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171 - Teutelstango

171 - Teutelstango

Titel: 171 - Teutelstango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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leicht hatte es ausgesehen, den unvorsichtigen Munante- Sproß zu töten. Doch dann kamen dessen Leibwächter hinzu. Es sah fast nach einer Falle für die Vampirkreatur aus, die jetzt menschliche Gestalt angenommen hatte. Die Flügel waren geschrumpft und verschwunden, die Haut war glatt und weich. Die Wunde schloß sich allmählich.
    Das Vampirwesen glaubte erkannt zu haben, wer ihm da entgegengetreten war. Der Mann ähnelte verblüffend dem Dämonenkiller Dorian Hunter. Doch welchen Grund konnte der haben, einen Munante-Dämon zu schützen? Auf welche Weise war er in das Ränkespiel und den Kampf um die Macht über Südamerika verstrickt? Die Kreatur in der Dunkelheit wußte es nicht.
    Aber der Munante war verloren. Er hatte die langen Zähne gespürt und den Keim empfangen. Er würde gehorchen, wenn das Vampirwesen rief. Diesmal mußte es anders angepackt werden.
    Den Dämon bei seiner größten Schwäche packen. Und ihn dann überraschend töten. Er würde kaum merken, wem er da gegenüberstand. Denn seit er den Keim empfangen hatte, mochte er wohl die Aura spüren, sie aber nicht mehr bewußt als feindlich wahrnehmen. Ganz im Gegenteil…
    Das Vampirwesen kicherte spöttisch und fieberte der nächsten Nacht entgegen, ehe es in heilsamen Schlaf fiel. Es würde den Munante-Abkömmling finden, wo immer er sich verbarg. Der Ruf des Blutes war stark.

    Aus alter Gewohnheit sah sich Dorian am Zeitungsstand des Hotels um und ließ sich die führenden Tageszeitungen vorlegen. Er überflog die Schlagzeilen und traf dann seine kärgliche Auswahl, die er ausschließlich auf dem Zimmer teilweise studierte. Seine Spanisch-Kenntnisse reichten aus, das Portugiesisch halbwegs zu verstehen, und irgendwie schien da auch noch eine versteckte Erinnerung zu sein, die ihm in Zweifelsfällen weiterhalf. Eine Erinnerung an eines seiner früheren Leben?
    Im Moment war die Gegenwart wichtiger als die Vergangenheit, und er verdrängte den Erinnerungsfetzen wieder. Er wies auch Coco auf den Zeitungsartikel hin, der ihm auf gefallen war. Danach war ein Mann namens Tar6 Munante, ein Verwandter eines Mannes, der ein politisches Amt anstrebte, entführt worden. Alle Anzeichen deuteten auf einen Schußwechsel hin, bei dem einer der Entführer schwer verletzt worden war. Aber jüngste Befragungen in den Nachtstunden, Augenblicke vor Redaktionsschluß, schienen erbracht zu haben, daß die Aussage des Angeschossenen ein völlig anderes Bild ergab - sofern man diesem Mann Glauben schenken durfte; vielleicht halluzinierte er nur. Seinen bruchstückhaften Aussagen nach sollte die Entführung nur vorgetäuscht worden sein, Tarö Munante war tot, und der junge Mann hatte lediglich aus ihm selbst unklaren Gründen den Wagen des Munante stehlen wollen.
    „Tarö Munante ist tot", sagte Coco. „Cuarto hat es mir gesagt. Aber was können wir schon tun, um diesen Ricardo zu entlasten? So heißt er doch, der Zeitung nach… weder ihm noch sonst jemandem wird man glauben, daß ein Vampir den Munante getötet hat."
    „Wie auch kaum jemand in der Öffentlichkeit glauben würde, daß die Munantes eine Dämonenfamilie sind.
    Wahrscheinlich weiß von Land zu Land nicht einmal jemand, wie sehr alles von dieser Familie gesteuert wird, in welchen Geschäften sie ihre Klauen haben, und so weiter… Meinst du wirklich, wir könnten versuchen, etwas für diesen Ricardo zu tun?"
    „Sie werden ihm eben keinen Glauben schenken und ihn, wenn seine Verletzung ausgeheilt ist, als Terrorist vor Gericht stellen. Das geht in diesen Bananenstaaten sehr schnell, Rian. Aber… hier." Sie deutete auf einen anderen kleinen Artikel im Lokalteil, der leicht zu übersehen war.
    „Was ist das?" fragte Dorian, der sich vorwiegend für den „Aufmacher" interessiert hatte.
    „Ein Mädchen ist aufgegriffen worden, völlig desorientiert und ohne Erinnerung, wie sie in jenen Stadtteil gelangte… "
    „Siehst du Zusammenhänge?" fragte Dorian erstaunt.
    Sie nickte. „Frage mich nicht, welche und wie - aber da ist eine Ahnung in mir. Ich bin irgendwie sicher, daß dieses Mädchen und jener Ricardo auf irgendeine Weise miteinander zu tun haben, und vielleicht können wir so ganz im Vorbeigehen diesem Ricardo aus der Klemme helfen. Ich bin absolut sicher, daß er nur ein Opfer ist, das man jetzt als Mittäter hinstellen will. Wenn ich die Munantes richtig einschätze, so ist Weisung ergangen, diese angebliche Entführung als politisches Attentat hinzustellen, um politische Gegner zu

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