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1713 - Im Bann der Abruse

Titel: 1713 - Im Bann der Abruse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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antun konnte.
    Konzentrier dich auf den Funk!
    Mühsam drehte Alaska den Kopf und krümmte sich in seinem Sessel zusammen, als könnte er dadurch alles von sich abhalten. Aber vielleicht half diese psychologische Brücke. Wenn nur diese entsetzlichen Kopfschmerzen nicht gewesen wären...
    Alaska...
    Eine Stimme. Sie vibrierte mehr in seinem Verstand, als daß er sie wirklich hörte. Aber er wußte plötzlich, daß dies keine Halluzination war.
    Er kannte diese Stimme, sie war ihm sogar sehr vertraut.
    „Nadja?" flüsterte er. „Nadja? Mila? Seid ihr das?"
    Alaska, ich bin’s, Mila. Kannst du mich hören? Verstehst du mich?
    „Ja...", keuchte er. Das Sprechen war mühsam, seine eigene Stimme kam ihm wie ein fremdes Lebewesen vor, das gerade aus einem kalten Loch in der Erde kroch. Der Gedanke, nur das Kehlkopfmikrophon zu benutzen, kam ihm nicht.
    Alaska, was ist mit den anderen?
    „Ich weiß es nicht... kann sie nicht sehen... kann nichts sehen..."
    Ein blendender Blitz explodierte vor seinen Augen, er stieß einen Schrei aus und kauerte sich zusammen.
    Wir müssen fliehen. Alaska. Versuch, die anderen zu finden. Schnee-Hocken überall...
    „Was soll ich tun..."
    Da hörte es auf.
    Abrupt und plötzlich.
    Es hörte einfach auf, als sei nichts gewesen. Wie ein gräßlicher Traum, der kurz nach dem Erwachen noch nachhallte, aber sich rasch auflöste.
    Alaska Saedelaere richtete sich auf, als der Schmerz schlagartig aus seinem Gehirn verschwand, als wäre er nie vorhanden gewesen.
    Verwundert merkte er, wie sich sein Blick klärte; der vertraute Anblick der Zentrale schälte sich aus den Nebeln heraus, und er erkannte seine Gefährten, die sich ebenso verdattert wie er aufrappelten.
    „Was...", begann Reginald Bull; automatisch öffnete er seinen Helm, als wollte er nach frischer Luft schnappen.
    Auch Alaska kam der Geschmack im Mund unerträglich schal vor, und er öffnete ebenfalls seinen Helm.
    „Tut das gut", sagte Gucky. „Endlich wieder alles normal."
    „Mila. Nadja!" rief Alaska. „Wo seid ihr? Wie geht es euch?"
    „Macht euch um uns keine Sorgen", erklang Milas Stimme seltsam schrill über Bordfunk. „Aber jetzt macht, daß wir wegkommen, die Schneeflocken haben die gefährliche Distanz bereits überschritten!"
    Das war das letzte, was Alaska hörte. Dicht bei der CADRION materialisierte eine aus dem Überraum kommende Schneeflocke und setzte das Schiff voll der zerstörerischen Strahlung aus.
    Die Zentrale der CADRION wurde von gewaltigen Explosionen erschüttert, als nacheinander mehrere Systeme und Einrichtungen versagten. Es war, als hätte sich plötzlich die Hölle geöffnet.
     
    *
     
    Die jungen Frauen stürzten übereinander, als ein Ruck durch das gesamte Schiff ging und es unter einem heftigen Beben erzittern ließ. Dann hatten sie das Gefühl, als würde es sich langsam zur Seite neigen, kippen und absinken.
    „Was geht da vor?" schrie Nadja, während sie versuchte, irgendwo Halt zu finden.
    „Ich glaube, uns ist eine Schneeflocke zu nahe gekommen", antwortete Mila. „In der Zentrale... alles ist voller Qualm..."
    „Zeig es mir!" Nadjas Stimme zitterte.
    „Nein, besser nicht. Du..."
    „Zeig es mir!"
    Nadja konzentrierte sich auf ihre Schwester, entriß ihr geradezu die Bilder, die diese sah. Es war ein wirres Chaos, gebrochene, sich auflösende Teilchen wirbelten durcheinander oder versuchten sich zu bizarren Mustern zusammenzusetzen.
    Es konnte nur eine Erklärung dafür geben: Die meisten Systeme der CADRION waren vernichtet oder zumindest weitgehend beschädigt.
    Dazwischen wirbelten Strukturen nichtkristalliner Art, die dunkel loderten.
    Materie, keine Formenergie. Die Gefährten...
    Nadja stieß einen gequälten Schrei aus. Der Fluchtinstinkt ergriff erneut von ihr Besitz, ohne daß sie ihn steuern konnte. Sie wollte voller Panik fort, fort von dem Grauen, irgendwohin in Sicherheit. Fort von den Bildern...
    Sie spürte nicht, daß Mila ihre Hände packte und sie zu beruhigen versuchte. Sie drang, geführt von Milas Bildern, immer tiefer in das Schiff hinein und suchte verzweifelt nach Strukturen, die noch nicht gebrochen waren, nach etwas, das sie hinausführen konnte.
    Sie fand erhaltene Muster, intakte Systeme, bei denen nur die Außenhüllen und Verbindungsleitungen teilweise aufgebrochen und beschädigt waren. Instinktiv suchte sie nach zusammengehörenden Mustern, fügte sie irgendwie aneinander und gab ihnen den Befehl, bestimmte Reaktionen auszuführen.
    Erneut ging

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