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1712 - Verflucht bis in den Tod

1712 - Verflucht bis in den Tod

Titel: 1712 - Verflucht bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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meinen Blick, winkte mir zu und sprach weiter. Mit wem sie telefonierte, wusste ich nicht. Wahrscheinlich mit Leuten, die uns helfen konnten.
    Ich wollte mich bewegen, stand auf und ging nach hinten, wo Sobotin weiterhin gefesselt auf seinem Sitz saß. Als ich neben ihm stehen blieb und auf ihn nieder schaute, da bemerkte ich den hasserfüllten Blick in den Augen des Mond-Mönchs.
    »Deine Zeit ist vorbei«, sagte ich.
    Er schwieg.
    Es hatte keinen Sinn, wenn ich ihm Fragen stellte. Ich ging zurück zu meinem Platz und schaute aus dem Fenster. Es war mittlerweile hell geworden. Moskau lag bereits unter uns wie ein riesiges Meer aus Stein, aus dem hin und wieder grüne Oasen schauten.
    Karina telefonierte nicht mehr. Sie saß stocksteif da, hatte sich angeschnallt und schaute auf ihre Knie.
    »Was hast du?«, fragte ich.
    Ich hörte einen seufzenden Atemzug. »Es ist verdammt schwer, John. Ich hoffe, alles richtig gemacht zu haben.«
    »Darf ich wissen, was du getan hast?«
    »Klar. Ich habe mit meiner Dienststelle telefoniert und einige Leute eingeweiht, denen ich vertrauen kann. Es wäre alles kein Problem gewesen, gäbe es nicht die Drohungen der Killerin. Ich weiß nicht, wie sie an Wladimir herangekommen ist, aber ich weiß, dass sie es immer wieder schaffen wird. Sie ist abgebrüht genug, wie du weißt.«
    »Sicher.«
    »Wir werden auf jeden Fall nichts unternehmen, was die andere Seite reizen könnte. Es wird keine Sonderbewachung für Sobotin geben, sondern nur uns beide. Am Flughafen steht ein Wagen bereit, in den wir einsteigen. Wir lassen den Mönch gefesselt.«
    »Und dann?«, fragte ich.
    »Müssen wir darauf warten, dass sich Chandra meldet.«
    So ähnlich hatte ich mir unser Vorgehen auch gedacht. Ich wollte nur wissen, wo wir landeten.
    »Nicht auf einem normalen Flugplatz. Wir nehmen einen, der vom Militär kontrolliert wird.«
    »Und auch von deinem Dienst?«
    »Ja.«
    »Dann bin ich mal gespannt, wo es zu einem Austausch kommen wird.«
    »Ich auch. Und ich denke, dass Wladimir aus der Klinik geschafft werden muss.«
    »Wer könnte das übernehmen?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Ich nehme an, dass es Verbündete von Chandra sein werden, aber das wird sich alles klären, wenn wir telefonieren.«
    »Okay.« Mehr konnte ich nicht sagen, es war vertrackt. Wir konnten nur reagieren. Die Fäden in diesem Spiel zogen andere.
    Als ich aus dem Fenster schaute, war der Sinkflug bereits eingeleitet. Gebäude mit hohen Antennen auf den Dächern gerieten in mein Blickfeld. Auf dem Gelände standen Maschinen. Die Dächer der Hangars schimmerten in der blassen Morgensonne.
    Der Schlaf hatte mir gut getan. Zwar fühlte ich mich nicht hundertprozentig fit, aber ich würde mich zu wehren wissen, wenn es darauf ankam.
    Der Boden rauschte näher. Sekunden später setzte der Flieger auf. Es rumpelte leicht, wir schwankten auch, dann hatte der Pilot es geschafft. Wenig später war der Flieger ausgerollt und stand.
    Wir erhoben uns und näherten uns dem Gefangenen. Wir würden ihn weiterhin gefesselt lassen, obwohl er sich durch die Fesselung nur mit kleinen Schritten bewegen konnte. Aber er brauchte ja kein Rennen zu laufen.
    Es war eine Gangway herangefahren worden. Wir bedankten uns bei dem Piloten, und er wünschte uns viel Glück. Den Mond-Mönch betrachtete er mit einem skeptischen Blick.
    Beim ersten Blick von der obersten Stufe der Gangway aus sah ich bereits die dunkle Limousine, die nahe des Flugzeugs parkte. Es war ein Mercedes älterer Baureihe. Durch die abgedunkelten Fenster wirkte er richtig schaurig.
    Auch Karina hatte ihn gesehen. Bewacht wurde er von einem Mann in Uniform.
    »Der Wagen steht bereit. Die Kollegen haben ja gut gearbeitet. Dann wollen wir mal.«
    Da die Füße des Mond-Mönchs gefesselt waren, stützten wir ihn, damit er die Stufen überhaupt nach unten gehen konnte. Der Wachtposten salutierte, dann sprach er mit Karina Grischin einige Worte. Ich hörte, dass der Tank der Limousine voll war und wir sofort losfahren konnten.
    »Danke.«
    Zuerst mussten wir einsteigen. Ich wollte auf keinen Fall, dass Sobotin zu viel Bewegungsfreiheit bekam. Deshalb drückte ich ihn in den Fond, was er ohne Protest mit sich geschehen ließ. Dann löste ich die Handfessel und klickte den freien Kreis um den hinteren Haltegriff des Fahrzeugs. Mit angehobenem Arm blieb er sitzen. Dabei starrte er ins Leere. In seinem Blick las ich kein Gefühl.
    Karina Grischin saß schon hinter dem Steuer. Ich setzte mich

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