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1705 - Auf der Welt der Kristalle

Titel: 1705 - Auf der Welt der Kristalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ein einzelnes Schiff vom Typ Schneeflocke fertiggebracht, die ODIN technisch zu verwüsten, lahmzulegen und letztlich zum Absturz zu bringen. Boro Shufman hatte während dieses engen Kontakts an den Instrumenten gesessen, und er hatte nicht die geringsten Zeichen für einen bewaffneten Angriff gefunden - jedenfalls nicht für einen Angriff mit Waffensystemen, deren physikalische Grundlagen den Galaktikern bekannt waren.
    Er konnte sich sehr gut an das fremde Raumschiff erinnern; etwa 800 Meter Durchmesser hatte es gehabt, und seine äußere Gestalt hatte ihm den Namen gegeben: Schneeflocke. In der Tat hatte das Schiff wie eine Schneeflocke ausgesehen.
    Magira Vee hatte einmal Holos von Kunstwerken aus den früheren Jahrtausenden der Erde gesehen, Elfenbeinschnitzereien aus Asien, vor allem die sehr stark räumlich ausgearbeiteten Miniaturen; an deren filigrane Strukturen hatte sie beim Anblick des fremden Raumschiffes denken müssen.
    „Neun", sagte Louis Densson leise. Magira konnte sehen, wie er sich die trocken gewordenen Lippen leckte. „Es werden immer mehr."
    Ein einziges Schiff dieses Typs hatte für die ODIN ausgereicht.
    Welches Machtpotential stellte dann eine Kampfgruppe aus neun oder mehr Schiffen dar? Genug jedenfalls, um das Thyssan-System für Perry Rhodan zu einer tödlichen Falle werden zu lassen.
    „Wenn, dann kommt er zusammen mit Moira und der STYX", warf Boro Shufman halblaut ein, als habe er Louis Denssons Gedanken auf dessen Gesicht ablesen können. Allerdings hätte es telepathischer Fähigkeiten gar nicht bedurft. Es gab ein paar Probleme und Fragen, mit denen sich fast jeder Galaktiker der ODIN in jeder freien Minute auseinandersetzte. Und das Eintreffen einer Rettungsexpedition unter Rhodan war wohl das wichtigste dieser Themen. „Und Moira wird schon ein wirksames Mittel gegen diese Schneeflocken wissen."
    „Pah!" machte Louis Densson schwach.
    Er blickte über die Schulter hinweg zum Standort der ODIN.
    Inzwischen hatte sich herausgestellt, daß das Schiff auf einem Gelände heruntergekommen war, das offenbar früher einmal als Raumhafen gedient hatte. Im Umkreis von einigen hundert Metern rund um die ODIN war der kristallene Panzer, der nahezu den ganzen Planeten eingekrustet hatte, zerbröselt und verschwunden, wie weggetaut - auf diese Weise hatte man die Besonderheiten des Geländes erkennen können.
    Es gab Hinweise darauf, daß dieser Raumhafen von Moiras Volk angelegt worden war, also von den Ayindi. Dafür sprach auch, daß Moira ausgerechnet Thyssan als Treffpunkt vorgeschlagen hatte.
    Wenn die Ayindi einreal hier gelebt hatten, dann waren sie nun verschwunden. Es ließ sich nicht feststellen, ob sie nur einen kleinen Stützpunkt besessen oder den Planeten zahlreich bewohnt hatten; sie hatten sich jedenfalls nicht behaupten können.
    „Ich weiß, was du denkst, Louis", warf Magira Vee ein.
    „Ach, wirklich?" Denssons Stimme klang bitter.
    „Die Verbindungen sind zu offensichtlich, auch wenn sich nichts wirklich schlüssig beweisen läßt", fuhr Magira Vee fort. Boro Shufman spuckte geräuschvoll auf den Boden. „Die neun Schiffe dort draußen ..."
    „Inzwischen sind es zwölf", stellte Boro Shufman trocken fest und zog die Nase hoch.
    „... sind kristallförmig. Diese Welt ist von Kristallen völlig bedeckt, einschließlich aller früheren Anlagen und Bauwerke. Das bedeutet, daß erst diese Bauten vorhanden waren und daß sich die Kristalle dann darüber gelagert haben, auf welche Weise auch immer. Die Ayindi haben diesen Vorgang offenbar nicht verhindern können oder wollen, und jetzt kontrollieren die Schneeflocken das gesamte Thyssan-System ..."
    „Und wie", knurrte Louis Densson grimmig. „Und ich bin sicher, auch Moira kann nichts dagegen tun."
    „Moira vielleicht nicht", antwortete Magira Vee. „Aber ihr Volk.
    Vergiß nicht, daß Moira lange Zeit nicht mehr im Gebiet ihres Volkes gewesen ist, sehr lange Zeit."
    Sie wußte selbst, daß dies als Trost und Hoffnung kaum ausreichte.
    Wenn man den Blick auf das Naheliegende richtete, sah es nicht schlecht aus, niemand konnte das behaupten. So langweilig es auch sein würde: Die ODINÜberlebenden konnten es auf der Kristallwelt Thyssan noch für lange Zeit bequem aushalten, gar keine Frage.
    Aber wenn man den Blick hob, zum Horizont hinauf, noch höher, zu den Sternen und noch darüber hinaus in die Weite des Universum - dann sah es nicht mehr gut aus. Es war kaum ein Ort im Kosmos denkbar, der noch weiter

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