1707 - Attacke der Abruse
ein.
„Wir haben uns was überlegt", sagte eine kleine, gedrungene Ennox, deren Namen er nicht kannte, die er aber schon mehrfach gesehen hatte.
Sie trug einen der terranischen SERUNS für Ennox. „Das mit dem Arresum das funktioniert nicht. Wir sind bestimmt nicht so bescheuert und gehen da mit der BASIS rüber. Läuft nicht Perry."
Atlan wollte schon eine barsche Antwort geben, doch Rhodan bedeutete dem Arkoniden, sich zu zügeln. „Aus welchem Grund nicht?" fragte der Terraner mit wahrer Engelsgeduld.
„Weil wir nicht bescheuert sind, deshalb. Sagte ich doch schon."
„Könnte ich ein bißchen mehr erfahren?"
„Neugierig ist er gar nicht, wie?" Die Ennox blickte sich beifallheischend um, aber nicht mal ihre Artgenossen lachten. „Na gut, na gut ... Du weißt doch, daß Philip mal versucht hat, das Transitionsfeld zu durchdringen. Der Kurze Weg, von Caarim nach Noman ... Was war das Ergebnis? Jetzt sitzt er immer noch ziemlich belemmert auf Mystery fest. Philip geht's gar nicht gut! Also nix da, ohne uns!"
„Was wollt ihr denn tun?"
„Na was wohl?" fragte die Ennox triumphierend. „Wir verdünnisieren uns! Ins Arresum gehen wir auf keinen Fall."
„Ich weise euch darauf hin, daß die Entscheidung gar nicht gefallen ist.
Die BASIS wird vermutlich auf konventionellem Weg fliehen, wenn es ernst wird."
„Hm ... Na ja ... Das ist auch wieder gefährlich, was?"
Atlan lachte aus dem Hintergrund. „Sie ist ziemlich intelligent, Perry! Laß dich bloß nicht übers Ohr hauen!"
Atlan und die Ennox - Frieden würde es zwischen beiden vielleicht niemals geben. Rhodan warf dem Arkoniden einen strafenden Blick zu - der wiederum Atlan vollkommen kalt ließ.
„Ich möchte euch um etwas bitten", wandte sich der Terraner an die Ennox. „Wartet zumindest die Entwicklung ab. Vielleicht kommt es gar nicht zum Äußersten."
Die Gedrungene schüttelte den Kopf. „Kommt's doch! Du solltest mal selbst hören, was die Theans drüben palavern. Die geben nicht auf, niemals. Auch nicht, wenn's ihr Leben kostet."
*
Die Front näherte sich dem Aariam-System. Es schien, als sei die Koordinatorin Streep nicht imstande, den Schneeflocken einen wirksamen Widerstand entgegenzusetzen. Wie sollte man einen Feind bezwingen, dessen Zahl zahllos schien?
Moira verließ die STYX mit einem Transmitterfeld und traf an Bord der THUYRU ein.
„Du kommst spät", lautete anstelle einer Begrüßung der Vorwurf.
Zwei Ayindi erwarteten sie, hochaufgerichtet, mit deutlichen Anzeichen von Mißtrauen. Moira war diejenige, die einen Symbionten auf dem Schädel trug, die unsterblich geworden war und selbst der negativen Strangeness des Parresums widerstand. Dies unterschied sie von allen anderen Ayindi.
Einer Artgenossin, die anders geworden war, vertraute man nicht. Die beiden anderen ließen sie spüren, daß längst nicht alles in Ordnung war.
Moira gehörte nicht zu ihnen, nicht wirklich.
Die THUYRU war das Schiff der Koordinatorin Eecree. Sie herrschte über den Planeten Bannal - dessen Gegenstation im Parresum die Mono - chrom-Welt bildete. Und die zweite Besucherin außer Moira war Saalim.
„Was also willst du?" fragte Eecree. „Du hast uns hier zusammengerufen, Moira. Wir dürfen keine Zeit verlieren."
„Wir müssen über die Galaktiker sprechen. Sie denken darüber nach, mit ihrem Schiff aus dem Daffish-System zu fliehen."
„Sollen sie", meinte Eecree. „Sie stehen weit unter uns."
„Aber", wandte die Söldnerin ein, „sie widerstehen der Todesstrahlung der Abruse. Mögen die Galaktiker in unseren Augen so tief stehen, wie sie wollen: Jeder einzelne von ihnen ist im Kampf mehr wert als hundert Ayindi. Wir müssen uns ihren Nutzen unter allen Umständen erhalten."
Saalim und Eecree starrten ins Leere, mit finsteren Mienen und verkrampfter Muskulatur.
„Es sieht nicht so aus, als wäre das möglich", murrte Saalim. „Du weißt, Moira, daß sich die Todesboten der Abruse nähern. Jedes unserer Schiffe wird gebraucht. Es ist kein Schutz für die BASIS möglich. Auch du solltest das einsehen. Deine ... >Freunde, müssen für sich selbst sorgen."
Die Betonung, mit der Saalim das Wort „Freunde" ausspie, gefiel Moira nicht. Von Freundschaft konnte keine Rede sein. Aber das würden ihre Artgenossinnen nie begreifen.
„Wir finden einen anderen Weg", äußerte Moira scheinbar unbeeindruckt. „Bitte hört mir zu, ich habe einen Plan."
Kurz darauf schwirrten durch das Aariam-System hektische Funksprüche,
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