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1721 - Utiekks Gesandte

Titel: 1721 - Utiekks Gesandte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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langsamer als andere Barrayd. Immune haben keine Freunde, und ihre Heimat finden sie nur in der Schule Utiekks oder in den Phoor-Jägern... Immune sind nicht glücklich, weil sie nur wenig Gefühle kennen. Du wirst selbst erleben, wie es in ein paar Jahren für dich aussieht."
    Ouidane hörte diese Worte mit einem ungeheuren Schrecken; sie beschloß bei sich, alles zu tun, damit sie das Schicksal nicht so hart wie beschrieben treffen konnte. Aber wie? Hatten sich die roten Flecken nicht fast über den gesamten Körper ausgebreitet? Und hatte sie nicht längst ihre frühere Schnelligkeit verloren?
    „Du solltest dich nicht fürchten, Ouidane", sprach Semiodd, dem ihre Stimmung nicht entging. „Alles wird dir völlig normal erscheinen. Deine Aufgabe bringt dich über die Qual hinweg."
    „Und wie... sieht diese Aufgabe aus?"
    „Gemeinsam mit Mineseed wirst du einen Phoor-Jäger steuern, als immunes Aktionspaar. Gemeinsam mit den 24 anderen Phoor-Jägern fliegt ihr von Galaxis zu Galaxis, seht die Wunder der Schöpfung Utiekks - und den Schrecken der abrutischen Zerstörung. Ihr tut das, was uns anderen verwehrt ist. Das normale Volk muß sterben, wenn es Kontakt zu Abrutians kristallinen Boten bekommt; ihr dagegen lebt weiter, ihr bemerkt den tödlichen Bann nicht einmal. Und dabei bringt ihr alles über die Kristallschiffe in Erfahrung, was ihr nur könnt. Abrutians Gebiet wird erforscht, aber niemals angegriffen, damit die Todesboten nicht auf das ASYL aufmerksam werden. Nicht, bevor die Barrayd für ihren letzten Kampf bereit sind..."
    „Wann soll das der Fall sein? Bald?"
    „Ich weiß es nicht", antwortete Semiodd. „Aber sämtliche Erkenntnisse werden im Turm Utiekks gespeichert. Dort erstellen die religiösen Gelehrten gemeinsam mit dem Geisteslenker der Quesch eine Weltformel, die das ganze Universum umfaßt. Wenn es gelingt. Abrutians Beschaffenheit exakt auszurechnen, kann er auch angegriffen werden. Dann verhelfen wir Utiekk zum Sieg."
    „Wie weit sind die Berechnungen gediehen?"
    „Nicht sehr weit", gab Semiodd zu; nicht ohne eine leise Spur von Zweifel in der Stimme, für die er sich zu schämen schien. „Weshalb nicht?"
    „Ich kann es dir nicht sagen. Ich weiß nicht einmal, wo sich der Turm Utiekks befindet. Niemand weiß das, außer den Gelehrten und dem Geisteslenker. Und natürlich Tje Minas und seine Stellvertreter hier in der Schule. Irgendwann, eines Tages, werden Utiekks Gesandte erscheinen und das Signal zum Kampf geben. Dann müssen wir bereit sein."
    „Vielleicht dauert es eine weitere Million Jahre."
    Semiodd schwieg sehr lange, selbst für ihre Verhältnisse.
    „Die religiösen Gelehrten glauben das nicht. Dies ist Thirne, das Zeitalter des Aufstands und des Kampfes. Irgendwann fällt wieder der alte Glanz auf die Barrayd: So prophezeien es die Quesch. Wir sind allerdings durch ein mahnendes Omen gewarnt. Ein Kind wurde geboren, das nicht über Utiekks Segen verfügt. Du bist dieses Kind, Ouidane."
     
    5.
     
    Leben im Dunkel Der letzte Orientierungsstopp führte sie zehntausend Lichtjahre vor dem Rand des Nihhat-Nebels in den Normalraum zurück. Saedelaere fühlte sich ausgeruht, er hatte drei Stunden fest geschlafen. Und der Tag begann für ihn mit einem Paukenschlag.
    Auf Anhieb machten die Rochenschiffe Funkverkehr aus.
    Auf der Plusseite des Universums, in die Milchstraße und anderswo, brauchte man nur in den fünfdimensionalen Äther zu horchen, und man wurde von Signalen förmlich eingedeckt. Das Universum steckte voller Völker und Wunder. Hier jedoch, wo kaum Leben existierte, vielleicht nie sehr viel existiert hatte, sah das anders aus. Die ZA-Träger hatten nie etwas anderes als die eigenen Signale und einige wenige der Ayindi aufgefangen. An Bord der Rochenschiffe herrschte Triumph. Man hatte das Gefühl, eine unsichtbare Barriere sei endlich durchbrochen.
    Es war Hyperfunk. Zwar nur aus einer einzigen Richtung, aber eindeutig aus mehreren Quellen zugleich.
    Das konnte auf mehrere planetengestützte Funksender hinweisen. Was Alaska allerdings bezweifelte: Auf ein und demselben Planeten verständigte man sich per Normalfunk genauso schnell.
    Die andere Möglichkeit waren Raumschiffe, die untereinander Funkkontakt hielten, aus welchen Gründen auch immer.
    Durch die große Entfernung ließ sich der Inhalt nicht entziffern. Obwohl sie etwas in der Richtung erwartet hatten, wirkte die Nachricht wie eine mittlere Sensation. Saedelaeres Stimmung, die sich oft unter dem

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