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1717 - Die Fratze der Angst

1717 - Die Fratze der Angst

Titel: 1717 - Die Fratze der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geriet in Bewegung. Sie schwappte hin und her. Auch die Schleimschicht bewegte sich, und zwar recht heftig, denn von ihr fielen manche Tropfen ab und landete auf dem Boden.
    Xaver Prantl floh.
    Es war nur keine Flucht im eigentlichen Sinne. Es glich mehr einem Rückzug auf Raten, denn bei jedem kleinen Schritt sackte er weg und benötigte die Wand als Stütze.
    Er hatte trotzdem damit gerechnet, schneller sein zu können als dieses Untier. Es war nicht möglich. Mit einer für ihn erschreckenden Geschmeidigkeit bewegte sich das Schleimwesen weiter. Es war kaum etwas zu hören, weil es eben nur glitt und der Schleim wie ein Schmiermittel wirkte.
    Die Hintertür lag am Ende des Flurs, der das Haus in zwei Hälften teilte. Das war wie in manchen Lokalen, und die Familie hatte es immer als praktisch angesehen, in zwei Häusern leben zu können. Jetzt aber wünschte sich Xaver den Flur kürzer, um schneller ins Freie zu gelangen.
    Es war nicht möglich und in seiner Panik hatte er vergessen, immer mit dem richtigen Fuß aufzutreten, was sich bei seiner Flucht bemerkbar machte. Er schrie ab und zu auf, wenn der Schmerz zu stark wurde. Er ging zwar zurück, aber meist schwankte er auch und war froh, an der Wand etwas Halt finden zu können.
    Der Ghoul kam näher.
    Er ging nicht, er walzte heran, und wenn er eine bestimmte Strecke hinter sich gelassen hatte, dann blieben für einen Moment Schleimfäden zurück, die schnell wieder zusammensackten.
    Der Flüchtende hatte den Gedanken an eine Waffe eigentlich schon aufgegeben, als er im letzten Drittel des Flurs und nicht mehr zu weit von der Tür entfernt einen Schneeschieber an der Wand lehnen sah.
    Das Gerät brachte ihn auf eine Idee. Damit musste er sich das ekelhafte Monster vom Leib halten, das war seine letzte Chance.
    So packte er den Schneeschieber mit beiden Händen und drehte sich herum. Er konnte keinen Halt mehr an der Wand finden. Er musste sich auf seine Standfestigkeit verlassen, die mehr als vage war. Aber Xaver war noch nie jemand gewesen, der schnell aufgegeben hatte. Er ging stets bis zum Äußersten.
    Das musste er auch hier tun.
    Er schwang seine Waffe etwas herum, um eine bessere Position einzunehmen. Noch befand sich die mit einem grauen Stahlband versehene Kante des Schneeschiebers dicht über dem Boden. Das änderte sich, als Prantl ihn hochriss und ihn nach vorn rammte.
    Er begleitete die Aktion mit einem wilden Schrei und trat sogar mit dem richtigen Fuß auf, sodass er recht nahe an seinen Gegner herankam.
    Ab jetzt kam es ihm vor, als würde die Zeit langsamer ablaufen. Er sah, dass er genau die Körpermitte traf und dass sich das Eisenband in den schleimigen Körper hineinwühlte.
    Einen Fehler hatte er begangen. Prantl hatte seinen eigenen Schwung nicht einkalkuliert, und so trieb es ihn nach vorn, ohne dass er eine Möglichkeit hatte, auszuweichen.
    Den Stiel hielt er noch mit beiden Händen fest, als er gegen den schwammigen Körper prallte. Es kam ihm vor, als wäre er von einer Gummiwand aufgehalten worden.
    Was er genau in diesem Augenblick spürte, wusste er nicht. Es war auch deshalb so schrecklich für ihn, weil er seinen Kopf nicht zur Seite gedreht hatte, und so prallte er mit dem Gesicht gegen die weiche Masse und auch in sie hinein.
    Bis zur Hälfte verschwand sein Gesicht darin. In dieser Lage war es ihm nicht mehr möglich, Luft zu holen. Der Vergleich mit einem stinkenden Pudding kam ihm in den Sinn, aber das war weiß Gott alles andere als lächerlich.
    Er steckte zwar nicht richtig fest, wollte seinen Kopf wieder zurückziehen, doch da reagierte sein Widersacher schneller.
    Xaver spürte noch, wie eine Hand gegen seinen Rücken klatschte und den Druck noch weiter erhöhte, als sollte er in diese weiche, stinkende Masse gedrückt werden.
    Er bekam keine Luft mehr.
    Nicht ein Atemzug drang noch in seine Lungen, dabei hielt er den Mund offen. Dass etwas in sein Inneres eindrang, darüber wollte er nicht nachdenken. Gedanken zu haben war sowieso falsch. Jetzt ging es darum, dass er sich befreien und sein Leben retten musste, wozu er seine ganze Kraft benötigte.
    Auch der Schneeschieber steckte noch im Körper der Gestalt. Die Wirkung dieses Stoßes war fast null gewesen.
    Xaver Prantl war inzwischen klar geworden, dass er seinen Feind nicht besiegen konnte. Jetzt ging es nur noch darum, von dem schleimigen Monster wegzukommen.
    Luft bekam er schon keine mehr. Er wollte sich zurückwerfen, um aus dem Schleim zu kommen, aber da gab

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