1707 - Das Rätsel der toten Bücher
auf der Tastatur ein. Viel Hoffnung bestand nicht, dass wir gerade diese Teresa erwischten. Aber man konnte nie wissen, und wir wollten nichts unversucht lassen.
Sheila erkundigte sich, um was es uns genau ging. Es war besser, wenn sie die Wahrheit erfuhr, und sie schüttelte den Kopf, als sie hörte, was uns widerfahren war.
»Das ist doch nicht zu fassen. Und du hast nichts getan, Bill?«
»So ist es. Diese Teresa suchte nach zwei bestimmten Büchern. Durch mich fühlte sie sich wohl gestört. Aber ich hatte Glück. Der Portier wurde von ihr getötet.«
»Und jetzt müssen wir versuchen, ob wir im Internet etwas über sie finden. Über eine Person, die möglicherweise in der Vergangenheit bekannt gewesen ist und auf sich aufmerksam gemacht hat, sodass es in dieser Zeit jemanden gab, der sich für sie interessiert hat.«
»Schwer und kompliziert.«
»Du sagst es, Sheila.«
Bill ließ sich nicht stören. Teresas gab es genug im Internet. Auch Mutter Teresa war gespeichert, und über die gab es am meisten. Eine heilige Teresa war ebenfalls nicht vergessen worden, aber die Teresa, auf die es uns ankam, die fanden wir nicht.
Bill scrollte rauf und runter. Zwischendurch schüttelte er immer wieder den Kopf.
»Nichts zu machen.«
Einen Trost gab es für uns.
Das war Sheilas Tee mit Geschmack, den sie uns servierte.
»Nothing, nada«, sagte Bill. »Nichts.«
Ich stellte meine Tasse ab. »Willst du aufgeben?«
»Ja. Du nicht?«
»So ist es.«
»Ach? Hast du eine Idee?«
Ich nickte. »Sie ist zwar schwach, aber wir sollten es doch probieren.«
Bill rollte etwas zurück. »Dann mal raus mit deinem Vorschlag.«
Ich hob einen Zeigefinger an, als wollte ich mich in der Schule melden. »Hexen«, sagte ich leise, »wir könnten es mal mit Hexen versuchen. Vor allen Dingen etwas über Hexen herausfinden, die es in der Vergangenheit gegeben hat und die bekannt waren.«
Bill sah mich an. Nach einer Weile nickte er. »He, die Idee hätte von mir sein können.«
»Ich habe kein Patent darauf.«
Er erhob sich halb. »Willst du an den Computer?«
»Nein, nein, du machst das besser.«
»Also Hexen?«
»Ja.« Ich räusperte mich. »Aber alte Hexen. Versuche, in die Vergangenheit zu gehen.«
»Mach ich doch glatt.«
Es war die letzte Chance. Ob meine Idee so gut gewesen war, wusste ich nicht. Jedenfalls durften wir nichts unversucht lassen.
Hexen sind nicht gleich Hexen. Es gibt natürlich die alten, die man aus dem späten Mittelalter her kennt. Begriffe wie Scheiterhaufen und Folter waren nicht fremd, das alles war auch dokumentiert worden, und es gab auch Namen. Berühmte Hexen gab es ebenfalls, die namentlich erfasst worden waren. Oft in alten Gemeinde- und Kirchenbüchern, die man ebenfalls im Internet lesen konnte.
Und deshalb waren unsere Chancen nicht so klein. Aber wir mussten abwarten.
Suko schaute Bill von links über die Schulter, ich von der rechten Seite. Mit den modernen Hexen hatten wir nichts zu tun, die ließen wir links liegen. Es waren in der Regel Frauen, die sich einer Naturreligion verpflichtet fühlten. Tu, was du willst, aber schädige keinen anderen Menschen.
Eine gute Regel, wie ich fand.
Dann stieg Bill Conolly hinein in die Vergangenheit. Hexen in den zurückliegenden Jahrhunderten. Es waren hier ebenfalls die berühmten Namen aufgeführt worden, und Bill gab jetzt den Begriff Teresa ein.
»Und nun bin ich gespannt«, flüsterte er.
Das waren Suko und ich auch. Allerdings rechneten wir auch damit, dass der Link nichts brachte. Wenig später wurden wir angenehm überrascht, als Bill Conolly einen leisen Jubelschrei abgab.
Es gab eine Frau namens Teresa. Über sie war sogar geschrieben worden, denn sie gehörte zu den Konvertierten. In einem alten Kirchenbuch wurde sie erwähnt. Wer diese Seiten ins Internet gestellt hatte, war nicht bekannt. Nur waren wir happy, den Text lesen zu können.
Ausführlich war es nicht. Es wurde vor ihr gewarnt. Sie war zu einer Freundin des Tiers geworden, und das hatte ihr Bräutigam nicht mitmachen wollen. Er war ein Mann gewesen, der sich unsterblich in diese Frau verliebt hatte.
Speziell war Arthur Random nicht erwähnt worden. Es gab den Namen, das war alles, und damit mussten wir uns zufriedengeben.
»Ich versuche es noch mal«, sagte Bill, »glaube aber nicht, dass wir noch mehr herausfinden.«
Das sah ich so wie er. Auch Suko war meiner Meinung, und jetzt stellte sich die Frage, ob die Infos reichten. Sie waren ein Hinweis, mehr nicht.
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