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1722 - Flucht in die Finsternis

1722 - Flucht in die Finsternis

Titel: 1722 - Flucht in die Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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jetzt da und hielt den Kopf gesenkt. Passiert war ihr wirklich nichts, das sahen wir jetzt.
    Ich deutete auf den Toten. »Es war einer der vier Personen, die das Haus betreten haben.«
    »Und wo sind die anderen drei Typen?«, fragte Jean.
    Ich gab ihm die Antwort. »Wahrscheinlich noch im Haus, und wir werden sie suchen müssen …«
    ***
    Erst hatte Suzie Katanga ihren Mann zurückhalten wollen, dann aber eingesehen, dass es nicht möglich war. Er war jemand, der mitmachen musste, einer, der sich nie gedrückt hatte, wenn Verantwortung zu übernehmen war, und da hatte er auch in diesem Fall dabei sein müssen.
    Sie blieb in der Wohnung. Allein! Und dieses Wort kam ihr besonders in den Sinn. Alleinsein bedeutete auch, keine Hilfe zu haben, so dachte sie, auch wenn das Unsinn war, denn ihre Helfer waren nicht weit entfernt. Da brauchte sie nur in den Hausflur zu gehen, um bei ihnen zu sein.
    Suzie dachte daran, die Wohnung ebenfalls zu verlassen. Sie hatte schon die ersten beiden Schritte gesetzt und entschied sich dennoch dagegen.
    Nein, das war Männersache. Sie blieb zurück und lauschte nur, was schon okay war, denn durch die offen stehenden Türen hörte sie, dass etwas passierte.
    Es war schrecklich. Nie hätte sie gedacht, dass es zu einer derartigen Konfrontation kommen könnte. Das hier war einfach verrückt. Da hatte sich etwas aufgestaut, was nun explodierte, und es war normal nicht zu erklären.
    Auch darüber machte sie sich Gedanken. Für sie war die Welt eine Wundertüte voller Geheimnisse. Sie glaubte auch daran, dass es Strömungen gab, die nicht zu sehen waren, die nur von sehr sensiblen Menschen wahrgenommen wurden.
    Auch hier war etwas in Gang gekommen, das man schon stark hinterfragen musste. Das alles ging ihr durch den Kopf, als sie am Fenster stand und in die Dunkelheit schaute. Es sah hier in der Umgebung aus wie immer. Keine Veränderung auf den ersten Blick.
    Suzie Katanga wollte sich schon abwenden, als sie eine Bewegung sah. Das wäre nicht weiter verwunderlich gewesen, doch die Person, die sie sah, bewegte sich ihrer Ansicht nach nicht normal. Zuerst sah es so aus, als würde sie auf die Haustür zuhuschen. Das traf aber nicht zu, denn sie drehte sich weg und lief dorthin, wo einige Autos parkten. Unter anderem das Fahrzeug, mit dem die beiden Polizisten gekommen waren.
    Es hatte den Anschein, als wollte sich die Person das Haus von außen anschauen, was nicht zutraf, denn sie hatte die Türen eines Autos geöffnet und zog sie auf. Für einen Moment wurde es im Innern des Fahrzeugs hell, und so erkannte Suzie, dass es sich um den kleinen gelben Fiat handelte.
    Die Person stieg nicht ein. Aber Suzie hatte jetzt erkannt, dass es sich um eine Frau handelte. Deutlich waren für einen Moment die langen Haare zu sehen gewesen. Die Tür wurde wieder zugeschlagen und im Innern des Autos verlosch das Licht.
    Suzie Katanga hatte es registriert, aber sie wusste nicht, ob sie dem Bedeutung beimessen sollte. Jedenfalls wollte sie es nicht vergessen.
    Ein Geräusch hinter ihr ließ sie aufhorchen. Dann drehte sie sich um und schaute auf eine Frau, die durch die offene Tür die Wohnung betreten hatte.
    Sie war recht klein. Das Haar hatte sie lang wachsen lassen. Es wirkte wie eine Zottelmähne. Sie war mit einem Overall bekleidet, der an die Klamotten eines Tankwarts erinnerte.
    Suzie war die Frau nicht fremd. Sie hatte sie des Öfteren im Haus gesehen. Immer dann, wenn sie von oben nach unten kam. Jetzt stand sie in der Wohnung und schaute sich scheu um.
    »Was willst du?«, fragte Suzie. In diesem Haus duzte man sich.
    Die Besucherin lächelte. »Ja, ja, es ist schon komisch. Ich habe hier was gehört, sogar einen Schuss.« Sie fing an zu kichern. »Vor wenigen Augenblicken. Ist dir das nicht auch aufgefallen?«
    Das traf schon zu, aber Suzie hatte nicht weiter darauf geachtet. Sie war zu stark mit sich selbst beschäftigt gewesen.
    »Das ist schon möglich. Aber ich habe damit nichts zu tun. Das ist nicht meine Sache.«
    »Es sollte uns aber etwas angehen, Suzie.«
    »Ach? Du kennst mich?«
    »Klar. Ich habe deinen Namen schon öfter gehört.« Sie ging einen Schritt vor und lächelte verhalten. »Ich bin übrigens Mona.«
    »Okay, ist okay.« Suzie hatte die Worte so dahingesagt. Plötzlich war ihr der Besuch dieser Mona unangenehm geworden. Sie fühlte sich in ihrer Nähe unwohl. Das Misstrauen jagte plötzlich wie eine Flamme in ihr hoch, und sie ging davon aus, dass dies kein normaler Besuch

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