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1717 - Die Fratze der Angst

1717 - Die Fratze der Angst

Titel: 1717 - Die Fratze der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Puppe, die auch die schöne Luft mit atmen sollte.
    »Und was hast du genau sehen?«
    »Den – den – weiß ich nicht genau, für mich war das ein richtiges Monster, nur nicht wie ein Drache, sondern wie ein Mensch. Er hatte nämlich Arme und Beine, und dann hat es noch so einen komischen Gestank abgegeben, den ich noch nie vorher gerochen habe. Das war schon komisch und bin …«
    Harry wollte wissen, ob das Monster auch Lena gesehen hatte.
    »Glaube ich nicht.«
    »Sicher?«
    »Sicher, ja. Es hat ja nicht zu mir hergeschaut und ist einfach weiter gelaufen.«
    »Hast du auch gesehen, wohin es lief?«
    Sie nickte heftig.
    Jetzt waren wir besonders gespannt, was Lena auch merkte, denn sie wurde leicht verlegen und rieb ihre Handflächen über den Jeansstoff ihrer Hose.
    »Es ging nach gegenüber.«
    »Was ist da?«, fragte ich.
    »Die Mauer.«
    »Und?«
    »Darüber ist es geklettert.« Sie hob ihre schmalen Schultern. »Mehr habe ich nicht gesehen. Die Mauer ist ja sehr hoch …« Sie schwieg und schaute uns der Reihe nach an.
    Harry und ich waren fremd. Jetzt war Georg Prantl gefragt, der Einheimische. Der nickte schon, was wir als gutes Zeichen ansahen, das wir auch bald bestätigt bekamen.
    »Weißt du was?«, fragte ich ihn.
    »Ja. Ich kenne die Firma. Metallbau. Da werden unter anderem Rollos hergestellt. Es ist ein ziemlich großes Gelände.«
    »Und meinst du, dass sich der Ghoul da versteckt gehalten hat?«, fragte ich.
    »Keine Ahnung.«
    »Der wäre allein durch seinen Geruch aufgefallen«, erklärte Harry. »Da bin ich mir sicher.«
    »Wir sollten uns dort trotzdem mal näher umschauen«, erklärte Prantl.
    Damit waren Harry und ich einverstanden, aber zuvor hatte Lena Huber noch eine Bitte.
    »Kann ich jetzt gehen? Ich muss noch Hausaufgaben machen, sonst gibt es Ärger.«
    »Aber sicher kannst du gehen, Lena.« Prantl lächelte. »Wir wollen doch nicht, dass du Probleme bekommst.«
    »Danke.«
    »Moment, wir haben zu danken. Du hast uns bestimmt sehr geholfen.«
    Lena bekam einen roten Kopf. »Das wäre richtig toll.« Danach rutschte sie an uns vorbei und verließ das Hotel.
    Wir blieben noch sitzen. Georg Prantl nickte in die Runde und fragte: »Was meint ihr dazu?«
    »Sie hat etwas gesehen«, erklärte Harry.
    Ich stimmte ihm zu.
    »Aber ich frage mich«, sagte Georg, »was dieser Ghoul auf dem Gelände zu suchen gehabt hat.«
    »Ein Versteck.«
    »Glaubst du das, Harry?«
    »Hast du eine bessere Erklärung?«
    »Ich habe nur Theorien.«
    »Dann raus damit!«
    »Könnte es nicht sein, dass dieser Ghoul sein Versteck nur für eine kurze Zeit benutzt hat, um sich dann wieder aus dem Staub zu machen? So jedenfalls sehe ich das.«
    Das war gar nicht mal schlecht gedacht. Uns fiel auch keine andere Erklärung ein, und so stimmten wir zu.
    »Aber«, sagte Harry, »wir werden uns auf dem Gelände trotzdem umschauen.«
    Dagegen hatten wir nichts.
    Wir standen auf, holten unsere Jacken und streiften sie über. Jeder von uns machte sich seine Gedanken. Es konnte eine Spur sein, aber auch ein Schlag ins Leere. Wer nun recht hatte, das würde die nahe Zukunft zeigen. Jedenfalls würde ich nicht eher aufgeben, bis der Ghoul vernichtet war …
    ***
    Um das Grundstück der Metallbaufirma zu betreten, mussten wir keine Mauer überklettern, sondern einfach nur durch ein offenes Tor gehen.
    Es sah alles nach einem völlig normalen Arbeitsalltag aus. Zwei große Lastwagen wurden beladen. Mehrere Männer hatten eine Halle verlassen und schauten zu, wie der Fahrer eines Gabelstaplers Paletten heranschaffte.
    Wir wurden gesehen. Ein bärtiger Mann in Arbeitskleidung sagte etwas zu seinen Leuten, dann kam er auf uns zu. Er bewegte sich mit wuchtigen Schritten und trat heftig auf, als wollte er uns zeigen, dass er hier das Sagen hatte.
    »Den kenne ich«, sagte Georg Prantl.
    »Und?«
    Er grinste mich kurz an. »Der Typ ist hier auf dem Hof der Chef. Ein unangenehmer Mensch. Denkt, er wäre hier auf dem Gelände der Herrgott. Er stammt zudem hier aus dem Ort.«
    Der Bärtige blieb stehen. Er klärte uns darüber auf, dass Unbefugten das Betreten des Geländes untersagt sei.
    »Ich weiß, Jo.« Prantl lächelte. »Aber wir sind in diesem Fall nicht unbefugt.«
    »Ach ja?«
    »So ist es.«
    »Was wollt ihr denn?«
    »Uns umschauen.«
    Jo lachte. »Was ist denn das? Ihr kommt gleich zu dritt? Wollt ihr Leute verhaften? Haben wir irgendwas verbrochen?«
    »Nein, Jo, wir wollen uns nur auf dem Gelände umschauen, das ist

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