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1713 - Im Bann der Abruse

Titel: 1713 - Im Bann der Abruse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ein Ruck durch das Schiff. Die Rotationsbewegungen hörten abrupt auf - und dann beschleunigte es. Mila Vandemar sah sprachlos zu, als ihre Schwester Nadja nacheinander die noch halbwegs intakten Systeme der CADRION aktivierte, bis endlich das Notprogramm einsetzte, das Schiff auf Überlicht beschleunigte und somit aus der Gefahrenzone brachte.
    Diese Notautomatik war für den Fall gedacht, wenn der Kommandant - aus welchen Gründen auch - nicht mehr schnell genug in einer Gefahrensituation reagieren konnte.
    Bei zu langen Verzögerungen griff sie selbständig ein und übernahm die Steuerung der Systeme.
    Bei den durch die Schneeflocke verursachten Explosionen war die Automatik zwar ebenfalls beschädigt worden, aber Nadja hatte instinktiv einen Weg gefunden, das Programm wenigstens so weit zu regenerieren, daß es sich aktivierte, um das Schiff mit einem Satz aus der Gefahrenzone zu bringen.
    Doch das beschädigte Schiff konnte nicht lange auf Überlichtgeschwindigkeit gehalten werden. Nach kaum einer halben Stunde fiel es in den Normalraum zurück, und die Automatik setzte aus.
    Es wurde dämmrig, als das Licht allmählich erlosch und nur die Notbeleuchtung blieb. Es war ein seltsamer Anblick.
    Dann wurde es geisterhaft still. Obwohl auch auf diesem Schiff keine Antriebsgeräusche zu hören waren, tat sich doch stets irgend etwas: ein leises Summen, sanftes Vibrieren.
    Irgendwelche Laute gab es eigentlich immer.
    Doch jetzt nicht mehr.
    Wie ein sterbender Fisch trieb die CADRION durch die schwarze Unendlichkeit eines leeren, völlig toten Meeres.
     
    8.
     
    Allein Die Zentrale sah schrecklich verwüstet aus, aber darauf achteten die jungen Frauen nicht. Sie liefen zu den reglos liegenden Gefährten.
    Alaska lag halb unter den Trümmern einer zerschmetterten Wand begraben, Bull hatte Gucky in einer instinktiven Reaktion schützend an sich gerissen, bevor er an eine Wand, fast bis an die Decke, geschleudert worden war und abstürzte. Er war zum Glück nicht auf den Ilt gefallen, sondern hatte sich vermutlich noch im Fallen gedreht, war auf der Schulter aufgekommen und auf den Rücken gestürzt.
    Die Systeme der SERUNS waren wie die Schiffssysteme ausgefallen.
    Bei der ersten Explosion hatten sich zwar automatisch die Helme geschlossen und die Schutzschirme aufgebaut, aber sie waren rasch zusammengebrochen, und die Galaktiker waren so dem Inferno fast schutzlos ausgeliefert gewesen. Wie Spielbälle waren sie in der Zentrale herumgeworfen worden. Immerhin hatten sich die Helme nach den Ausfällen der Pikosyns und Notsysteme noch geöffnet, sonst wären die Gefährten erstickt.
    „Gucky und Bully sind bewußtlos", sagte Mila. „Wie steht es mit Alaska?"
    Nadja schüttelte den Kopf. „Sieht schlimm aus", flüsterte sie.
    „Sie verdanken es den Zellaktivatoren, daß sie überhaupt noch leben", murmelte Mila. Sie griff behutsam nach dem Mausbiber. „Gucky, kannst du mich hören?" fragte sie sanft. Vorsichtig tätschelte sie seine Wangen.
    Nach einer Weile regte sich der Ilt und öffnete blinzelnd ein Auge. Das andere war völlig zugeschwollen. „Mila...", piepste er schwach. „Was ist mit den anderen?"
    „Sie leben, aber es geht ihnen schlecht" ,antwortete die Mutantin.
    „Halt durch, Gucky. Dein Aktivator wird dich schnell wieder in Form bringen, du wirst sehen. Ich bringe dich in deine Kabine... falls sie überhaupt noch da ist."
    „Warte... ich helfe euch..." Gucky versuchte sich aufzurichten, zuckte zusammen und verlor erneut das Bewußtsein.
    Mila sah auf, als sie die Nahe ihrer Schwester fühlte.
    Nadja stand reglos neben ihr, ihr Gesicht war bleich, ihre Augen schimmerten fast schwarz.
    „Du weißt, was das bedeutet. Schwester", sagte sie. Ihre Stimme hatte einen seltsamen Klang.
    „Ja", antwortete Mila Vandemar leise und blickte wieder auf Gucky hinab. „Ja. Wir sind ganz allein."
     
    *
     
    Es war eine mühsame Arbeit, die Verletzten in ihre Kabinen zu schaffen. Kein Roboter stand zur Verfügung.
    Weder Bull noch Alaska kamen zu sich, als sie auf ihre Betten verfrachtet wurden, obwohl die Frauen nicht gerade behutsam mit ihnen umgehen konnten.
    Dann kehrten sie in die Zentrale zurück, um die Lage zu diskutieren.
    „Unsere SERUNS funktionieren einwandfrei", stellte Mila fest. „Wir selbst sind damit wenigstens einigermaßen geschützt, obwohl ich nicht mehr viel Vertrauen zu den Anzügen habe nach dem, was ich bei den anderen gesehen habe. Der Großteil des Schiffs hat den Angriff weitgehend

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