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1713 - Im Bann der Abruse

Titel: 1713 - Im Bann der Abruse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unbeschadet überstanden. Unsere Gefährten sind in ihren Kabinen sicher untergebracht und können sich erholen. Wie es aussieht, haben sie keine schlimmen Verletzungen davongetragen und werden von den Aktivatoren ausreichend versorgt. Die Zentrale sieht aus wie ein Müllhaufen, aber die Lebenserhaltungssysteme funktionieren weitgehend.
    Was ernsthaft beschädigt zu sein scheint, ist das gesamte Antriebssystem, möglicherweise auch die Abwehr, Schutzschirme und all so was."
    „Vielleicht können wir das Dunkelfeld aktivieren", schlug Nadja vor.
    „Halte ich für keine gute Idee", lehnte Mila ab. „Das kostet viel Energie, und wir haben keine Ahnung, wie es um unsere Energiereserven steht.
    Im Augenblick droht außerdem keine unmittelbare Gefahr."
    „Das verwundert mich, ehrlich gesagt, ein bißchen." Nadja drehte sich zu einer Projektionswand, die funktionierte, aber nur den leeren Raum zeigte. „Sie sind uns nicht gefolgt. Kannst du mir verraten, weshalb nicht?
    Sie können uns im Überraum bestimmt genauso orten wie wir sie."
    Mila hob die Schultern. „Vielleicht sahen sie ihr Ziel erreicht und wollen uns nun einem langsamen Tod überlassen."
    Nadja runzelte skeptisch die Stirn. „Unerklärlich ist mir auch, weshalb sie eine so große Flotte auf ein einzelnes Schiff hetzen. Der abrusische Kommandant sah sich doch nicht bedroht."
    „Ich denke, er wollte unsere Macht testen, Nadja. Er muß doch erstaunt gewesen sein, daß wir uns ohne Schwierigkeiten in der Todeszone aufhalten können. Daher lackte er uns in die Falle. Nun weiß er Bescheid und interessiert sich nicht mehr weiter für uns." Mila deutete um sich. „Er braucht sich ja auch keine Gedanken zu machen, vorausgesetzt, daß er selbst einen Verstand besitzt. Unser Schiff ist nur noch ein Wrack."
    „Und damit kommen wir zum Punkt", sagte Nadja ernst. „Wir müssen das Schiff wieder in Schuß bringen, sonst werden wir bald ein Opfer der Abruse sein. Denk an die ODIN."
    Mila nickte. „Hast du eine Idee, wie wir das machen sollen?" fragte sie leise. „Ich meine, nur du und ich?"
    Nadja schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht."
    Einen Moment herrschte lähmende Stille zwischen ihnen, und sie sahen sich in die Augen.
    „Ich hab’ Angst", sagte Mila dann verzagt.
    „Ich auch", wisperte Nadja.
     
    *
     
    „Wie oft willst du jetzt noch durch dieses Schiff rennen?" fragte Mila. „Es hat keinen Sinn, sieh das doch ein! Wir schaffen es nicht!"
    „Wir müssen es schaffen!" gab Nadja heftig zurück. „Hast du eine Idee, was wir sonst machen sollen?"
    „Jedenfalls nicht hirnlos durch dieses Schiff laufen!"
    „Irgendwo müssen wir ja anfangen"
    „Ja, aber den Anfang suchen wir immer noch! Ach, ich geb’s auf. Ich hole mir jetzt was zu essen, ich habe seit ewigen Zeiten nichts mehr in den Magen bekommen. Ich kann nicht denken, wenn mir der Magen knurrt."
    „Dann muß er aber andauernd knurren", sagte Nadja bissig.
    Mila machte auf dem Absatz kehrt und lief davon.
    Nadja setzte wütend ihren Rundgang fort. Irgendwo auf diesem Schiff, das sie inzwischen schon mehrmals verflucht hatte, mußte es eine Notzentrale geben, von der aus man ein Selbstdiagnoseprogramm starten konnte.
    Vielleicht in einem so kleinen System verborgen, daß es nicht zu sehr von den abrusischen Strahlen in Mitleidenschaft gezogen worden war und aktiviert werden konnte; immerhin funktionierten ihre beiden SERUNS ja auch noch, da sie sich nicht im Brennpunkt des Angriffs befunden hatten.
    Es war doch einfach nicht möglich, daß ein so perfektes Schiff nur von einem einzigen Punkt aus gelenkt werden konnte!
    Abgesehen davon hatte sie bisher nicht einmal irgendwelche Geräte oder eine eingerichtete Kabine zur medizinischen Versorgung gefunden.
    Geschah denn auch dies nur mittels Formenergiebildung von der Zentrale aus?
    Wenn dem so war, dann dürfte sich auch die Nahrungsversorgung schwierig gestalten, und ihnen blieb nur der Griff zu den Notreserven der SE-RUNS.
    Dabei fiel Nadja ein, daß sie ebenfalls Hunger hatte. Gleichzeitig bekam sie ein schlechtes Gewissen, weil sie sich völlig grundlos mit ihrer Schwester gestritten hatte. Sie drehte um und machte sich auf den Weg zu ihrer Unterkunft.
    Mila hockte auf ihrem Bett und knabberte an einer rötlichen, biegsamen Stange, der ein einladender Duft entströmte.
    „Wo hast du das denn her?" erkundigte sich Nadja verdutzt.
    „Die Peripheriegestaltung von der Zentrale aus funktioniert noch insofern, als der Großteil erhalten

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