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1723 - Unternehmen Werftplanet

Titel: 1723 - Unternehmen Werftplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mit diesem Lächeln schaudern zu lassen.
    „Nicht ganz", sagte er, nachdem er sein Planhirn befragt hatte. „Aber wenn sich diese Schiffe bewegen, ist das Netz beinahe ohne Lücken."
    Perry Rhodan begriff sofort.
    Er stellte sich ein Netz in der Form einer Kugelschale vor, das den ganzen Planeten umgab; jeder Knoten dieses Netzes wurde von einem Schneeflockenschiff gebildet und hatte einen Durchmesser von zweihundert Kilometern; das entsprach dem Wirkungsbereich der Anti-Tech-Strahlung dieser Schiffe. Wenn der Abstand dieses Netzes von der Planetenoberfläche gering genug war - ungefähr bei achtzig Kilometern lag bei einem Planeten dieses Typs die Grenze zwischen Planet und Weltraum -, lag fast die gesamte Oberfläche im Einflußbereich dieser Strahlung.
    Vielleicht gab es dann immer noch Lücken, aber wenn das Netz selbst sich nur schnell genug um den Planeten herum bewegte, gab es für die Galaktiker kein Entkommen mehr. Möglich, daß sie beim Start eine der Lücken erwischte - aber bevor die MANAGA den Raum erreicht haben konnte, mußte das wandernde Netz sie unweigerlich erfaßt haben. Eine perfekte, eine tödliche Falle.
    Rhodan sah, wie Michael kurz das Gesicht verzerrte. Vorerst war die MANAGA gerettet, aber ihr Ende schien nur mehr eine Frage der Zeit zu sein. Und für alle Galaktiker außer den Trägern eines Aktivators tickte unaufhaltsam der tödliche Countdown des Arresums: 45 bis 50 Tage, von denen inzwischen bereits elf verstrichen waren.
    „Wir bekommen Bilder von der Normalortung!" klang es durch die Zentrale. Das Projektionssystem funktionierte leidlich und zeigte, wie die nähere Umgebung der MANAGA aussah.
    „Buchstäblich trübe Aussichten", kommentierte Michael Rhodan trocken. „Das ist kein Wasser, das ist eine abgestandene Brühe der übelsten Sorte."
    Die MANAGA besaß starke Außenscheinwerfer, aber auch dieses Mittel verschaffte der Optik keinen größeren Radius als einige hundert Meter. Zu sehen war ein Meeresboden, der sich mit dem der Erde in keiner Weise vergleichen ließ. Auf Terra fand man am Boden meist Sand und Schlamm, ein paar Tiefseelebewesen und an vielen Stellen - früher jedenfalls - Manganknollen. Die natürlichen Vorkommen dieser Mineralienzusammenballungen waren längst abgeerntet worden, statt dessen lieferten nun biologische Fabriken das Mangan und andere Erze, die von speziell gezüchteten Bakterien aus dem Meerwasser gefiltert wurden.
    Der Meeresboden von Werft war kristallin; scharfkantige Brocken waren zu sehen, Spalten und Klüfte, und es gab nicht das geringste Anzeichen für irgendeine Form organischen Lebens.
    „Wir sollten eine Probe des Wassers untersuchen", schlug Perry Rhodan vor.
    „Bereits in Arbeit", wurde ihm gemeldet. „Wir haben ja genug davon an Bord."
    „Und wie sehen die Ergebnisse aus?"
    Aus den Reihen der Beausoleils schob sich Uhns Torbig nach vorne, ein großer, schlanker Mann mit einem stets geröteten Gesicht und blonden Haaren, die er extrem kurz geschnitten hatte. Torbig war 56 Jahre alt und anerkannter Spezialist für Mineralogie.
    „Ein Wasser wie dieses habe ich noch nie gesehen, auch nicht davon gehört oder gelesen", gab der Mineraloge bekannt. Er trug im Gürtel seines Anzuges eine geradezu antike Waffe; Perry Rhodan erkannte einen malaiischen Kris und erinnerte sich, daß Torbig als Sammler antiker Waffen galt.
    „Das Wasser ist mit Mineralien gesättigt", berichtete Torbig und fuhr sich mit der rechten Hand durch die Haare, eine Geste, die seine Ratlosigkeit veranschaulichte. „Mehr als gesättigt sogar. Silikate, Karbonate in wäßriger Lösung, vor allem aber jede Menge exotischer Elemente aus der Gruppe der Lanthaniden."
    „Praseodym, Holmium, Lutetium?" faßte Perry Rhodan nach und kniff die Augen zusammen.
    „Genau diese. Auch Promethium, Lanthan und andere, dazu Cer und Erbium, Natrium, Aluminium, Eisen, jeweils in einer löslichen Verbindung.
    Jedenfalls in der Regel."
    „Was heißt das, in der Regel?"
    „Erstens ist dieses Wasser mehr als hur gesättigt", erläuterte Uhns Torbig. „Wenn man einfaches Salz in Wasser auflöst, ist irgendwann eine Grenze erreicht, eben die Sättigungsgrenze. Das Maß ist in der Wissenschaft genau bekannt - aber dieses Wasser hält sich nicht daran, die Werte gehen über die bekannten Standards weit hinaus. Dazu haben wir, so unglaublich das auch klingt, in dem Wasser Verbindungen dieser Elemente entdeckt, die eigentlich gar nicht wasserlöslich sind. Und das in ungeheurer Menge.

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