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1717 - Die Fratze der Angst

1717 - Die Fratze der Angst

Titel: 1717 - Die Fratze der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht daran, dass darüber ein Friedhof lag.
    Ich gab Harry meine Lampe und machte mich an den Aufstieg. Ein großer Turner bin ich zwar nicht, aber ich schaffte es schon, mich hoch zu schwingen und mich auf die Reckstange zu stellen. Jetzt gelang es mir, an die Luke zu kommen.
    Es war nicht einfach, das Gleichgewicht zu halten, doch ich stemmte beide Hände gegen Luke.
    Es war kein Problem, sie anzuheben. Sie schien schon mehrmals benutzt worden zu sein, denn sie ließ sich leicht nach oben stemmen, fiel auf der anderen Seite zu Boden, und als dies passierte, schwappte mir als Erstes eine frischere Luft entgegen.
    Ich fand am Rand der Luke genau den Halt, den ich brauchte. Ein kurzer Ruck reichte und ich konnte mich in die Höhe drücken.
    Einen Moment später befand ich mich auf einem feuchten Boden in einer völlig anderen Umgebung. Dabei wollte ich nicht allein bleiben. Harry wartete sicherlich darauf, mir folgen zu können. Ich reichte ihm die Hand, um ihm die nötige Unterstützung zu geben, dann glitt auch er durch die Öffnung und blieb erst mal knien, um wieder Luft zu holen.
    Der Leichengestank war nicht völlig verschwunden, wir erlebten ihn nur noch abgeschwächt, sodass wir uns jetzt auch trauten, tief durchzuatmen.
    Harry Stahl erhob sich. Er schaute sich um und hielt dabei meine Lampe fest.
    »Das haben wir geschafft, John. Aber nach einem Friedhof sieht es hier nicht aus.«
    »Sei froh.«
    Harry gab mir die Leuchte zurück. »Könnte man hier von einem Keller sprechen?«
    »Das wäre nicht verkehrt. Keller sind für Ghouls auch perfekte Verstecke. Besonders, wenn es sich dabei um alte Keller handelt.«
    »Meinst du?«
    »Ja, Harry, das hier ist so ein alter Keller. Stellt sich nur die Frage, zu welchem Haus er gehört.«
    »Da hätte uns der gute Georg Prantl sicherlich helfen können.«
    »Erst mal müssen wir herausfinden, wo das Haus steht, zu dem der Keller gehört.«
    Im Moment war da nicht viel zu machen. Wir hielten uns in einem recht großen Raum auf. Das war zu sehen, als meine Lampe eine Kreisbewegung vollführte.
    Da huschte das Licht über die Wände, und wir erlebten erneut eine Überraschung, denn das hier waren keine normalen Betonwände, nicht mal welche aus Stein, denn diese hier waren tatsächlich aus Lehm gebaut und hatten zwischendurch sogar Pfeiler oder Stützen aus Holzstangen, sodass man sich wie in einer Grube vorkommen konnte.
    Als mir das bewusst wurde, musste ich davon ausgehen, dass dieses Haus sehr alt war. Sowohl in der Erde als auch darüber. Wäre jetzt ein Einheimischer bei uns gewesen, hätte er uns sicherlich mehr über den Bau sagen können.
    Wände, Holzstützen – aber wo befand sich der Ausgang? In jedem Keller gab es das.
    Hier etwa nicht?
    Doch, es gab einen Ausgang. Wir hatten nur intensiver schauen müssen, denn er war ziemlich schwer zu entdecken, weil er sich kaum von seiner Umgebung abhob.
    »Also doch«, sagte Harry, und seine Stimme hörte sich schon erleichtert an.
    Ich bewegte den hellen Kreis der Lampe und zeichnete die Tür nach.
    »Es ist nur kein Griff zu sehen.«
    Ich winkte ab. »Das wird wohl nicht nötig sein.« Ich leuchtete nahe der Tür den Boden an. Dort waren Schleimspuren auf dem Untergrund zu sehen.
    Sie mussten entstanden sein, als man die Tür auf und wieder zu gezogen hatte.
    Wir hielten uns nicht länger damit auf, irgendetwas zu diskutieren. Zugleich erreichten wir die Tür. Im dicken Holz entdeckten wir eine Einkerbung. Sie war so etwas wie ein primitiver Griff, in den ich meine Finger legen konnte.
    Harrys Hilfe benötigte ich nicht, denn die Tür ließ sich leicht öffnen. Meine Lampe hatte ich strahlen lassen, und das helle Licht fiel in einen schmalen Kellergang, der vor einer nach oben führenden Treppe endete.
    »Na bitte«, sagte Harry und lachte leise. »Allmählich wird es wieder normal.«
    Ich dachte ebenso und hoffte nur, dass wir am Ende der Treppe etwas fanden, was uns weiterhalf. Die alten Stufen waren aus Holz gebaut und gaben bei jedem Tritt leicht nach. An den abgeschabten Stellen war zu sehen, dass wir nicht die Einzigen waren, die die Treppe in der letzten Zeit benutzt hatten.
    Der Geruch war nicht verschwunden. Er hatte sich nur ein wenig verflüchtigt.
    Dann hatten wir es geschafft. Wir standen auf der letzten Stufe und sahen vor uns eine Tür, die schief in den Angeln hing und nicht ganz geschlossen war.
    Neben mir fasste Harry nach seiner Waffe. »Sie ist mit deinen Silberkugeln geladen, die du mir hin und

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