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172,3 (German Edition)

172,3 (German Edition)

Titel: 172,3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vincent Voss
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durch den Flur und knipste das Licht im Wohnzimmer an.
»Scheiße!«, sagte er laut und starrte in den großen Raum zur Sitzecke. Daniela konnte nichts erkennen, spürte an seiner Stimme aber, dass etwas ungewöhnlich war. Angst erfasste sie. Vielleicht waren die Schüler, von denen ihr Vater erzählt hatte, ins Haus eingebrochen?
»Was ist?«, fragte sie mit einem Hauch Hysterie in der Stimme.
»Komm! Das musst du dir ansehen!«
Unsicher ging sie zu David, sah ins Wohnzimmer und schlug vor Schreck und Ekel eine Hand vor den Mund. Dort, wo die Sitzecke stand, kreisten so viele Fliegen, dass es brummte und die fliegende Menge als ein Schwarm, ein dunkler Schemen zu erkennen war.
»Oh Gott!«, stieß sie hervor und war mit zwei Schritten beim Telefon im Flur. Sie wählte die Handynummer ihres Vaters.
»Hallo, Große«, meldete er sich unverständlich.
»Papa?«
Ja, es war ihr Vater.
»Papa! Hilfe! Das ganze Wohnzimmer ist voller Fliegen!«
Sie hörte, was ihr Vater zu sagen hatte, nickte und gab Laute des Verständnisses von sich.
»Ja, ist gut. Bitte beeil dich, ja.«

»David ist bei mir, ja.«
Er stand im Türrahmen, beobachtete sie gebannt und sie lächelte ihm zu.
»In Ordnung, machen wir. Soll ich Mama … Ja, gut, verstehe.«

»Hab dich auch lieb, Papa.«
Sie legte auf.
»Und?«, fragte David.
Sie seufzte und ließ die Schultern hängen. »Wir sollen im Flur bei offener Tür warten. Mein Papa ruft die Polizei.«
»Die Polizei?«, fragte David verwundert nach und ahnte nicht, in welcher Gefahr er sich befand.
*
Larissa hatte ihre Sachen zusammengepackt und sie zu ihren Füßen gestellt. Sie lehnte sich in ihren Stuhl zurück und sah auf die Uhr, die über der Tür hing. Höchsten noch eine Stunde, höchstens. Selbst, wenn etwas Unvorhergesehenes passieren sollte, in einer Stunde würde sie Feierabend haben und nach Hause fahren. Sie stöhnte leise auf. Und mit Viktor streiten. Vielleicht sollte sie sich doch freiwillig melden, noch die Nachtschicht zu übernehmen.
»Gleich kann´s losgehen mit der Übergabe«, sagte Astrid und schoss mit Elan an ihr vorbei zum Schreibtisch. »Du siehst ganz schön fertig aus heute«, stellte sie fest.
»Ich BIN fertig. Gestern habe ich mich lange mit einer Freundin getroffen und Zuhause hängt gerade der Haussegen schief.«
»Daniela?«, fragte Astrid nach. Sie hatte das Mädchen einmal gesehen.
»Nein, mein Mann.«
»Och … das kenn’ ich«, bestätigte Astrid und sammelte die Unterlagen zusammen, die sie für die Übergabe mit der Nachtschicht brauchte. »Der Essenswagen steht noch im Flur«, bemerkte sie.
»Den bringen Kai und ich runter, wenn wir gehen«, antwortete Larissa.
»Lasst euch nicht klauen«, erwiderte Astrid im Scherz, legte ihre Unterlagen an die Stirnseite des Tisches und rief alle zur Übergabe zusammen.
*
Viktor wedelte in einem hoffnungslosen Unterfangen den dichten Qualm hinaus. Er wollte nicht inmitten des Innenhofs die Polizei anrufen, aber je länger er sich in Beates vollgerauchtem Tempel mit ihrem Leichnam befand, desto unbehaglicher fühlte er sich. Zumal er sich vorstellte, mit jedem Atemzug einen Teil von Beate zu inhalieren. Er suchte die Karte von Kommissar Schubert heraus und wählte die Nummer.
»Hauptkommissar Schubert, mit wem spreche ich?«, ertönte eine etwas gereizte Stimme.
»Vogel. Viktor Vogel. Erinnern Sie …«
»Ich erinnere mich an Sie, Herr Vogel.«
»Gut. Ähem …«, Viktor hatte den Faden oder sogar den Mut verloren, umfassend zu berichten. Dann aber wurde ihm bewusst, dass sowohl Daniela und wahrscheinlich auch Larissa umgehend Schutz bedurften.
»Herr Vogel?«
»Ja. Also … es geht darum: Sowohl meine Tochter, als auch meine Frau benötigen dringend Schutz. Bitte schicken Sie Beamte dorthin. Meine Frau …«
»Ganz langsam, Herr Vogel. Wo befinden SIE sich gerade?«, wollte der Kommissar wissen.
»Das sage ich Ihnen am Ende des Gesprächs. Bitte schicken Sie jemanden zu mir nach Hause und in die psychiatrische Universitätsklinik, Station 5. Das Gebäude liegt in der Rateburger Allee, ja?«
Schubert reagierte nicht. In Viktor keimte Ärger auf, aber er beruhigte sich, als er hörte, dass der Kommissar mitschrieb.
»Wer bedroht Ihre Familie, Herr Vogel?«
Viktor wusste keine Antwort auf diese Frage.
»Ich weiß es nicht, es ist … etwas Komisches«, wich er aus.
»Etwas Komisches?«, fragte Schubert nach, ohne die Ironie in seiner Stimme zu verbergen.
»Ich kann es Ihnen nicht genauer erklären. Mein Haus ist voller

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