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1717 - Die Fratze der Angst

1717 - Die Fratze der Angst

Titel: 1717 - Die Fratze der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dem Bus nach Salzburg zu ihrer Schwester gefahren. Das ist schon okay. Ich bin allein im Haus, aber ich wollte dich nur kurz informieren.«
    »Das war okay. Und bitte, verlass das Haus nicht. Ich werde so schnell wie möglich bei dir sein.«
    Xaver Prantl lachte. »Haben dich meine Worte in Alarm versetzt?«
    »Das nicht eben. Ich will nur sicher sein. Mit diesem Gestank sollte man nicht scherzen.«
    »Das hört sich an, als wüsstest du mehr.«
    »Leider nicht genau.«
    Der alte Prantl ging nicht darauf ein. Er sagte nur: »Weißt du eigentlich, woher der Gestank kam?«
    »Nein, das weiß ich nicht.«
    »Ich meine aus der Richtung, wo das alte Holzhaus steht, das seit Jahren unbewohnt ist und das keiner kaufen will.«
    »Das weißt du genau?«
    »Ich kann dir nur die Richtung sagen.«
    »Ist schon okay, Vater. Ich komme so schnell wie möglich zu dir. Dann können wir gemeinsam darüber nachdenken, was zu tun ist. Kannst du dich damit anfreunden?«
    »Ja, ich warte.«
    »Und bleib bitte im Haus.«
    »He, ich bin kein Kind mehr, ich weiß mich schon zu wehren. Und dieser Gestank ist ja nicht tödlich.«
    »Das stimmt schon, Vater. Man sollte ihn trotzdem nicht unterschätzen.«
    »Schon gut, Junge, ich warte.«
    Wohl war Georg Prantl nicht, als er sein Handy wieder wegsteckte. Der schwache Druck in der Magengegend war nicht verschwunden und im Nacken spürte er sogar eine schwache Gänsehaut. Er dachte an John Sinclair und Harry Stahl. Mit ihnen konnte er sich nicht absprechen. Unter der Erde waren sie über Handy wohl kaum zu erreichen. Zudem war ihm sein Vater auch näher. Wenn der etwas gerochen hatte, konnte man nicht von einer Einbildung sprechen. Der alte Prantl war noch auf Zack. Ihm machte man so leicht nichts vor.
    Er holte noch mal tief Luft und setzte sich in Bewegung. Das nächste Ziel war sein Auto, denn er wollte so schnell wie möglich zu seinem Elternhaus.
    Dass ihm Jo noch etwas nachrief, störte ihn nicht. Mit hastigen Schritten verließ er das Grundstück …
    ***
    Xaver Prantl hatte den Hörer aufgelegt. Jetzt, wo er sich ein wenig beruhigt hatte, spürte er wieder Schmerzen in seinem rechten Arm.
    Er stand im Flur. Bis zur Haustür waren es nur ein paar Schritte, und Prantl überlegte, ob er sie gehen sollte oder doch lieber im Haus warten.
    Er drehte sich nach links und schaute nicht nur auf die Wand mit den zahlreichen kleinen Bildern, sondern auch in den Spiegel, der lang genug war, sodass er auch seine Füße sah. Die interessierten den Mann nicht. Wichtiger war sein Gesicht. Es gefiel ihm nicht, denn die Haut hatte die graue Farbe seines Barts angenommen und die Frische verloren, auch sein Haar sah so aus. Alles zusammen gefiel ihm nicht. Er hatte sich immer als einen starken Mann betrachtet, als jemanden, den nichts so leicht von den Beinen haute. In diesem Fall fühlte er sich unwohl und verfluchte zum x-ten Mal sein angeschlagenes Bein, das ihn in seiner Beweglichkeit behinderte.
    In seinen graublauen Augen lag ein misstrauischer Blick, als er sich in Bewegung setzte, humpelnd den Flur verließ und die große Küche betrat, deren Einrichtung aus Holz bestand. Die elektrischen Geräte waren darin integriert worden. Hier war das Reich seiner Frau Helma, und sie fühlte sich zwischen diesen vier Wänden auch wohl. Da konnten noch so viele Menschen von der Emanzipation sprechen, sie hing noch den alten Aufteilungen nach und hatte sich auch niemals darüber beschwert.
    Ein Fenster lag frei. Er ging dorthin und sah auf der Fensterbank außen die leeren Blumentöpfe, die aussahen wie kantige Kuchenformen.
    Sein Blick fiel über eine Wiese, deren Gras noch eine winterliche braune Farbe zeigte. Im Hintergrund wuchsen einige Bäume, und er sah dort auch den Weg, der zum Haus führte und auch wieder weg, wo er dann eine Straße erreichte.
    Da bewegte sich nichts. Überhaupt war es vor dem Haus still, und doch gefiel ihm diese Stille nicht. Normalerweise hätte sie ihm nichts ausgemacht, aber dieser Gestank ging ihm schon auf die Nerven. Er spürte ein inneres Kribbeln, sogar das Herz schlug etwas schneller als gewöhnlich, und jetzt hoffte er auch, dass sein Sohn so schnell wie möglich bei ihm war. Georg gegenüber hätte er das zwar nie zugegeben, aber wenn er ehrlich war, fühlte er sich leicht überfordert.
    Untätig wollte er trotzdem nicht sein. Der Gestank ließ ihn nicht los, und er wollte ausprobieren, ob es ihn noch gab, denn hier im Haus war er kaum zu spüren.
    Xaver Prantl öffnete das

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