Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1717 - Die Fratze der Angst

1717 - Die Fratze der Angst

Titel: 1717 - Die Fratze der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
bitten, im Hintergrund zu bleiben.«
    Harry warf mir zwar einen etwas längeren Blick zu, gab jedoch keinen Kommentar ab und zog sich zurück, sodass ich mich nicht mehr abgelenkt oder gestört fühlte.
    Auf dem Sessel hockte ein von einer dünnen Kristallschicht umgebenes Monster.
    Hinter mir hörte ich Harrys Stöhnen. Er wäre gern bei dieser Aktion dabei gewesen, aber das wollte ich nicht riskieren. Das hier war ein Problem, das ich allein aus der Welt schaffen musste.
    Ob die kalten Augen im kompakten Kopf der Bestie das Kreuz gesehen hatten, das war mir nicht klar. Jedenfalls erlebte ich noch keine feindliche Bewegung.
    Also ging ich näher.
    Jetzt nahm ich den Gestank wieder intensiver wahr. Ich hütete mich allerdings davor, die noch immer umhüllte Gestalt zu berühren, ich versuchte stattdessen durch die getrocknete Schleimschicht zu schauen, um die Kreatur der Finsternis deutlicher zu erkennen.
    Meine wichtigste Waffe hielt ich bereits in der Hand. Es war das Kreuz, nur war es für die Kreatur der Finsternis nicht sichtbar, weil der Handrücken es noch verdeckte. Das würde Sekunden später anders aussehen, denn die Gestalt hinter oder in der stinkenden Kruste lebte noch, denn dort bewegten sich die Augen.
    Nahe und dennoch aus sicherer Entfernung blieb ich stehen. Es war klar, dass meine Haltung die Kreatur reizte, und das sollte auch so sein. Die eigentliche Überraschung hielt ich noch in der Hand verborgen.
    Die Kreatur der Finsternis bewegte zuckend ihren Kopf. Dann riss sie ihr Hundemaul weit auf. Im nächsten Augenblick schien die gesamte Kreatur zu explodieren. Damit hatte selbst ich nicht gerechnet. Ich zog mich zurück und sah, dass dieser Zuckergussmantel auseinanderflog.
    Jetzt gab es nur noch die Kreatur der Finsternis, und ich wusste, dass sie nichts anderes im Sinn haben würde, als mich zu vernichten …
    ***
    Für eine winzige Zeitspanne sah ich mir die Gestalt genauer an. Der kompakte Körper, der zu große Schädel, das breite Maul, die bösen Augen, und als sich der ehemalige Ghoul bewegte, da riss er sein großes Maul auf.
    Jetzt sah ich zum ersten Mal die Zähne, die zu einem wahren Raubtiergebiss gehörten. Wenn sie in einen Körper eindrangen, hatte der Gebissene keine Chance mehr.
    Und darauf kam es den Ghouls ja an. Sie brauchten das Fleisch, sie mussten mit diesen Gebissen ausgerüstet sein, um Stücke aus der Beute zu reißen.
    Die Kreatur der Finsternis hätte mich anspringen und zu Boden wuchten können. Nur wollte ich es nicht so weit kommen lassen, ich musste schneller sein und war es auch.
    Mein Freund Harry hatte geschossen.
    Das tat ich nicht, denn jetzt legte ich meine andere Waffe frei, und das war mein Kreuz.
    Die Kreatur der Finsternis hatte springen wollen, doch in diesem Augenblick war es mit dem Vorsatz vorbei. Da blieb das Geschöpf auf seinem Platz hocken und sackte sogar in sich zusammen.
    Das Kreuz strahlte leicht, auch die Erwärmung tat mir gut, und mit meinem Talisman in der Hand schritt ich der Kreatur der Finsternis entgegen, wobei ich nicht einen Funken Angst in meinem Innern spürte.
    Das Wesen heulte auf.
    Dann schrie es.
    Danach kippte es seinen Kopf nach hinten und schüttelte ihn wie wild. Mich sah die Kreatur nicht mehr, denn sie starrte gegen die Decke.
    Das Kreuz legte ich auf ihren Bauch.
    Der Schrei war schrecklich. Er sagte mir, dass ich richtig gehandelt hatte.
    Es endete mit einem Schrei, der sich wie der erste angehört hatte. Er peitschte mich auf. Gleichzeitig bekam ich mit, dass der im Sessel hockende Ghoul keine Chance mehr hatte, zu überleben. Die Macht des Kreuzes war einfach zu stark, und ich musste mich daran gewöhnen, dass auch die Zeit der Kreatur der Finsternis vorbei war, denn wie ein Rausch kam plötzlich ein gewaltiger Feuersturm über ihn.
    Es waren Flammen, die ich nicht hatte kommen sehen. Sie waren einfach da, und sie umklammerten das Wesen aus uralter Zeit wie zwei gewaltige Flügel, als wollten die Gegner – die Engel – beweisen, dass der Kampf noch nicht beendet war.
    Und damit hatten sie recht.
    Es war ein Bild, das sich mir einprägte. Zwei Feuerseiten umschlangen die Gestalt, als wollten sie ihm feurige Flügel verleihen.
    Die Kreatur der Finsternis hatte nicht die Spur einer Chance zur Flucht.
    Sie verbrannte!
    Die Schreie waren nicht zu überhören, und wir sahen, wie sich das Feuer in den Körper hineinfraß und an verschiedenen Stellen kleine Glutherde schuf.
    Die brannten auch weiter, und genau sie waren

Weitere Kostenlose Bücher