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1715 - Das Enterkommando

Titel: 1715 - Das Enterkommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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absolut nichts hatte machen können, um das massenhafte Sterben auf Thyssan zu stoppen, hatte Gucky tief getroffen; es hatte den Anschein, als empfinde er den Tod dieser Galaktiker als persönliches Versagen. Kein Wunder, daß er nach Möglichkeiten suchte, diese Schlappe wieder wettzumachen und seine Fähigkeiten einzusetzen.
    „Ich weiß, daß du es höchstwahrscheinlich schaffen würdest", sagte Perry Rhodan und blickte den Mausbiber an. „Aber du wärst dort drüben ganz auf dich allein gestellt, in einer Umgebung, über die wir praktisch gar nichts wissen. Ich halte das für zu gefährlich."
    „Ich gehe das Risiko ein", erwiderte der Mausbiber ernst.
    „Tu’s nicht", sagte jemand aus den hinteren Reihen. „Du bist einfach unersetzlich, Gucky!"
    Der Mausbiber wandte den Kopf, um den Sprecher ansehen zu können.
    „Jeder", sagte Gucky leise, „ist auf seine Weise unersetzlich. Für sich selbst und für die, die ihn lieben. Und wer es dennoch nicht ist, der kann mir nur leid tun."
    Es wurde sehr ruhig, einige Köpfe wandten sich mit betroffener Miene nach unten.
    „Komm zur Vernunft, Gucky", sagte Perry Rhodan schließlich; er bemühte sich, nicht allzu eindringlich zu sprechen. „Wenn wir wenigstens wüßten, wo es einen Sinn machen würde, zuzuschlagen - das wäre vielleicht etwas anderes. Aber so? Du müßtest aufs Geratewohl springen und hättest keine Ahnung, wo du ansetzen kannst. Wenn wir wenigstens wüßten, wo die Projektoren zu finden sind, die dieses Schirmfeld aufbauen. Oder die Energieerzeuger, die sie beliefern. Dann, Gucky..."
    „Wir müssen eine Lösung finden", knurrte Bully und blickte auf den Chronometer. „Die Zeit läuft uns davon."
    Das war gleich in mehrerer Hinsicht richtig.
    Zum einen bestand jederzeit die Gefahr, eingeschlossen und regelrecht verschleppt zu werden, und diese Gefahr wuchs mit jeder erfolglos verstreichenden Stunde.
    Zum anderen war zu bedenken, daß der oder die Kommandanten des Brillantschiffes vielleicht imstande waren, Hilfe herbeizurufen. Seltsam genug, daß sich bis jetzt keine der abrusischen Spionage-Projektionen gezeigt hatte, auch keine der Schneeflocken.
    War das ein Zeichen für die Hilflosigkeit der Kommandanten dieses Schiffs? Oder verbarg sich dahinter nur das Bestreben, die Galaktiker immer tiefer in eine Falle hineinzulocken, aus der es dann kein Entkommen mehr gab?
    Welche Macht auch immer hinter der Abruse stand oder sie verkörperte, die Zwischenfälle der letzten Zeit mußten den Kräften der Abruse - wahrscheinlich zu ihrer größten Verblüffung - gezeigt haben, daß es außer den Ayindi eine weitere Kraft gab, die sich in diesem Bereich des Universums bemerkbar machte. Und diese Kraft - eine Verbindung aus den Fähigkeiten der Galaktiker und dem technischen Potential der Ayindi hatte sich bereits recht eindrücklich bemerkbar gemacht.
    Die Nachricht, daß seit neuestem Rochenschiffe mitten in der Todeszone operierten, mußte fast zwangsläufig die Abruse alarmieren - vorausgesetzt, die Abruse kalkulierte in den gleichen oder wenigstens ähnlichen Bahnen wie die Galaktiker. Das allerdings war nicht sicher - so unsagbar fremd war alles, daß man nicht einmal abschätzen konnte, ob und wie die Abruse dachte.
    „Vielleicht können wir helfen...!"
    Es war Nadja Vandemar, die sich auf diese zögernde Art bemerkbar machte.
    „Du hast einen Vorschlag, Nadja?" fragte Rhodan.
    Nadja leckte sich die trocken gewordenen Lippen.
    „Vielleicht kann Mila die Strukturen dieses Schirmfeldes erfassen und bis zu den Projektoren verfolgen. Und ich könnte dann versuchen..." Sie zögerte. „Und wenn ich es nicht kann, könnte wenigstens Gucky mit Milas Hilfe.
    Reginald Bull nickte anerkennend.
    „Das klingt sehr gut", stimmte er halblaut zu. „Mila ortet durch Strukturwahrnehmung die Projektoren, und Nadja setzt sie durch Strukturformen außer Funktion." Er grinste. „Klingt fast zu gut, um wahr zu sein. Eine sehr gute Idee, Nadja."
    Auch Perry Rhodan nickte; einen besseren Vorschlag als den von Nadja gab es im Augenblick nicht.
    „Versucht es", bat er freundlich. Er lächelte. „Aber überanstrengt euch nicht."
    Wie genau die besonderen Begabungen der beiden Frauen beschaffen war, hatte noch niemand ergründen können; es waren Fähigkeiten, die über normale Wahrnehmung und Vorstellungskraft weit hinausgingen. Sie exakt zu beschreiben lief auf den Versuch hinaus, einem blind Geborenen das Wesen der Malerei verständlich zu machen.
    Nadja und Mila

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