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1718 - Die Messerkatze

1718 - Die Messerkatze

Titel: 1718 - Die Messerkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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den Raum, in dem sie eine gefesselte Mary Slater zurückließ …
    ***
    Alles war anders geworden in ihrer kleinen Wohnung, und das konnte auf einen Punkt gebracht werden.
    Stille!
    Ja, es war so still geworden. Laut war es auch sonst nicht in ihrer Wohnung, aber es fehlte trotzdem etwas. Das leise Tappen der Pfoten, das Gleiten der Katze durch den Raum. Das leise Schnurren oder Miauen.
    Sie würde es nie mehr hören, das wusste Mary Slater. Denn als sie den Kopf leicht drehte, sah sie ihren Liebling neben dem Hocker auf der Seite liegen, und so schaute sie aus ihrer Position auch auf den blutigen Bauch.
    Dieses Bild jagte ihr Schauer des Entsetzens über den Rücken. Sie hatte die grauenvolle Tat mit ansehen müssen, und sie hatte sich irrsinnig stark zusammenreißen müssen, um nicht in Ohnmacht zu versinken. Das war nun vorbei, denn die Rothaarige befand sich nicht mehr in ihrer Nähe.
    Tränen schossen aus ihren Augen. Das musste einfach sein, denn nur so fand sie Erleichterung. Sie wusste, dass sie nichts mehr rückgängig machen konnte, aber sie wollte die Dinge auch nicht auf sich beruhen lassen.
    Als der Tränenstrom versiegt war und sie ihre Nase einige Male hochgezogen hatte, kehrten auch die normalen Gedanken wieder zurück. Und das Normalste war, dass sie etwas unternehmen musste. Sie musste die Fesseln loswerden.
    Die Frau hatte sie in einen Sessel gesetzt. Noch jetzt kam ihr alles wie ein Traum vor. Das Eindringen der fremden Person, der Niederschlag, der sie für kurze Zeit außer Gefecht gesetzt hatte. Dann das Erwachen als Gefesselte in ihrem zweiten Sessel, darauf folgend das schreckliche Ereignis, als die Katze vor ihren Augen getötet worden war, und schließlich hatte sie die Frau das Blut der Katze trinken sehen.
    Das war nicht zu fassen. Aber darüber wollte sie sich nicht weiter den Kopf zerbrechen, denn sie musste zusehen, dass sie sich von ihren Fesseln befreite.
    Julie Price hatte das Klebeband nicht zu fest um ihre Gelenke gezurrt. Es war ihr möglich, die Arme etwas zu bewegen und so die Lücken an ihren gefesselten Händen zu vergrößern. Sie drehte die Gelenke, keuchte dabei und brachte schließlich die linke Hand in einen rechten Winkel zu ihrer rechten.
    Das war der erste Erfolg, und er spornte Mary Slater an, weiterzumachen. Sie dachte dabei an ihre tote Katze, und sie stellte sich die Mörderin in einer Situation vor, in der sie das Messer in der Hand hielt und nicht die andere.
    Ein Schrei fegte aus ihrem Mund.
    Zugleich hatte sie ihre Hand befreit, und der Rest war ein Kinderspiel, auch die Befreiung der Füße.
    In den letzten Minuten hatte sie viel Kraft verbraucht. So blieb sie zunächst still sitzen und atmete tief durch, um allmählich das innere Gleichgewicht zurück zu gewinnen.
    Am liebsten hätte sie die Augen geschlossen, um das Elend nicht zu sehen, das sie umgab. Das schaffte sie nicht. Immer wieder musste sie den Blick zu Boden richten und dorthin schauen, wo ihre tote Katze lag.
    Mary Slater hatte das Gefühl, als wäre ihr ein Stück Leben entrissen worden. Die Katze und sie hatten eine Einheit gebildet. Sie hatten sich gegenseitig Mut und Trost gegeben, obwohl das für andere Personen oft lächerlich gewirkt hatte, aber um die eigene Einsamkeit zu bekämpfen war ein treues Tier der ideale Partner.
    Und jetzt war Lizzy tot!
    Mary Slater stemmte sich aus dem Sessel. Als sie sich aufrichtete, spürte sie einen plötzlichen Schwindel aufsteigen und war froh, sich wieder zurückfallen lassen zu können, sodass sie wieder auf der weichen Sitzfläche landete.
    Es war nicht einfach für sie, die Tatsachen zu akzeptieren. Sie blieb noch sitzen und merkte wie nebenbei, dass ihr Tränen über die Wangen liefen.
    Sie stellte sich immer wieder die eine Frage.
    Wer tat so etwas?
    Unentwegt dachte sie darüber nach. Dann wischte sie die Tränen aus ihrem Gesicht, aber eine Antwort hatte sie auf ihre Frage nicht gefunden. Sie hatte immer noch das Bild dieser rothaarigen Frau vor Augen, die aus einem Fächer ein Messer hatte werden lassen, um das Tier zu töten.
    Und dann hatte sie das Blut getrunken!
    Wie ein Vampir!, dachte die Frau. Wie ein abscheulicher Vampir! Das wollte sie nicht akzeptieren. Vampire gab es nicht, und doch hatte sie zusehen müssen, wie diese Frau das Blut ihrer Katze aus der Schale geschlürft hatte.
    Das begriff sie auch jetzt noch nicht. Nie wäre ihr in den Sinn gekommen, dass jemand das Blut eines Tieres trinken könnte. Nein, das war einfach zu

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