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1717 - Die Fratze der Angst

1717 - Die Fratze der Angst

Titel: 1717 - Die Fratze der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht«, flüsterte Georg und schüttelte den Kopf. »Das darf nicht wahr sein und …«
    Er brach ab.
    Er blieb auch stehen.
    Zu hören war nur sein heftiges Atmen, das sich in ein Keuchen verwandelte.
    Georg riss sich zusammen. Er wollte still sein und sich durch nichts ablenken lassen, denn ihm war etwas aufgefallen. Das Haus sah normal aus, aber etwas in dessen näheren Umgebung war nicht mehr normal. Das hatte auch nichts mit einer optischen Veränderung zu tun, sondern mit etwas anderem, das die Luft schwängerte.
    Ja, es war der Geruch!
    Nein, nicht Geruch. Georg Prantl nahm einen ekligen Verwesungsgeruch wahr, und der stammte nicht von ihm und auch nicht von seinem Vater.
    Er musste Besuch bekommen haben …
    Georg stand kurz vor dem Durchdrehen, aber das konnte er sich nicht leisten.
    Er zog seine Pistole.
    Die freie Hand legte er auf die Klinke. Beim Luftholen merkte er, dass seine Zähne knirschten, und dann zerrte er die Haustür mit einer heftigen Bewegung auf.
    Eine widerliche Wolke aus Verwesungsgestank wehte auf ihn zu. Es war der effektivste Beweis dafür, dass sich im Haus das Grauen ausgebreitet hatte.
    Sein Blick fiel in den Flur!
    »Neiiiiinnn …!«
    Nie zuvor in seinem Leben war ein derartiger Schrei aus seinem Mund gedrungen, denn was er sah, das war für einen normal denkenden Menschen nicht zu fassen …
    ***
    Der Keller lag hinter uns. Aber was erwartete uns nun?
    Ich ging davon aus, dass wir ein altes Haus betraten, das möglicherweise noch bewohnt war. Nur würden seine Bewohner nicht zu unseren Freunden zählen, denn allein der Gestank wies darauf hin, wer sich hier eingenistet hatte.
    Wir standen am Beginn eines halbdunklen Flurs, der allerdings nicht besonders lang war. Der Gestank schien an den Wänden zu kleben wie eine unsichtbare Tapete.
    Es gab Fenster in der Nähe. Allerdings waren sie so abgedichtet, dass kaum Licht in den Flur fiel. Nur an den Seiten sickerte etwas durch. Wir hatten das Haus nicht von außen gesehen, konnten uns jedoch vorstellen, dass man die Fenster von außen zugenagelt hatte.
    Ich ging einige Schritte vor. Dann sah ich eine schmale Holztreppe, die in die erste Etage führte. Möglicherweise auch noch höher, das mussten wir noch herausfinden.
    Der Gestank blieb. Ich war mir sicher, dass wir ein Wohnhaus der Ghouls betreten hatten, die es entweder verlassen oder sich in den Zimmern versteckt hatten.
    »Sie sind bestimmt hier«, flüsterte Harry Stahl. »Die warten auf uns. Genau das ist es.«
    »Wir sind wohl nicht die richtigen Opfer«, flüsterte ich und musste mich räuspern.
    Es ging weiter. Harry wollte keine Antwort geben. Er blieb an der Treppe stehen und schaute in die Höhe.
    »Siehst du was?«
    »Ja, dort oben ist es heller. Ich denke, dass wir es mit Tageslicht zu tun haben.«
    »Dann lass uns nach oben gehen.«
    »Das wollte ich gerade.«
    Die Treppe sah alles andere als vertrauenswürdig aus. Das erkannte ich, als ich sie anleuchtete. Es war nicht nur ein hölzernes Geländer vorhanden, auch die Stufen bestanden aus Holz und hatten ihre beste Zeit hinter sich.
    Zwar waren sie nicht zersplittert, aber Risse im Material waren schon zu sehen. Da schimmerten dann helle Stellen durch, und nicht alle Stufen waren gerade, manche zeigten sich auch leicht gebogen.
    Ich leuchtete die Stufen an, weil ich nach etwas Bestimmtem Ausschau hielt.
    Als ich mich genauer auf die Stufen konzentrierte, da war schnell alles klar. An manchen Stellen schimmerten helle Kristalle. Es war eine Hinterlassenschaft der Ghouls, die uns bisher den Weg gewiesen hatte.
    Der Schleim, der sonst feucht schimmerte, war hier getrocknet und hatte diese Spuren hinterlassen, die auf dem Holz klebten.
    »Sie waren hier«, sagte ich nur.
    »Vielleicht sind sie noch hier.«
    »Genau, Harry.«
    Ich zögerte nicht länger, sondern brachte die restlichen Stufen hinter mich.
    Ich erreichte einen Flur in der ersten Etage und sah, dass die Treppe noch eine Etage höher führte.
    Das ließ ich zunächst mal aus dem Blick. Wir wollten uns zuerst hier umschauen, denn hier war es heller. Es lag daran, dass mehrere Türen offen standen.
    Sie und die Durchlässe in die Zimmer dahinter waren recht schmal. Für mich der Hinweis, dass dieses Haus schon älter und möglicherweise vor vielen Jahrzehnten gebaut worden war.
    Offene Türen.
    Hinzu kam ein Gestank nach alten Leichen, den wir hier oben noch intensiver wahrnahmen.
    Harry Stahl verzog das Gesicht. Dabei sprach er seine Gedanken flüsternd

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