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1718 - Mysteriöse Waren

Titel: 1718 - Mysteriöse Waren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wunderding auf ihn übertragen hatte.
    „Ein Wunderding", hakte sie nach, faßte den Gurrad behutsam an den Schultern und sah ihm fest in die Augen. „So etwas gibt es selten - und es wird nur im Untergrund gehandelt, nicht wahr?"
    „Ja", gestand Escheker.
    „Wer hat dir den Tuner verkauft?" fragte die Hanse-Spezialistin.
    „Sag’s mir, Escheker! Ich verrate es auch niemandem."
    „Bist du etwa von der Raumkontrolle?" regte sich leiser Argwohn bei dem Verurteilten. „Willst du etwa Amnestie für mich erwirken?"
    „Ich möchte schon, aber ich kann es leider nicht, denn ich habe keinen Einfluß auf eure Exekutive", antwortete die Oxtornerin. Impulsiv fügte sie hinzu: „Aber wenn du willst, verhelfe ich dir zur Flucht."
    Und wenn Geo mich deswegen feuert! dachte sie.
    „Nein, nein!" wehrte Escheker ab. „Ich will nicht fliehen. Ich will sterben. Auch wenn mein Handeln ehrenhaft war." Er senkte die Stimme zu einem Flüstern: „Du kommst nicht von der Raumkontrolle. Ich glaube dir. Deshalb verrate ich dir im Vertrauen, wer mir den wunderbaren Tuner verkaufte. Es war Rio Acha-Mem, das Oberhaupt einer in die Große Wolke emigrierten Springersippe."
    „Rio Acha-Mem", wiederholte Dilja. „Danke, Escheker. Wo finde ich ihn?"
    „Er hat keine feste Adresse, denn er handelt im Untergrund", flüsterte der Gurrad. „Du findest ihn aber nach dem Anbruch der Nachtperiode im Hyumen-Dongg-Viertel. Er ist ein grauhaariger Hüne mit rotgefärbtem Bart und einer schwarzweißen Tätowierung auf der Stirn. Es soll das stilisierte Gesicht eines exotischen Tieres namens Pferd sein."
    „Pferd?" wiederholte die Hanse-Spezialistin grübelnd. „Irgendwo hab’ ich den Begriff schon gehört."
    Escheker drehte sich zur Seite, nahm eine Schreibfolie und einen Magnetstift und skizzierte ein langes Tiergesicht mit großen Nasenlöchern und zwei nach oben stehenden spitzen Gehörmuscheln. Da erinnerte sich die Oxtornin.
    „Danke!" sagte sie aufrichtig. „Soll ich wirklich nicht versuchen, dir zur Flucht zu verhelfen, Escheker?"
    „Nein, ich will sterben!" blieb der Gurrad beharrlich. „Ohne den Tuner ist mein Leben sinnlos." Er faßte sich an den Hinterkopf. „Außerdem will ich, daß das Urteil an mir vollstreckt wird. Nur dadurch kann ich mein Gesicht wahren."
    Er blickte auf sein Armbandgerät, dessen Anzeige schwach blinkte, dann stieß er in ausbrechender Panik hervor: „Du mußt schnell gehen, Dilja. Meine Lebenszeit läuft ab. In drei Minuten schickt man mich in den Konverter."
    Dilja Mowak erschrak.
    Wenn Escheker recht hatte, dann konnten jeden Moment Wachen erscheinen, um den Verurteilten aus der Zelle zu holen. Man würde sie entdecken.
    Sie strich dem Gurrad sachte übers Gesicht, dann verließ sie die Todeszelle und nahm abermals ihren Kodeimpulstaster zu Hilfe. Diesmal, um die Zellentür zu verriegeln.
    Danach lief Dilja zum Konverter. Kaum war sie drinnen, hörte sie Stimmen, die sich näherten: Wachtposten auf dem Transportband.
    Schnell verschloß die Oxtornerin das Panzerschott der Hinrichtungskammer, dann stemmte sie sich auf die gleiche Weise durch den Abluftschacht nach oben, auf die sie heruntergekommen war.
    Geräusche unter ihr verrieten, daß die Hinrichtung vorbereitet wurde.
    Summend und polternd sprangen einige Sekundäraggregate des Konverters an.
    Dilja glaubte, eine zunehmende Erwärmung der Luft zu fühlen. Sie wußte jedoch, daß das nur Einbildung war.
    Die aufkeimende Todesangst spielte ihren überreizten Nerven einen Streich. Dennoch, die Gefahr war nicht eingebildet. Entkam sie nicht rechtzeitig, würde sie in der heißen Abluft verbrennen.
    Sie mußte alle ihre Willenskraft aufbieten, um ihren SERUN nicht zu aktivieren. Wenn sie das tat, war alles verraten. Dann würden die Gurrads für lange Zeit keinem Galaktiker mehr trauen.
    Die Hanse-Spezialistin kletterte so schnell wie kaum jemals in ihrem Leben. Endlich erreichte sie das Gitter zwischen Abluftschacht und Kühlsystem. Sie zwängte sich durch die Lücke, die ihre Hände gebogen hatten.
    Vor einer Sekunde oder einer halben Ewigkeit?
    Kaum war sie hindurch, hörte sie, wie tief unter ihr das Schott zur Hinrichtungskammer geöffnet wurde - und sich gleich darauf wieder schloß.
    Jemand lachte irre.
    Escheker!
    Dilja Mowak erreichte das Reparaturluk und zerrte daran. Im ersten Moment fürchtete sie, jemand hätte es von außen zugeschweißt. Es wollte sich nicht öffnen lassen.
    Unter ihr ging das Lachen in einen schrillen Schrei über,

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