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1705 - Mein Job in der Horror-Höhle

1705 - Mein Job in der Horror-Höhle

Titel: 1705 - Mein Job in der Horror-Höhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wieder zu sich, als sich Ellen neben ihr bewegte.
    »Es ist vorbei. Es ist alles in Ordnung. Es war köstlich. Ich fühle mich sehr gut.«
    Judy gab keine Antwort. Sie ließ auch jetzt alles mit sich geschehen und war froh, dass die Freundin ihre Wunde mit einem Pflaster bedeckte.
    Zwei Hände strichen über ihre schweißnassen Wangen. »So, jetzt lasse ich dich in Ruhe. Es ist schon spät. Du solltest dich jetzt ausruhen und schlafen.«
    Judy hielt die Augen offen, sie sah das Gesicht der Freundin, aber sie sah es verschwommen. Und dann wurde ihr bewusst, dass es den Schmerz nicht mehr gab. Nur ein leichtes Ziehen nahe der Wunde.
    Ob noch Blut an den Lippen der Freundin klebte, sah sie nicht. Es war auch nichts davon zu schmecken, als Ellen sie auf den Mund küsste. Nur sehr flüchtig, nicht mehr als ein Hauch.
    »Du warst wunderbar, ich liebe dich …«
    Es waren die letzten Worte, die Judy Gruber hörte, bevor der Schlaf sie übermannte.
    Es war nicht bei diesem ersten Saugen geblieben. Noch drei weitere Male hatte Judy Gruber ihr Blut hergeben müssen, in längeren Abständen, aber sie war weiterhin die lebende Nahrung für ihre Freundin, und sie wusste auch nicht, wie sie davon loskommen sollte. Irgendwann würde sie kein Blut mehr haben und dann …
    »Ich denke, Sie sollten jetzt wach werden, junge Frau. In zwei Minuten sind wir am Ziel.«
    Judy schreckte aus ihren Träumen hoch. Im ersten Moment wusste sie nicht, wo sie war. Erst als sie die Uniform des Bahnbeamten sah, wurde ihr alles klar.
    »Danke, dass Sie mich geweckt haben.«
    »Keine Ursache. Das passiert öfter. Ich wünsche Ihnen noch eine schöne Zeit in London. Bald ist Weihnachten. Das werden Sie hier auch merken.«
    »Bestimmt.«
    Der Schaffner ging weiter und auch Judy blieb nicht länger sitzen. Sie erhob sich. Ein leichtes Schwindelgefühl überkam sie. Das war ihr nicht neu, denn das hatte sie schon öfter erlebt. Es mochte auch am Blutverlust liegen.
    Auch die anderen Reisenden hatten sich erhoben. Judy Gruber ließ sie passieren, weil sie nach ihnen aussteigen wollte. Als Letzte wollte sie den Wagen verlassen und sie dachte jetzt darüber nach, ob sie alles richtig gemacht hatte, und sie wirklich in ein Taxi steigen und sich zu Scotland Yard bringen lassen sollte.
    Und sie wusste auch nicht, ob sie den Leuten dort die ganze Wahrheit sagen sollte. Was sie erfahren hatte, war, dass Ellen nicht mehr lebte, und jetzt wunderte sie sich darüber, dass sie nicht mal weinen konnte. Nur ein bedrückendes Gefühl hielt sie umfangen.
    Der Betrieb in der großen Halle irritierte sie und sie war froh, endlich in ein Taxi steigen zu können, das sie zu Scotland Yard brachte. Irgendwo tief in ihrem Innern glaubte sie daran, dass man ihr dort helfen könnte.
    ***
    Judy Gruber hatte die Leiche nicht sehen wollen, nachdem sie erfahren hatte, was passiert war. Aber die Fotos, die von der Toten geschossen worden waren, hatte sie sich angeschaut und war entsetzt gewesen. Aber wir wussten jetzt auch, mit wem wir es zu tun hatten. Diese Ellen Wells war kein unbeschriebenes Blatt mehr.
    Ich hatte Kaffee gekocht und zwei Tassen mit in das Büro meines Chefs genommen. Das war nach der ersten Befragung. Judy Gruber war froh, als sie die große Tasse sah, und griff mit beiden Händen nach ihr.
    »Danke, das habe ich jetzt gebraucht.«
    »Ich ebenfalls«, sagte ich und trank einen Schluck.
    Ich hatte Zeit, mir die Frau anzuschauen. Vom Alter her hatte sie die dreißig überschritten. Sie war schlank, trug einen hellen Pullover und eine braune Hose aus Feincord. Die gefütterte Jacke mit der Kapuze hatte sie abgelegt. Das Haar schimmerte in einem warmen Braunton und war in der Mitte gescheitelt.
    Der leere Blick, der uns bei ihr aufgefallen war, füllte sich allmählich, und da sie sich wieder erholt hatte, wollte ich damit beginnen, meine Fragen zu stellen.
    Judy Gruber setzte die Tasse vorsichtig ab. Als hätte sie geahnt, dass ich sie etwas fragen wollte, schaute sie mich an.
    Ich nickte ihr zu. »Sind Sie wieder einigermaßen auf dem Damm?«
    »Das hoffe ich.«
    »Und Sie fühlen sich auch stark genug, um über Ihre Freundin zu sprechen?«
    »Ich denke schon.«
    »Sie haben Ellen also vermisst.«
    »Ja, sehr. Wir lebten zusammen. Wir waren praktisch ein Ehepaar, wenn Sie verstehen.«
    »Natürlich. Und wie lange war ihre Freundin weg?«
    »Mehr als zwei Tage.«
    »Das war für sie ungewöhnlich?«
    »Und ob.« Sie musste schlucken. »Das bin ich nicht von ihr

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