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172 - Der Spinnenfürst

172 - Der Spinnenfürst

Titel: 172 - Der Spinnenfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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zusammenzuhalten, hatte einen Freund, der sich von ihr einkleiden und teure Geschenke machen ließ.
    Sie überquerte die Straße und verschwand in einer Kneipe, und Montell setzte seinen Weg fort.
    Er hatte sich früher auf Kitty verlassen können. Ohne zu betrügen, hatte sie ihm ihre Prozente abgeliefert.
    Burt Farrar hatte den Prozentsatz, den die Mädchen abliefern mußten, garantiert hinaufgesetzt. Es war ihm schon lange ein Dorn im Auge gewesen, daß die Girls soviel verdienten.
    Montell betrat die Bar, die nicht mehr ihm gehörte, nicht durch den Vordereingang, denn damit hätte er Alarm ausgelöst.
    Er kannte einen anderen Weg, um unbemerkt ins Büro zu gelangen.
    Die versperrte Hintertür brach er auf, indem er sich zweimal mit voller Wucht dagegenwarf, dann lag ein schmaler Gang vor ihm, dem er folgte, bis er am Ziel war.
    Blitzschnell stieß er die Bürotür auf. Er rechnete damit, Farrar gegenüberzustehen, doch der Mann, den er töten wollte, befand sich nicht im Raum.
    Farrar konnte nur kurz weggegangen sein, denn das Licht brannte. Montell betrat schnell das Büro. An der Einrichtung hatte Burt nichts geändert, nur die Fotografien, die Montell mit Gästen in der Bar gezeigt hatten, waren verschwunden.
    Timothy Montell setzte sich an seinen großformatigen Schreibtisch und drückte auf einen Knopf, der sich unter der Arbeitsplatte befand.
    Hinter ihm teilte sich die Wand, und er konnte durch einen Einwegspiegel in die Bar sehen. Auf der rot beleuchteten Bühne zog soeben Fiona ihre heiße Show ab. Halbnackt war sie schon, und sie zog sich weiter aus, aber sie ließ sich damit so viel Zeit, daß es für so manchen Zuschauer eine schweißtreibende Folter war.
    Montell suchte Burt Farrar und entdeckte ihn beim Tresen, wo er mit einem Gast eine Differenz hatte. Der Mann schlug wütend auf den Tresen und wies immer wieder auf den Barkeeper.
    Montell wußte, was dort lief. Man hatte dem Gast billigen Whisky serviert und teuren berechnet, und der Mann hatte es gemerkt. Der Keeper hatte zwar den Auftrag, so zu handeln, aber nur bei betrunkenen Gästen, die nicht mehr merkten, was sie tranken.
    Farrar sagte etwas zum Barkeeper, der reichte seinem neuen Boß einen Geldschein, den dieser dem Gast in die Brusttasche steckte, und anschließend mußte der Mann gehen.
    Zwei große, kräftige Kerle geleiteten ihn zur Tür, durch die kurz darauf Kitty trat. Farrar schimpfte mit dem Barkeeper.
    Bestimmt legte er ihm nahe, sich in Zukunft die Gäste etwas besser anzusehen, bevor er sie hereinlegte.
    Zunächst verteidigte sich der Keeper, aber dann schwieg er, weil er wußte, daß Burt Farrar keine Widerrede duldete.
    Das Telefon schlug an, und Timothy Montell nahm wie selbstverständlich den Hörer ab. Einer von denen, die nie ganz für ihn gewesen waren, fragte: »Was ist nun, Boß? Kaufen wir das ›Silver Moon‹?«
    Montell wußte, daß Farrar es schon immer haben wollte, aber es wäre nicht vernünftig gewesen, es zu kaufen. Irgendwie hatte sich die Polizei darauf eingeschossen, und wenn eine Razzia durchgeführt wurde, kam das »Silver Moon« immer zuerst an die Reihe. Sehr oft sogar nur dieses Lokal.
    »Nein«, antwortete Montell.
    Der Anrufer war verwirrt. »Aber Boß, ich dachte…«
    »Ich sagte nein, und damit hat es sich!« herrschte Montell ihn an.
    »Hey, Moment mal… das ist nicht Burt Farrars Stimme! Wer sind Sie, Mann? Was haben Sie in Farrars Büro zu suchen?«
    »Würdest du mir glauben, wenn ich sagte, daß ich Montell bin?«
    »Du Scherzkeks willst wohl, daß ich mich totlache, wie?«
    Timothy legte auf und schaute wieder durch den Einwegspiegel. Burt Farrar wollte in sein Büro zurückkehren, wurde jedoch von einem der Mädchen aufgehalten, das anscheinend – nach ihrer Miene zu urteilen – eine Beschwerde vorzubringen hatte.
    Er hörte sich das Girl mit geneigtem Kopf an und fällte anschließend eine Entscheidung, mit der das Mädchen nicht einverstanden war, die sie sogar erschreckte.
    Aber sie beugte sich dem Diktat des Chefs, weil sie keine andere Wahl hatte, denn Burt Farrar konnte höchst unangenehm werden, wenn etwas nicht nach seinem Willen lief.
    Jetzt hob Farrar den Kopf und schaute in Richtung Spiegel.
    Es hatte den Anschein, als spürte er, daß sich dahinter jemand befand, der ihn beobachtete.
    Timothy Montell bleckte die Zähne und knurrte: »Komm endlich! Komm!«
    ***
    Courtney Yates betrat sein Haus, tauchte ein in die gewohnte Stille, die nur kurz vom Zuschlagen der Tür

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