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1705 - Mein Job in der Horror-Höhle

1705 - Mein Job in der Horror-Höhle

Titel: 1705 - Mein Job in der Horror-Höhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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es.
    Und es klappte.
    Als wäre in dieser Truhe keine Schwärze vorhanden, gelang es mir locker, mich aufzurichten. Ich riss die Augen auf, und mein Blick fiel in die dunkle Horror-Höhle, die nur an einer Stelle erhellt war. Das war dort, wo Suko stand und die Lampe in der Hand hielt. Der Strahl fächerte noch immer gegen die sechs Gestalten, die im Hintergrund warteten.
    Mein Blick traf Sukos Gesicht, und ich sah die Erleichterung auf seinen Zügen. Die Beretta hielt er fest, und er sprach mich mit der üblichen Floskel an.
    »Alles okay, John?«
    »Jetzt schon.« Ich stieg über den Rand der Truhe hinweg und hörte Sukos nächste Frage.
    »Wie geht es weiter?«
    Auch damit hatte ich gerechnet. Eine Antwort verkniff ich mir. Okay, vor uns standen sechs Halbvampire. Mit Hellman waren es sieben. Beide hatten wir genügend Munition, um sie regelrecht hinrichten zu können. Das wäre auch richtig gewesen, doch da gab es eine innere Stimme, die mich davor warnte.
    Ich ließ meine Beretta stecken und sah Sukos forschenden Blick auf mich gerichtet, der ahnte, dass etwas in mir vorging.
    »Probleme?«
    »Ja.«
    »Heraus damit!«
    Jetzt holte ich die Beretta hervor. »Wir werden uns zurückziehen, Suko.«
    Er schüttelte den Kopf. »Wie? Einfach so?«
    »Ja.«
    »Und die Halbvampire?«
    »Wir lassen sie in Ruhe.«
    Jetzt staunte er nicht mehr. Wahrscheinlich zweifelte er an meinem Verstand, aber nicht er hatte in dieser Truhe gesteckt und war mit dem Spuk konfrontiert worden, sondern ich. Und ich wusste mehr, auch wenn man mir noch nichts Konkretes gesagt hatte. Aber was ich erfahren hatte, sorgte bei mir für ein Umdenken. Diese Gestalten hatten Kontakt mit dem Geist oder der Seele des vernichteten Vampirs aufgenommen, und der wiederum stand unter dem Schutz des Spuks, den ich mir nicht so einfach zum Feind machen wollte.
    Es war kein Kneifen, sondern reines Kalkül, weshalb ich so reagierte.
    »Kannst du mir das erklären, John?«
    Ich hätte es gekonnt, ich wollte es nur nicht. Nicht hier und auch nicht in dieser kurzen Zeit.
    »Lass uns gehen.«
    »Du kneifst vor Mallmanns Geist?«
    »Nein«, fuhr ich ihn an, »das tue ich nicht! Aber ich weiß, was besser für uns ist.«
    Suko gab keine Antwort mehr. Er starrte mich nur an, und es war ihm anzusehen, dass er nachdachte. Wir kannten uns lange genug, sodass Suko wusste, dass ich meine Gründe für mein Handeln hatte.
    Er drehte sich etwas zur Seite, um Judy Gruber eine Hand auf die Schulter zu legen.
    »Kommen Sie mit, bitte.«
    »Ja, ja, ich will auch weg.«
    Ich blieb noch. Hellman stand in meiner Nähe und konnte ein Lachen nicht unterdrücken. Es hörte sich glucksend und kichernd an, und dann fragte er: »Na, wer sind die Sieger?«
    Ich wusste, worauf er hinauswollte. Es tat ihm gut, in uns zwei Verlierer zu sehen.
    »Im Moment seid ihr oben. Aber es ist nicht gesagt, dass dies auch so bleibt. Es gibt auch andere Zeiten, das kann ich euch versprechen. Und sie kommen wieder. Sehr bald schon.«
    »Klar«, flüsterte er, »sie kommen wieder. Dann werden wir wie die Tiere über euch herfallen und euer Blut trinken. Wir werden euch aufschlitzen und nur noch genießen.«
    Es juckte mir im Zeigefinger, abzudrücken, aber ich hielt mich zurück. Beherrschung war in diesem Augenblick alles. Der Spuk hatte mir nicht viel erzählt. Er war alles andere als eine Offenbarung, aber ich hatte die Warnung verstanden und hütete mich davor, sie in den Wind zu schlagen.
    Deshalb tat ich nichts. Es war immer besser, wenn man wusste, wann man einen Rückzieher machen musste. So ganz ohne Erwiderung wollte ich aber doch nicht verschwinden und sagte mit leiser Stimme, in der auch so etwas wie eine Drohung mitklang: »Wir sehen uns wieder, Hellman, ganz bestimmt sogar. Und dann unter anderen Vorzeichen.«
    Suko hatte sich bereits von mir entfernt. Ich hörte seinen Ruf. »Kommst du, John?«
    »Ja, ich bin schon unterwegs.«
    Langsam ging ich zurück. Das Licht und die Waffe auf die sechs Gestalten gerichtet, die sich für mich nicht mehr interessierten, denn es passierte etwas ganz anderes.
    Aus der offenen Truhe drängte sich etwas hervor. Es war eine dunkle Wolke, die an schwarzen und völlig lichtlosen Nebel erinnerte. Das war der Spuk, der jetzt zeigen wollte, wozu er fähig war. Er konnte sich vervielfältigen, seine Welt hatte praktisch keine Grenzen. Sie war in der Lage, unzählige Dämonenseelen zu schlucken. Aber nicht nur sie, auch normale Menschen.
    Und das geschah vor meinen

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