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1712 - Verflucht bis in den Tod

1712 - Verflucht bis in den Tod

Titel: 1712 - Verflucht bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schaffen.
    Eine Frau und zwei Männer.
    Die Frau kannte er. Es war natürlich Chandra, die kugelfeste Killerin. Flankiert wurde sie von zwei Typen, deren Gesichter völlig ausdruckslos waren. Befehlsempfänger, die alles taten, was ihnen gesagt wurde. Auch hier wussten sie Bescheid. Während Chandra mit der Ärztin sprach, traten ihre beiden Helfer an den Rollstuhl heran.
    »Seid ihr fertig?«
    »Ja.«
    »Dann bitte.«
    Sie schoben den Agenten vor, der noch mitbekam, wie sich die Ärztin danach erkundigte, wann der Patient wieder zurückgebracht wurde.
    »Das ist noch unbestimmt. Wir brauchen ihn nur, um etwas aufzuklären.«
    »Ja, verstehe.«
    Golenkow hörte nichts mehr, denn er war bereits in den Flur geschoben worden. Die Wände waren gelblich gestrichen und dann lackiert worden. Auf dem Boden lag ein Läufer aus Linoleum, der sich an einigen Seiten wellte.
    Weit musste der Rollstuhl nicht geschoben werden. Da Wladimir in der ersten Etage lag, wurde er in den Lift gefahren, um in den unteren Bereich zu gelangen. Auch Chandra war eingestiegen und sprach ihn an.
    »Schönen Gruß von deiner Liebsten. Sie ist sehr besorgt um dich und ging auf alles ein, was wir wollten.«
    »Wie schön«, erwiderte der Gelähmte tonlos.
    »Sei froh. So bleibst du am Leben. Vielleicht erscheine ich hin und wieder und besuche dich.«
    »Danke, ich verzichte gern.«
    Nicht nur Chandra lachte, auch ihre beiden Helfer. Wenig später verließen sie den breiten Lift und gelangten in die Halle der Klinik. Sie war geräumig, wenn auch völlig trist. Dafür sorgten die braunen Steine, mit denen die Wände bedeckt waren. Der Steinboden schimmerte in einer etwas helleren Farbe.
    Es gab zwei Eingänge. Zum einen den offiziellen an der Vorderseite, durch den auch die Besucher kamen, und zum anderen befand sich noch einer an der Rückseite, der praktisch nur für das Personal zur Verfügung stand.
    Dorthin schob man den Rollstuhl. Als er nahe genug an die Tür herangekommen war, öffnete sie sich und gab den Durchgang frei. Auf der Auffahrt parkte ein Krankenwagen. Es war ein größerer Kombi, in den auch ein Rollstuhl passte. Die Ladeklappe stand offen. Über ein Metallbrett konnte der Rollstuhl in den Wagen geschoben werden.
    Das war schnell geschehen. Danach wurde er arretiert, und auch Wladimir schnallte man mit breiten Gurten an.
    Die Helfer wurden von Chandra aus dem Fahrzeug gescheucht. Sie rammten die Tür zu und ließen sie mit Wladimir Golenkow allein.
    »Jetzt kommt es darauf an«, sagte sie.
    »Worauf?«
    »Ob sich deine liebe Karina so verhält, wie es vereinbart wurde. Dann ist alles okay.«
    »Sie weiß, was sie tut.«
    »Das hoffe ich für dich. Ich möchte nämlich gern nachholen, was ich damals im Hafen versäumt habe. Eine tote Grischin und ein toter Golenkow kämen mir sehr entgegen. Aber im Moment hast du noch eine Galgenfrist bekommen.«
    »Wie geht es weiter?«
    »Du wirst es früh genug erleben, nur keine Hektik. Wir wollen es ruhig angehen lassen.«
    Sie fuhren mittlerweile, und Wladimir fragte sich, ob er nicht doch dem Tod entgegen rollte.
    ***
    Ich war nach draußen gegangen, stand neben dem Wagen und ließ meine Blicke über einen blassen Himmel gleiten, der sich in verschiedenen Grautönen präsentierte.
    Es war kalt, aber nicht windig. So konnte man das Warten aushalten. Wir befanden uns in einem freien Gelände. Vom Flugplatz her sah ich hin und wieder Maschinen in den grauen Himmel steigen. Sie flogen dann über ein großes Waldstück hinweg, das einige Kilometer von der Straße entfernt lag. Ich hatte es während der Landung gesehen.
    Meine Gedanken drehten sich auch um London. Bisher hatte ich mich noch nicht gemeldet. Das ließ ich auch jetzt bleiben, denn jeden Augenblick konnte Chandra zurückrufen.
    Sie hatte ihren Plan. Wir kannten ihn ebenfalls, aber ich zweifelte noch daran, ob sie ihn auch einhalten würde. Uns aus dem Weg zu schaffen war für sie sicher das Höchste. Ich glaubte nicht daran, dass sie sich diese Gelegenheit entgehen lassen würde. Deshalb mussten wir auf unseren Trumpf – Sobotin – sehr achtgeben.
    Ich hatte mir auch Gedanken darüber gemacht, wo der Treffpunkt sein könnte. Weit war ich dabei nicht gekommen. An einen belebten Ort glaubte ich nicht. Mehr an ein Versteck, in das sich die Erben Rasputins zurückzogen.
    Allmählich wurde mir kalt. Ich stieg wieder ein und sah Karinas Blick auf mich gerichtet.
    »Hast du was Verdächtiges entdeckt?«
    Ich schüttelte den Kopf und

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