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1717 - Die Fratze der Angst

1717 - Die Fratze der Angst

Titel: 1717 - Die Fratze der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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alles.«
    »Eine Durchsuchung?«
    »Genau das.«
    Da hatte es Jo die Sprache verschlagen. Er musste zunächst mal schlucken. Bis ihm einfiel, dass sich unsere Forderung nach einer Durchsuchung anhörte.
    »Genau das ist es auch. Allerdings nicht in euren Arbeitsräumen oder Hallen. Wir bleiben auf dem Gelände.«
    Wenn dieser Jo jetzt nach einem Durchsuchungsbefehl fragte, hatten wir schlechte Karten. Das tat er zum Glück nicht. Er winkte nur ab und meinte, dass sie nichts zu verbergen hätten. Er wollte aber dennoch wissen, wonach wir suchten.
    »Es geht um einen Einbrecher, der angeblich hier über das Grundstück gelaufen ist. Dabei wollen wir herausfinden, ob er eventuell Spuren hinterlassen hat.«
    Jo reagierte schnell. »Hängt das mit dem verdammten Gestank zusammen, den wir hier alle gerochen haben?«
    »Das ist möglich.«
    Der Vorarbeiter zog die Nase hoch. »Gerochen haben wir hier nichts, heute Morgen, meine ich. Aber keiner weiß, woher der Gestank im Ort kommt. Den haben alle schon mitbekommen.«
    »Genau das ist das Problem.«
    »Dann hast du einen Verdacht, Georg?«
    »Mal sehen.«
    Jo deutete auf uns. »Wer sind die beiden Typen da an deiner Seite? Geruchsexperten?«
    »So ähnlich. Fachleute sollte genügen.«
    »Dann schaut euch mal um. Vielleicht findet ihr den Stinker ja.«
    »Gut, wir melden uns wieder.«
    Jo brummte etwas, warf uns noch einen Blick zu und ging davon.
    Prantl grinste. »Er scheint heute gute Laune gehabt zu haben. Los, machen wir unseren Job.«
    Das Gelände der Firma war nicht eben klein. Wir überlegten, ob wir uns aufteilen sollten, blieben trotzdem zusammen und gingen erst mal davon aus, dass wir in den Hallen keine Spuren fanden. Da hätten uns die Arbeiter schon informiert.
    Ich behielt meine Gedanken für mich und dachte daran, dass die Chancen nicht sehr gut waren, hier etwas zu entdecken. Aber wir wollten nichts ungenutzt lassen. Zu riechen war nichts. Da hatte die frische Luft alles andere weggeweht, aber mir spukten einige Dinge durch den Kopf, die durchaus eine Chance hatten, wahr werden zu können. Ich dachte an den Gestank, und der deutete immer mehr auf die alten Ghouls hin. Sie waren mir alles andere als neu. Ich hatte Erfahrungen mit ihnen sammeln können, und ich wusste auch, dass sie bestimmte Wege gingen, um irgendwann zu verschwinden.
    Ghouls lieben die Tiefe, die Dunkelheit, den Bereich unter den Gräbern. Man konnte die Friedhöfe durchaus als ihre Heimat bezeichnen, allerdings auch andere dunkle Orte, die unter der Erde lagen. Da musste ich nur an die Abwasserkanäle denken, die auch gute Fluchtmöglichkeiten für sie boten.
    Als ich immer öfter zu Boden schaute und meine Schritte dabei verlangsamte, sprach mich Harry Stahl an.
    »Suchst du was?«
    Ich nickte. »So etwas wie einen Fluchtweg. Einen Eingang, wie auch immer.«
    »Und weiter?«
    »Nichts mehr.«
    »Dann kann dieser Eingang durchaus ein Gully sein.«
    »Genau, Harry.«
    Nach ihm mussten wir nicht lange suchen. Zudem gab es zahlreiche auf dem Gelände. Über einen wären wir vorhin beinahe gestolpert. Er war sogar recht groß, hatte eine rechteckige Form und zwischen den Stäben recht große Lücken.
    Ich hielt sofort an. Der Container bot zum Hof hin eine gute Deckung. Ich wurde von zwei Augenpaaren beobachtet, als ich mich bückte.
    Prantl wandte sich mit seiner Frage an Harry Stahl.
    »Was sucht er da?«
    »Spuren.«
    Die suchte ich tatsächlich. Ich ging sogar auf die Knie und schaute mich genau um.
    Ja, da war etwas zu sehen. Das bildete ich mir auch nicht ein. Auf dem Metall schimmerte eine Schicht. Sie war heller als der Untergrund, auch nicht feucht, sondern trocken und kristallin. Für mich stand jetzt fest, dass wir den Fluchtweg des Ghouls gefunden hatten. Sicherheitshalber beugte ich mich noch tiefer hinab, um so etwas wie eine Geruchsprobe zu nehmen, was nicht möglich war, denn diese hart gewordenen Schleimreste stanken nicht.
    Ich richtete mich wieder auf. Die gespannten Blicke meiner beiden Begleiter richteten sich auf mein Gesicht. Harry und Georg warteten auf eine Erklärung.
    »Er war hier«, sagte ich.
    Harry bewegte seine Augenbrauen. »Bist du sicher?«
    »So gut wie.«
    »Und was macht dich so sicher?«, wollte Prantl wissen.
    »Das Zeug da auf dem Eisen. Es ist kristallisiert. Das ist der Schleim, den ein Ghoul absondert, und diese wie die Pest stinkenden Wesen fühlen sich unter der Erde nun mal wohler als oberhalb.«
    »Und was machen wir?«
    Ich deutete auf den

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