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1717 - Die Fratze der Angst

1717 - Die Fratze der Angst

Titel: 1717 - Die Fratze der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aus.
    »Hier oben könnten sie sein.«
    Ich gab ihm keine Antwort, sondern trat die erste Tür so weit auf, dass mir ein Blick in das Zimmer gestattet wurde. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass der Raum möbliert war, doch da irrte ich mich. Es gab einen breiten Sessel, und darin hockte eine Gestalt, die es sich sogar bequem gemacht hatte, denn die Hände und die Unterarme lagen auf den Lehnen.
    Es war kein Mensch, auch wenn sein Körper eine Ähnlichkeit mit ihm aufwies.
    Vor uns saß ein Ghoul!
    ***
    Ich sagte nichts, sondern schaute nach rechts, wo sich Harry Stahl aufhielt. Auch er gab keinen Kommentar ab. Er starrte die Gestalt nur aus großen Augen an, hielt die Lippen fest zusammengepresst und atmete nur durch die Nase.
    Möglicherweise war es das erste Mal, dass er mit einer derartigen Kreatur konfrontiert wurde. Eine Wette hätte ich darauf nicht angenommen, und als er etwas sagte, da war zu sehen, dass ihm dieser Kommentar nicht leicht fiel.
    »So also sieht er aus.«
    Der Ghoul war recht gut zu sehen, weil ihn das Licht aus dem Fenster streifte. Es war keine kompakte Gestalt, die sich in den Sessel hineingedrängt hatte, er wirkte sogar schmaler als die Ghouls, mit denen ich es bisher zu tun gehabt hatte.
    Eine schlanke Gestalt mit einem etwas lang gezogenen Kopf, der von einer dünnen Schleimschicht umgeben war. Sie sah aus, als hätte man sie darauf gepinselt.
    Eine bleiche Haut, blasse Augen, ein breiter Mund mit aufgeworfenen Lippen, die ab und zu zuckten, als warteten sie darauf, ein Opfer zerreißen zu können. Auch die Finger bewegten sich, sie schabten über die Lehnen hinweg, ohne dass etwas zu hören war.
    »Wir müssen ihn vernichten«, flüsterte Harry.
    »Ja, das sehe ich auch so.«
    »Und weiter?«
    »So schrecklich diese Wesen auch sind, Harry, sie gehören trotzdem zu den dämonischen Kreaturen, die ganz unten in der Rangliste stehen.«
    »Was heißt das?«
    »Wir können einen Ghoul durch eine geweihte Silberkugel vernichten. So einfach ist das.«
    Harry Stahl lachte auf. »Ja, so einfach«, wiederholte er, »willst du es erledigen oder soll ich …«
    »Moment noch.«
    Ich hatte die Antwort nicht grundlos gegeben, denn ich sah, dass es im Gesicht des Ghouls zu einer Veränderung gekommen war. Zunächst sah es aus, als würde nur der Schleim zucken, dann sah ich es besser, denn dieses Zucken oder diese heftigen Bewegungen waren hinter der dünnen Schleimschicht erfolgt.
    Es hatte etwas mit dem Gesicht des Ghouls zu tun, denn das blieb nicht so, wie wir es kannten. Es fing tatsächlich an, sich zu verändern, nur geschah dies auf eine besondere Art und Weise, die mich zunächst etwas nachdenklich machte, denn diese Bewegung war auch mir neu. So etwas hatte ich bei einem Ghoul noch nicht erlebt.
    Man konnte bei dem Gesicht des Ghouls nicht von einer Fratze sprechen. Diese allerdings entstand, als sich das Gesicht bewegte.
    »Was ist das denn?«, hauchte Harry.
    Ich gab ihm keine Antwort, sondern ließ die Fratze nicht aus den Augen.
    Das Gesicht hinter dem Schleim verwandelte sich, da verschwanden die menschlichen Züge, die Wangen blähten sich auf, der Mund schob sich nach vorn und verwandelte sich in eine Schnauze, die Ähnlichkeit mit der eines Hundes hatte.
    »Was ist das denn, John?«
    Ich nickte. »Der Ghoul ist nicht nur ein Ghoul, er ist auch noch etwas anderes.«
    »Und was?«
    »Eine Kreatur der Finsternis!«
    Ich hörte meinen deutschen Freund leise lachen, dann flüsterte er etwas und wollte von mir wissen, was das für Geschöpfe waren.
    »Uralte Dämonen«, erklärte ich. »Sie lebten schon auf diesem Planeten, als an Menschen noch nicht zu denken war. Man kann sie als Geschöpfe des Bösen bezeichnen, die im direkten Gegensatz zu den Engeln standen, die es damals auch schon gab. Sie haben in den Urzeiten bereits Kriege geführt, und es ist ihnen gelungen, zu überleben.«
    »Waren sie stärker als ihre Feinde?«
    »Nein, nur raffinierter. Sie haben es geschafft, sich viel später den Menschen anzupassen. Normalerweise sind sie von den Menschen nicht zu unterscheiden, weil sie ihr Aussehen angenommen hatten. Aber ihre zweite, ihre echte Gestalt, die haben sie nur unterdrücken können.«
    »Wie hier?«
    »Ja. Ein Ghoul und ein …«, ich hob die Schultern. »Was weiß ich schon. Ein hundeähnliches Geschöpf. Mehr kann ich dir dazu auch nicht sagen.«
    »Ist denn der Ghoul echt, oder das andere, das wir dahinter sehen? Was meinst du?«
    »Dieses Hundetier ist die uralte

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