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1717 - Die Fratze der Angst

1717 - Die Fratze der Angst

Titel: 1717 - Die Fratze der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wieder schickst.«
    »Gut, dass du sie mitgenommen hast. Ghouls sind allergisch gegen geweihtes Silber.«
    »Dann sollten wir uns mal auf die Suche machen.«
    »Genau das hatte ich vor«, erwiderte ich und drückte die Tür auf …
    ***
    Das konnte nicht wahr sein, das durfte es nicht, aber Xaver Prantl sah die Gestalt mit eigenen Augen, und auf die hatte er sich bisher immer verlassen können.
    Noch bewegte sich die Gestalt nicht. Sie schien irgendwie in der Tür festzuklemmen. Dabei bestand sie aus einer Masse, die nicht nur ruhig war, sondern zuckte, sich bewegte, sich vorschob, dann auch zurück, die zudem stank und von einem dicken Film aus Schleim umgeben war, wobei der Körper dahinter eine bräunliche Farbe aufwies.
    Das alles nahm der Mann innerhalb einer kurzen Zeitspanne wahr, und durch seinen Kopf zuckte nur ein Gedanke.
    Es gibt das Wesen also doch. Das war keine Einbildung oder irgendein Fantasieprodukt. Dieses Untier lief tatsächlich auf der Erde herum, um Menschen zu jagen. Die Gestalt entsprang nicht seiner Fantasie, sie war vorhanden, und sie wollte zu ihm, wobei sie den längsten Teil des Wegs bereits hinter sich gelassen hatte.
    Das war der Moment, als die Angst in Xaver Prantl hochstieg. Diese Kreatur war gekommen, um ihn zu töten. Mit ihrer massigen Gestalt konnte sie sich auf ihr Opfer werfen und es mit ihrem Gewicht ersticken.
    Hinzu kam der Gestank. Als eine unsichtbare Wolke schwebte er heran und erreichte das Gesicht des Mannes, sodass ihm der Atem genommen wurde. Die Übelkeit erwischte ihn so stark, dass er Mühe hatte, sich nicht zu übergeben.
    Und er sah noch etwas. Es war nicht zu übersehen, denn hinter der Schleimmaske zuckte das Gesicht. Es befand sich in einer besonderen Bewegung. Da öffnete sich der Mund, sodass er zu einem Maul wurde, in dem kleine Zähne sichtbar wurden, die aussahen wie Eispickel. Eine breite Nase schien nur aus Schleim zu bestehen. Sie nahm ständig eine andere Form an, und die Haut war alles andere, nur nicht glatt, wies zahlreiche Kerben und dicke Pusteln auf.
    Das Maul bewegte sich. Es sah für Xaver Prantl schlimm aus. Nicht nur, dass aus dem Maul auch Schleim herausströmte und in langen Fäden am Kinn entlang nach unten hing, bevor sich das Zeug wieder mit der Masse vereinigte, nein, da kam noch etwas hinzu. Es lag an den Augen, die in diesem weichen Kopf ebenfalls vorhanden waren.
    Für ihn waren es keine menschlichen Augen. Sie wirkten künstlich und kalt. Ob Leben in ihnen steckte, das war nicht zu erkennen, aber dieser Blick sorgte bei ihm schon für ein Ansteigen der Furcht. Er fing an zu zittern. Das kannte Prantl senior ganz und gar nicht. In diesem Fall war es so. Er zitterte und er dachte gleichzeitig daran, die Flucht zu ergreifen.
    Das wäre normalerweise kein Problem gewesen. Auch deshalb nicht, weil sich die Gestalt noch nicht bewegte und sicherlich dank ihrer schleimigen Fülle nicht so schnell war.
    Aber auch Xaver war nicht schnell. Ausgerechnet jetzt war das rechte Bein nicht mehr in Ordnung. Jedes Auftreten schmerzte. Er verfluchte sich und sein Schicksal, aber damit hielt er sich nicht lange auf, denn er war ein Mann der Tat. Auch wenn es die Behinderung bei ihm gab, da musste er durch, und so stieß er sich von der Wand ab, um erst mal in eine andere Position zu gelangen. Dabei war es ihm egal, wer diese andere Gestalt war, die es geschafft hatte, in sein Haus einzudringen, und nicht mehr so schnell wieder verschwinden würde.
    Er zog sich zurück.
    Dabei verlagerte er sein Gewicht auf das linke Bein und ärgerte sich zugleich darüber, dass er seinen Stock nicht bei sich hatte. Der stand im Schlafzimmer oben.
    Aus seinem Mund wehte ein Keuchen, als er sich zurückzog. In seinem Kopf tuckerte es. Den Mund hatte er verzogen. Es sah aus, als würde er grinsen.
    Er schob sich weiter zurück. Es gab die Fenster, durch die er hätte klettern können. Aber auch nur eines zu öffnen, würde ihn viel Zeit kosten, und so entschloss er sich, die hintere Tür des Hauses zu nehmen, durch die er in den Garten gelangte.
    Bisher hatte er sich allein bewegt und sogar einen größeren Abstand zwischen sich und dem stinkenden Monster bringen können. Das hörte bald auf. Er sah nicht die heftigen Rucke, mit denen sich das Schleimding bewegte, und wenig später klemmte es nicht mehr in der Tür. Es hatte sie verlassen und war in den Flur eingedrungen.
    Und es ging vor.
    Es war kein normales Gehen, sondern mehr ein Schaukeln. Die gesamte Masse

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