louis Denssons Gesicht förmlich einfror. „Das ist eine Ansammlung von mehr als hundert Sternen, alle mit einer starken Hyperstrahlung. Wenn wir die Vee-Ballung erreichen und von dort aus Kurs auf Thyssan nehmen, hätten die Ayindi die ganze Zeit diese Hyperstrahlung zwischen uns und sich."
    „Das sollte eigentlich genügen, um sie abzuhängen", räumte Mertus Wenig ein. Er blickte Michael Rhodan an. „Haben wir die Zeit dafür?"
    Michael nickte zustimmend.
    „Zur Not verlieren wir einen Tag", sagte er zuversichtlich. „Nicht besonders schön, aber es wird schon keine Katastrophe werden. Ich bin für diesen Plan." Er deutete eine kleine charmante Verbeugung an.
    „Nennen wir das Ganze doch einfach Operation Magira."
    Louis Denssons Gesicht blieb starr, während Magira Vee zu strahlen begann, bis ihr nach einigen Sekunden wohl bewußt wurde, daß sie sich von Michaels Charme hatte beeindrucken lassen. Beinahe augenblicklich wurde ihre Miene wieder verkniffen.
    „Und wann kann es losgehen?" wollte Reginald Bull wissen.
    „In zwei Tagen, voraussichtlich."
    „Gut, dann werden wir für die nächsten achtundvierzig Stunden den Flug nicht unterbrechen", schlug Reginald Bull vor. Er lächelte schwach. „Wenigstens können sie uns in der Flugphase nicht angreifen."
    Boro Shufmans Gesicht wurde wächsern.
    „Vielleicht doch", murmelte er sehr leise, dann reckte er sich in die Höhe. Die Situation schrie wohl förmlich danach, ausgenutzt zu werden.
    „Ach, Kommandant ..."
    Mertus Wenig winkte ab.
    „Morgen", sagte er seufzend. „Morgen werden wir über deinen Antrag entscheiden."
     
    5.
     
    „Shufmans Stern voraus!"
    Michael Rhodan grinste in sich hinein. Ausgerechnet Boro Shufman als Namengeber für eine Sonne im Arresum; manche Kinder hatten seltsame Väter.
    „Dann sollten wir uns fertigmachen", schlug Mertus Wenig vor. „In fünf Minuten ist es soweit."
    Die Spannung an Bord war beinahe mit Händen zu greifen, in erster Linie bei der Schiffsführung und bei den Technikern. Vor allem diese beiden Gruppen wußten, was die Operation Magira für die ODIN bedeutete. „Eintritt!"
    Die ODIN kam dort heraus, wo Mertus Wenig es gewünscht hatte, und sie begann sofort mit Höchstwerten zu verzögern.
    Shufmans Stern war eine rote Riesensonne vom Typ Beteigeuze, ein atomarer Glutofen von gigantischer

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