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1726 - Die Polizistin

1726 - Die Polizistin

Titel: 1726 - Die Polizistin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht nachzudenken brauchen, denn sie war vom Land in die Stadt gekommen. Von Dartmoor, nördlich von Plymouth, der Küstenstadt.
    Ja, sie hatte sich vorgenommen, Polizistin zu werden, und das war ihr auch gelungen. Über alle Hindernisse hatte sie sich hinweggesetzt, und sie war besser gewesen als die meisten Männer, worüber diese in der Ausbildung nicht immer begeistert gewesen waren.
    Und jetzt das…
    Erneut musste sie daran denken, was passiert war, als sie die Einfahrt durchschritten und dann den Keller betreten hatte. Da hatte sie sich bereits verändert, da war sie sich sicher gewesen, es zu schaffen. Hindernisse hatte es für sie nicht gegeben, und sie hatte auch keine Angst verspürt.
    Aber jetzt…?
    Angela dachte darüber nach, wie ihre Zukunft wohl aussehen könnte. Sie kam zu keinem Ergebnis, aber eines wollte sie nicht: eine Marionette des Teufels sein…
    ***
    Suko und ich betraten das Büro, und Sir James begrüßte uns nickend mit einem neutralen Gesichtsausdruck.
    Wir nahmen wie immer die üblichen Plätze ein. Das Büro sah aus wie immer, wobei es allerdings eine Veränderung gab. Auf dem Schreibtisch stand ein unmoderner Kassettenrekorder, und den hatte sich Sir James bestimmt nicht als Verzierung hingestellt. Dahinter steckte mehr.
    Jetzt gestattete sich unser Chef ein Lächeln. »Wundern Sie sich, meine Herren?«
    »Worüber?«, fragte ich.
    Er tippte auf den Rekorder. »Recht altmodisch, aber noch immer nützlich bei Verhören. Und darum geht es. Man hat mir die Aussage eines gestellten Killers zugeschickt, die ziemlich ungewöhnlich ist. Es geht dabei nicht um ein Geständnis, sondern um etwas anderes, denn er spricht von der Frau, die ihn gestellt hat.«
    »Angela Fox!«, sagte ich.
    Sir James hob die Augenbrauen. »Sie sind gut informiert, John.«
    ***
    »Ich lese Zeitung.«
    »Stimmt, die waren heute voll davon, was mir und einigen anderen nicht passt. Leider sind gewisse Dinge an die Öffentlichkeit gedrungen, denen wir uns jetzt stellen müssen. Zumindest nachprüfen. Die Kollegen sind mit den Aussagen nicht zurechtgekommen, aber sie wollten sie auch nicht als irgendwelchen Nonsens abtun und haben mir das Band mit den Aussagen des Killers McMurray geschickt.«
    Beide nickten wir.
    »Dann möchte ich Sie jetzt bitten, zuzuhören. Ich habe das Band vorgespult, und Sie werden das erfahren, was wichtig ist oder wichtig sein könnte.«
    »Dann sind wir gespannt«, sprach Suko für mich gleich mit.
    Sekunden später lief das Band. Wir hörten die Stimme eines Kollegen, der die Fragen stellte.
    »Und Sie sind sicher, dass alles so passiert ist, wie Sie es schon mal angedeutet haben?«
    »Ja, verdammt.«
    »Dann möchte ich es gern noch einmal hören. Wir haben ja Zeit.«
    Der Killer atmete schwer. Er musste sich erst sammeln, danach hielt ihn nichts mehr.
    »Ich hatte nicht gedacht, dass man mich schnell finden würde. War wohl ein Irrtum und ist auch nicht wichtig. Aber ich habe mich fast totgelacht, als nur eine Person kam. Sogar eine Frau. Die habe ich gar nicht ernst genommen.«
    »Und was passierte dann?«
    Gelächter war zu hören. »Erst habe ich gedacht, dass sie verschwinden würde. Mal kurz reinschauen und dann weg, um keine Kugel abzukriegen. War aber ein Irrtum, sie haute nicht ab. Sie blieb. Sie ließ sich nicht aus dem Konzept bringen. Die war eiskalt, ehrlich, und da habe ich eben geschossen. Ich wollte ja weg und nicht in den Knast.«
    »Was passierte?«
    »Sie starb nicht. Verdammt, sie starb nicht.« Die Stimme des Killers kippte fast über. »Ich hab bisher immer das getroffen, was ich treffen wollte. War auch okay, dazu stehe ich. Und ich wollte auch die Frau aus dem Weg räumen. Aber das ging nicht. Sie wich den Kugeln aus. Nicht nur einer, sondern gleich mehreren…«
    »Wie? Sie wich den Kugeln aus?«
    »Das habe ich doch gesagt, verdammt.«
    »Dann will ich es noch mal hören. Und zwar in allen Einzelheiten. Klar?«
    Der Killer stöhnte auf, bevor er sagte: »Sie werden immer nur das Gleiche hören. Ich kann Ihnen nicht Neues sagen. Die Kugeln haben sie nicht getroffen. Es ist so. Ich weiß nicht, ob sie ihnen ausgewichen ist oder die Kugeln ihr. Jedenfalls wurde sie nicht mal angeritzt und konnte mich dann festnehmen. Ich war noch immer wie vor den Kopf gestoßen, das können Sie mir glauben.«
    »Es fällt mir schwer.«
    »Aber es ist die Wahrheit. Auch wenn es Ihnen nicht gefällt. Ich kann nichts anderes sagen. Ich habe nichts hinzugefügt und auch nichts

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