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1705 - Auf der Welt der Kristalle

Titel: 1705 - Auf der Welt der Kristalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Densson - ein früh vergreister Astronom, der den Höhepunkt seines Ruhms und seiner Fähigkeiten seit Jahrzehnten überschritten hatte - als männlicher Held und Partner ... Dritte Wahl, hatte Magira innerlich entschieden, indiskutabel. Fast so schlimm wie Boro Shufman. Daß er ihr begehrlich glupschend hinterherstarrte, seit sie diese Expedition auf eigenen Wunsch unternommen hatten, mochte noch angehen, aber wenn der feiste Boro Shufman näher als drei Schritte an Magira Vee herankam, nahm ihr seine penetrante Körperausdünstung fast den Atem.
    Er war unappetitlich, unausstehlich, widerwärtig - aber leider auf seinem Fachgebiet nahezu unersetzlich. „Fangen wir an ..."
    Die beiden Wissenschaftler begannen mit der Arbeit. In Magira Vees Augen war Boro Shufman zwar ein Könner, aber auf dem Niveau eines Sanitärrobots - nützlich gewiß, aber sonst ...
    In gemeinsamer Arbeit hatten Magira Vee und Louis Densson ein Gerät entwickelt, das dank seiner syntronischen Steuerung den sichtbaren Sternenhimmel über Thyssan durchmustern und mit wissenschaftlicher Exaktheit erfassen konnte. Gemessen wurden zunächst die üblichen Grobparameter: Spektralklasse, Leuchtkraft, scheinbare Helligkeit, stoffliche Zusammensetzung und dergleichen mehr. Die wechselseitigen Abstände im dreidimensionalen Raum wurden ausgemessen und die so gesammelten Daten zu einer 3-D-Karte des Sternenraumes um Thyssan zusammengestellt.
    An Bord der ODIN hätte man bei dieser Gelegenheit eine Fülle weiterer Daten ermitteln und in die Syntronik einspeisen können: 5-D-Charakteristika beispielsweise, Hyperstrahlungen aller Art. Aber dazu reichten auf Thyssan die Instrumente nicht aus. Man mußte sich anders behelfen.
    Es war - Magira Vee erkannte die Leistung neidvoll an - Boro Shufman gewesen, der sich etwas hatte einfallen lassen. Er hatte ein besonders leistungsfähiges Spektrometer in die Gerätekombination integriert, mit der im Moment der nächtliche. Himmel über Thyssan erforscht wurde.
    Dabei war er davon ausgegangen, daß alle Planeten des Zentralgestirns Thyssan eine Gemeinsamkeit aufweisen mußten. Das Licht, das von ihrer Oberfläche in den Weltraum zurückgeworfen und von den Instrumenten des Teams einer Analyse unterzogen wurde, mußte die charakteristischen Merkmale des Spektrums des Zentralgestirns zeigen, vermindert um die spezifischen Eigenheiten eines jeden Planeten.
    Die aber ergaben sich - nun kamen die Astronomen ins Spiel - zum weitaus größten Teil aus der physikalischen Beschaffenheit und den astronomischen Werten dieser Planeten: Die Entfernung vom Muttergestirn regelte die Oberflächentemperatur des Planeten, die wiederum bestimmte den Charakter der Atmosphäre, und daraus und aus anderen Werten ergab sich dann das spezifische Spektrum des jeweiligen Planeten.
    „Eins!" rief Magira Vee.
    Boro Shufman zeigte ein triumphierendes Grinsen, bei dem er ein nicht besonders gutes Gebiß entblößte.
    „Wußte ich es doch", murmelte er und rülpste ungeniert.
    Der Ausruf der Astronomin bezog sich auf ein Objekt, das ebenfalls ein paar Thyssan-Charakteristika aufwies, aber nach den anderen Werten kein Planet sein konnte. Die Syntronik war programmiert, bei solchen Objekten Position und Bewegungsimpulse besonders genau zu ermitteln.
    Auf einem Bildschirm tauchte in vereinfachter grafischer Darstellung eine Abbildung des Systems auf. Die Sonne, die Planeten - der Absturzplanet war besonders hervorgehoben - und was es sonst noch zu finden gab.
    Dieses „sonst noch" konnte - das war zumindest die Hoffnung des Teams - eine jener rätselhaften Schneeflocken sein, die den Absturz der ODIN herbeigeführt hatten.
    Die Syntronik erfaßte das Streulicht, das von diesen Körpern zurückgeworfen wurde, und berechnete die Werte. Das Ergebnis war ziemlich eindeutig: Eine der Schneeflocken war erfaßt worden.
    „Sie bewegt sich in einem Orbit um Thyssan", stellte Boro Shufman fest. Mit dem rechten kleinen Finger bohrte er in seinem rechten Ohr herum.
    „Und zwar in einem recht engen Orbit", fügte Louis Densson hinzu.
    „Und dort ist Nummer zwei ..."
    Die drei Galaktiker hockten um ihre Instrumente und studierten die Anzeigen und Meßwerte; ihr Atem entließ weiße Wolken in den Nachthimmel, ab und zu rieben sie sich die klamm gewordenen Hände.
    „Sieben", zählte Boro Shufman. „Sie haben sich Verstärkung besorgt. Mindestens sieben ..."
    Jeder wußte, was das zu bedeuten hatte.
    Auf eine Weise, die noch immer undurchsichtig war, hatte es

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