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1713 - Im Bann der Abruse

Titel: 1713 - Im Bann der Abruse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gucky konnte sich diesem Einfluß entziehen, seine paranormalen Kräfte versagten völlig.
    Dieses Feld war noch stärker als das erste und verwirrte die Galaktiker bis zur völligen Desorientierung. Sie brachten nicht einmal mehr eine Art Kommunikation zustande. Reginald Bull schrie sich halb die Seele aus dem Leib, doch keiner antwortete. Nicht einmal die Sprechverbindung der SERUNS schien zu funktionieren. Bull versuchte, seinen Sessel durch die Zentrale zu lenken, aber auch er gehorchte seinen Befehlen nicht.
    Oder es funktionierte alles, und Bull merkte es nur nicht. Verzweifelt versuchte er, das wirre, brüllende und kreischende Chaos um sich herum zu ignorieren und sich nur auf die Realität zu konzentrieren. Realität? Was bedeutete das schon? Realität war hier und jetzt, stets die Gegenwart.
    Er fühlte, wie sein Verstand geradezu paralysiert wurde; sein Kopf schmerzte unerträglich, er hatte das Gefühl, als würde sein Gehirn sich aufblähen und die Schädeldecke jeden Moment zum Platzen bringen.
    Aufstöhnend ließ er sich zurücksinken und dahintreiben.
    Gucky und Alaska standen denselben Kampf durch, vor allem der Ilt litt unter den Wahnvorstellungen und der Hilflosigkeit, alledem nicht entgehen zu können. Immer wieder wollte er seine Fähigkeiten einsetzen, doch beschwor er dadurch nur noch gräßlichere Bilder herauf. Halb betäubt ergab er sich schließlich und entschloß sich abzuwarten, bis die Projektion vorüber sein mußte.
    Alaska versuchte verzweifelt, Kontakt mit den Schwestern aufzunehmen, doch es gelang ihm nicht. Lange Zeit widersetzte auch er sich der Projektion, bis er aufgab.
     
    *
     
    Schwester, ist alles in Ordnung? Nadja verstand den Impuls, obwohl sie keine telepathischen Fähigkeiten besaß. Aber die Zwillinge hatten sich stets auf diese Weise verständigen können, sie waren einander so eng verbunden, daß sie ohne Worte wußten, was die andere dachte oder fühlte.
    Ja, signalisierte sie zurück. Mila, zeig mir, wo du bist.
    Kurz darauf sah sie die Bilder und tastete vorsichtig das mentale Band entlang, bis sie die Zone als gefahrenfrei empfand und langsam Fuß vor Fuß setzte; dorthin, wo sie ihre Schwester vermutete.
    Sie stieß einen leisen, halb erschrockenen und halb erleichterten Schrei aus, als sie plötzlich Milas Hand fühlte.
    „Erstaunlich", wisperte Mila. Sie hatte wohl ihren Helm geöffnet, denn sie sprach direkt zu ihr. „Diese Projektion scheint völlig umgekehrt zur ersten auf uns zu wirken. Hast du die anderen entdecken können?"
    „Leider kann ich kaum etwas erkennen, aber kurzzeitig habe ich sie schreien gehört und mit ihren Sesseln herumrasen gesehen. Allerdings ist jetzt alles verstummt. Denkst du, daß ihnen etwas zugestoßen ist?"
    „Ich weiß nicht, Nadja. Aber ich weiß eines: Wir müssen aus der Zentrale raus. Ich glaube, hier wirkt die Projektion am stärksten; wir müssen unbedingt herausfinden, was da draußen vorgeht. Gehen wir zu dem Punkt, der am weitesten von der Zentrale entfernt ist, und konzentrieren wir uns."
    „Gut. Hoffentlich finden wir überhaupt den Ausgang."
    Sie hielten sich fest, um sich nicht zu verlieren, und konzentrierten sich auf das, was hinter den Nebeln lag. Als Mila die erste kristalline Struktur gefunden hatte, folgte Nadja ihr augenblicklich. Sie tasteten sich die Muster entlang, bis Nadja etwas Bekanntes entdeckte, etwas, das sie für einen Informationsleiter zur Bildung von Türmechanismen aus Formenergie hielt. Sie bewegten sich auf das Gebilde zu und atmeten tief durch, als sich tatsächlich das Zentraleschott vor ihnen öffnete.
    Hastig gingen sie hindurch und gingen einige Meter irgendeinen Gang entlang, bis sie stehenblieben.
    „Es funktioniert, Mila!" rief Nadja triumphierend. Sie konnte schemenhaft ihre Schwester erkennen.
    Die Projektion schien sich tatsächlich hauptsächlich auf die Zentrale zu konzentrieren, vermutlich, weil dort die meisten Lebensformen angemessen werden konnten. Sie verstreute sich zwar auch weitflächig auf das übrige Schiff, aber bei weitem nicht mehr so irritierend, höchstens störend.
    „Weiter!" forderte Mila. „Wir haben keine Zeit zu verlieren. Falls du das letztemal tatsächlich die Projektion abgeschaltet hast, mußt du das wieder tun. Und dann werden wir machen, daß wir wegkommen."
    Rasch liefen sie die Gänge entlang; da sie sich hier gut auskannten, wirkte die Projektion kaum mehr hinderlich.
    „Ganz hinten", sagte Nadja. „Dort ist eine kleine Beobachtungszelle,

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